Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Jahr der Kriesen

Das Jahr der Kriesen

Titel: Das Jahr der Kriesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
die TE – und nur die TE allein – das Mittel, hier herüberzukommen. Oder hat die Bundesregierung vor, den Porter zu beschlagnahmen?«
    »Hat sie sehr wahrscheinlich«, sagte Woodbine. »Oder wird es haben, sobald Briskin dran ist. Vielleicht will es sogar Bill Schwarz – er ist durchaus nicht dumm.«
    Erzürnt sagte Turpin: »Sehen Sie mal, Woodbine, Sie arbeiten jetzt für die TE. Unsere Meinung ist Ihre Meinung, ob sie Ihnen gefällt oder nicht. Dieser Ort hier ist Firmeneigentum, und niemand kann ohne Erlaubnis der TE hierherkommen. Und das schließt Sie ein«, sagte Turpin, wobei er sich zu den Leuten von den Nachrichtenmedien umwandte. »Also passen Sie auf, wohin Sie treten.«
    »Nur einen Augenblick«, sagte Howard. »Die Jungs winken mich herbei.« Er eilte zu seinem Posten am Überwachungsgerät zurück. Gleich darauf kehrte er zurück, einen verblüfften Ausdruck auf dem Gesicht. »Sie nehmen keine Lichter von Australien auf, sagte er. »Aber eine gewaltige Konzentration in Südostasien und im Bereich der Wüste Gobi. Die größten Konzentrationen bisher. Und überall quer durch ganz China. Aber keine in Japan.«
    »Wo sind wir hier?« fragte Woodbine. »Dem QB zufolge?«
    »In Nordamerika, an der Ostküste. In der Nähe des Potomac. Wo der Hauptkomplex der TE zu finden ist – oder wenigstens in der Umgebung, zehn Meilen mehr oder weniger.«
    »Es gibt hier keine TE«, sagte Woodbine. »Und kein Washington D.C. Das wär’s also. Wir sind durch keinen kreisförmigen Korridor gegangen, und wir finden uns in eine ferne Gegend unserer eigenen Welt zurückgeführt. Dies ist vielleicht die Erde, aber es ist offensichtlich, daß es nicht unsere Erde ist. In diesem Fall: Wem gehört sie? Und wie viele Erden gibt es?«
    »Ich dachte, es gäbe nur eine«, sagte Turpin.
    »Und früher hat man gedacht, diese eine sei flach«, erinnerte ihn Woodbine. »Man lernt, während man weitergeht. Ich würde gern jetzt sofort in diesen Jet-Hopper steigen, wenn niemand etwas dagegen hat, und mit dem Vermessen anfangen. Ist das annehmbar, Turpin?«
    »Ja, das ist es«, sagte Turpin eifrig. »Was meinen Sie, was wir finden werden, Frank? Ist dies mehr oder weniger genauso aufregend, wie Planeten in anderen Sternensystemen zu erforschen?« Er gluckste wissend. »Ich kann Ihnen ansehen, daß Sie ganz schön kochen, Frank – diese Situation hat Sie gepackt.«
    Schulterzuckend sagte Woodbine: »Warum nicht?« Er ging auf den Jet-Hopper zu, Leon Turpin und Stanley folgten. »Ich habe nie angedeutet, daß ich erschöpft bin. Also werde ich hier drüben bestimmt nicht gleich einschlafen.«
    »Ich weiß, was dies hier ist«, platzte Leon Turpin aufgeregt heraus. »Hören Sie, dies ist eine Parallel-Erde, in einem anderen Universum. Verstehen Sie das? Vielleicht gibt es Hunderte davon, alle physikalisch gleich, aber wissen Sie, verzweigt, und alle entwickeln sich anders.«
    Woodbine sagte mürrisch: »Steigen wir nicht mit dem Hopper auf, bleiben wir einfach mit geschlossenen Augen hier auf der Stelle stehen und theoretisieren wir.«
    Aber ich weiß, daß ich recht habe, dachte Leon Turpin. Ich habe manchmal einen sicheren Instinkt – so bin ich zum Vorsitzenden des Direktoriums der TE aufgestiegen. Frank Woodbine wird es herausfinden, ziemlich bald, und er wird sich bei mir entschuldigen müssen. Ich werde darauf warten und nichts mehr sagen.
    Gemeinsam halfen Woodbine und Stanley dem alten Mann beim Betreten des Hoppers. Die Luke glitt zu. Der Hopper erhob sich in die Luft und schwebte über die Wiese und die nahen hohen Bäume hinweg.
    Wenn das stimmt, ging Turpin plötzlich auf, dann besitzt die TE eine ganze Erde. Und da ich die TE regiere, ist das, was Don Stanley gesagt hat, wahr: Die Erde gehört mir. Jedenfalls diese spezielle Erde. Aber ist eine nicht so gut wie die andere? Sie sind alle gleichermaßen real.
    Vor Aufregung rieb sich Turpin die Hände, dann sagte er: »Ist dies nicht ein wunderbarer, jungfräulicher Ort? Sehen Sie sich den Wald da unten an, sehen Sie sich das ganze Nutzholz an!« Und Minen, ging ihm auf. Vielleicht war hier noch niemals Kohle abgebaut, waren keine Öl-Bohrungen vorgenommen worden. Sämtliche Metalle, sämtliche Erze sind auf dieser speziellen Erde vielleicht noch immer im Boden – nicht wie auf unserer eigenen, wo alles Wertvolle schon vor langer Zeit herausgeholt worden ist.
    Ich würde lieber diese hier als unsere eigene besitzen, sagte Turpin zu sich selbst. Jederzeit. Wer will schon

Weitere Kostenlose Bücher