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Das Jahr der Kriesen

Das Jahr der Kriesen

Titel: Das Jahr der Kriesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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rühriges Gehirn. »Fasse dich, Sparky.«
    »Ich bin gefaßt.«
    »Hinüber. In diese jungfräuliche Welt, von der Jim Briskin in seiner Chicagoer Rede gesprochen hat. Ich kann uns tatsächlich – und ich mache jetzt keine Witze – dorthin bringen.«
    Sie war beeindruckt. Ihre Augen wurden groß. »Mann!«
    »Also geh und pack deine Sachen«, trug Hadley ihr rasch auf. »Gib mir die Vidnummer von deinem Komapt. Sobald ich die Einzelheiten arrangiert habe, rufe ich dich an, und wir brechen nach Washington auf, erklärte er. »Da ist die Verbindungsstelle momentan. Bei der TE. Das macht es natürlich schwierig, aber wir können es trotzdem schaffen.«
    »Wie werden wir da drüben leben, Stuart?«
    »Laß mich das bewerkstelligen.« Er hatte sich alles genau überlegt. Es blendete ihn buchstäblich, es war so vollkommen. »Geh los... dieses verdammte Gesetz, das uns verbietet, uns hier unten zu treffen... wir wollen nicht aufgegriffen werden, bevor wir entkommen können.« Und er dachte nicht nur an die Polizei, sondern zusätzlich auch an Mary. Hin und wieder kam seine Frau am Laden vorbei. Ein Blick auf Sparky, und alles wäre vorbei. Dann würde er für den Rest seines Lebens verheiratet sein, möglicherweise noch zweihundert Jahre lang. Das war keine großartige Aussicht.
    Sparky schrieb ihre Vidnummer auf die Innenseite eines Streichholzbriefchens und gab es ihm. Er steckte es ehrfurchtsvoll in seine Brieftasche und machte sich dann wieder daran, mit dem automatischen Besen weiterzufegen.
    »Du fegst? «rief Sparky aus. »Ich dachte, wir würden von der Erde auswandern! Hast du das nicht gerade eben gesagt?«
    »Ich warte«, erklärte Hadley geduldig. »Auf meinen Top-Kontaktmann. Man kommt nur hinüber, wenn man jemanden aus der höchsten Teppichetage der TE kennt. Mein Kontaktmann hat bei der TE Generalvollmacht, er ist ein hohes Tier. Aber ich muß warten, bis er wieder hierherkommt.« Er erklärte: »Er ist schon den ganzen Tag über bei der TE – in einer wichtigen Angelegenheit.«
    »Heiliger Bimbam«, sagte Sparky, von Ehrfurcht ergriffen.
    Er gab ihr einen raschen, kurzen Abschiedskuß und schickte sie weg. Ihre schlanke Gestalt entfernte sich den Bürgersteig entlang und war dann vorläufig außer Sicht verschwunden. Hadley fegte weiter, wobei sein Verstand die letzten, unendlich winzigen Details seines Planes entwarf. Unglücklicherweise hing alles von Darius Pethel ab. Ich hoffe, er taucht bald auf, sagte sich Hadley. Bevor ich richtiggehend aus der Haut fahre.
    Zwei Stunden später erschien Darius Pethel aus Richtung des Ganztags-Parkplatzes. Sein Gesicht war grau. Murmelnd ging er an Hadley vorbei, der noch draußen, vor dem Laden, stand, und verschwand im Innern.
    Etwas beunruhigte Dar, merkte Hadley. Schlechte Zeit, sich gegen ihn durchzusetzen, aber was hatte er für eine Wahl? Er folgte Pethel und fand ihn im hinteren Büro; dort hängte er gerade seinen Mantel auf.
    Pethel sagte: »Was für ein Tag. Ich wünschte, ich könnte Ihnen sagen, auf was wir da drüben gestoßen sind, aber ich darf nicht. Es ist geheim; wir haben alle zugestimmt. Wenigstens sind wir hierher zurückgekommen. Das ist immerhin etwas.« Er fing an, seine Ärmel aufzurollen und einen ersten Blick auf die Tagespost auf seinem Schreibtisch zu werfen.
    »Sie haben diese Bonzen von der TE wirklich im Griff«, sagte Hadley. »Sie könnten diesen Porter jederzeit wieder loseisen, und zwar so schnell, daß es ihre Köpfe ins Schwimmen brächte. Und wo wären sie dann? Eigentlich würde ich sagen, Sie sind im Moment eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Universum.«
    Pethel saß an seinem Schreibtisch und betrachtete ihn mürrisch.
    Mit belegter Stimme sagte Hadley: »Wie wär’s damit, Dar?«
    »Wie wär’s womit?«
    »Wenn Sie dafür sorgen würden, daß ich hinübergehen kann.«
    Pethel starrte ihn an, als wäre er geistesgestört, und zwar abstoßend. »Verschwinden Sie.« Er fing an, seine Post aufzureißen.
    »Ich meine es ernst«, sagte Hadley. »Ich bin verliebt, Dar. Ich gehe weg. Sie können mich – uns beide – hier heraus- und auf die andere Seite hinüberbringen, und dort können wir unser Leben neu beginnen.«
    »Erstens«, sagte Pethel, »wissen Sie nicht, was da drüben ist. Sie haben nicht die leiseste Ahnung.«
    »Ich weiß, was Jim Briskin in seiner Rede gesagt hat.«
    »Als Briskin seine Rede gehalten hat, ist er auch noch nicht drüben gewesen. Zweitens würde Mary nie...«
    »Ich meine nicht Mary«,

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