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Das Jahr der Kriesen

Das Jahr der Kriesen

Titel: Das Jahr der Kriesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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sagte Hadley. »Ich gehe mit jemand anders, mit dem einzigen Menschen, der mich jemals wirklich verstanden hat, mit dem ich reden konnte, statt ihm eine falsche Rolle vorleben zu müssen. Sparky und ich werden das erste Paar sein, das auswandert und in einer jungfräulichen Welt auf halbem Weg in der Röhre dieses Jiffi-Scoutporters ein neues Leben anfängt. Versuchen Sie nicht, es mir auszureden – es ist unmöglich. Schreiben Sie mir eine Art Empfehlung, die mir Zutritt zu den TE-Labors gibt. Wir sind auf Sie angewiesen, Dar. Zwei Menschenleben...«
    »Ach, um Gottes willen«, protestierte Pethel. »Wie werden Sie beide da drüben leben?«
    »Wie hat Cally Vale gelebt?«
    »Sands hat ihr einen von diesen alten, veralteten A-Bomben-Bunkern hinübertransportiert. Unterirdisch. Mit Vorräten gefüllt. Sie hat darin unter der Erde gelebt.«
    Hadley sagte: »Ist der Bunker noch da drüben?«
    »Natürlich. Was hätte es für einen Sinn, ihn zurückzutransportieren?«
    »Dann werden wir darin wohnen. Bis wir bauen können.«
    »Was passiert, wenn das Essen im Bunker zur Neige geht? Vorausgesetzt, es ist überhaupt noch etwas da.«
    Hadley setzte sich auf die Kante von Dar Pethels Schreibtisch und sagte: »Ich habe herumvidphoniert. Man kann heutzutage diese Kolonisationseinheiten spottbillig auftreiben – die Hersteller sind pleite gegangen, weil buchstäblich niemand auswandert. Sie sind froh, die Dinger loszuwerden, egal zu welchem Preis, und jede Einheit enthält autonome Landbauausrüstung, Brunnenbohrgerätschaften, Basis-Werkzeuge für...«
    »Schon gut«, sagte Pethel. »Ich weiß, was diese Einheiten enthalten. Ich gebe zu, daß euch eine davon unbegrenzt ernähren kann. Diesen Teil haben Sie also genau durchdacht – nicht schlecht.«
    Mit gewaltigem, satten Stolz sagte Hadley: »Ich habe sogar arrangiert, daß die Einheit im Lauf des Tages in die TE-Büros in Washington angeliefert wird.« Er hatte an alles gedacht. »Seien wir realistisch, Dar – eine Menge Leute werden auswandern, und ich möchte als erster hinüberkommen. Ich möchte, daß die Dinge für mich und Sparky gut stehen. Also: Werden Sie uns jetzt bitte das aufschreiben, was notwendig ist, sie und mich in die TE und in diesen Porter hineinzubringen? Ich müßte einen gewissen Vorrang haben. Ich war unten in der Reparaturabteilung bei Erickson, als es passiert ist, wissen Sie noch?« Pethel sagte nichts. »Kommen Sie schon«, sagte Hadley. »Die Kräfte der Zeit und der Veränderung laufen gegen Sie, Dar. Und tief in Ihrem Innersten wissen Sie es.«
    »Ja, aber das haben sie schon immer getan«, murmelte Pethel. Er nahm ein Blatt Papier, holte seinen Füller hervor. »Sind Sie wirklich – wie haben Sie es genannt – verliebt in sie?«
    Hadley sagte: »Bei der Ehre meiner Mutter.«
    Pethel zuckte zusammen und begann zu schreiben.
    »Ich werde Ihnen das nie vergessen«, sagte Hadley. »Und ich hasse es wirklich, Sie ohne Verkaufsleiter im Stich zu lassen... aber da ist nichts zu machen, sie ist auf mich angewiesen.« Er erklärte: »George Walt, wissen Sie, diese beiden Mutanten, denen der Satellit gehört, haben alles dichtgemacht.«
    Pethel hörte auf zu schreiben, hob den Kopf. »Das gibt’s doch nicht!« Er blickte finster drein. »Ich wüßte gern, was das bedeutet. Ich wüßte gern, was sie im Sinn haben.«
    »Wen interessiert schon, was die im Sinn haben?« sagte Hadley leidenschaftlich. »Ich verschwinde von hier.«
    »Aber ich nicht«, unterstrich Pethel. Er schrieb langsam weiter, tief in stirnrunzelndem Nachdenken versunken.
     
    Als Leon Turpin, Vorstandsvorsitzender der Terra Entwicklungsgesellschaft, die Nachricht von den Pekkies vorgetragen wurde, bekam er einen Tobsuchtsanfall. Wie können wir aus denen neue industrielle Verfahren herausbekommen, fragte er sich. Frühzeitmenschen haben – technologisch gesehen – nichts auf dem Kasten.
    »Feuersteinäxte«, spie Turpin enttäuscht aus. »Das also ist da drüben; das also ist aus diesem kindischen Gleiter gehüpft. Und wir haben einen QB-Satelliten aufgewendet, sieben Millionen Dollar.« Natürlich gab es nach wie vor die Schürfrechte. Don Stanleys Bericht zufolge betrieben die Pekkies mit Sicherheit keinen Bergbau. Deshalb war alles, was unter der Erdoberfläche lag, unangetastet.
    Allerdings war das nicht genug. Turpin verlangte nach mehr. Da mußte mehr sein. Seine Gedanken kehrten zu dem abgestürzten Satelliten zurück. Sie haben es doch geschafft, den QB zu erledigen,

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