Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
Vom Netzwerk:
hat’s mir gesagt. Sie kamen von einer Yacht, stiegen in SUVs ein und fuhren im Konvoi nach Norden.«
    »Wie kommst du darauf, dass sie sich verkriechen?«
    »Die Leute dort meinen, sie würden sich verstecken oder irgendwas im Schilde führen.«
    »Sag, was machst du noch mal dort?«
    »Ich leb im Süden, in Porto Vecchio, am anderen Ende der Insel.«
    »Und was führst du so im Schilde, wenn ich fragen darf?«
    »Nichts. Ich hab einen Tauchshop für Touristen.«
    »Wirklich?«, fragte Ian. »War das nicht teuer, den Laden zu eröffnen?«
    »Nicht so sehr. Ich hab immer Geld gespart. Ich hab mir gedacht, wenn ich mich schon wie Dreck behandeln lassen muss, dann will ich nachher wenigstens nicht mit leeren Händen dastehen. Hey, du musst mal vorbeischauen. Ich hab genug Platz in meinem Haus. Ist schön da unten am Wasser. Hübsche Mädchen. Sind nette Leute, die Korsen, solange du sie nicht ärgerst. Wenn du sie nicht bescheißt, geben sie dir ihr letztes Hemd.«
    »Entschuldigen Sie, junger Mann«, vernahmen sie eine schwache Stimme.
    Die beiden großgewachsenen, kräftigen Männer blickten auf eine kleine, weißhaarige Frau mit einer Handtasche am Arm hinunter.
    »Ja, Ma’am?«
    »Steigen wir hier in den Bus nach Exeter ein?«
    »Nein, Ma’am«, antwortete Daniel. »Das ist drüben im Restaurant, wo Sie zu Mittag essen.«
    Quintisha Upchurch saß an dem Telefon, das für Anrufe der Leute reserviert war, denen Janson mit seiner Stiftung geholfen hatte. Manche meldeten sich, weil sie Hilfe brauchten, andere wollten selbst helfen. Sie erkannte schon am Ton der Stimme, welche Intention hinter den einzelnen Anrufen steckte. In diesem Fall wollte der Anrufer helfen. Sie erkannte den Mann an seinem britischen Akzent: ein Junge namens Ian.
    »Ms. Upchurch, falls Sie mit Mr. Janson Kontakt haben, können Sie ihm sagen, dass ein gewisser ehemaliger Diktator auf Korsika gesehen wurde. Im Norden, auf der Halbinsel Cap Corse.«
    Quintisha Upchurch versprach, die Information weiterzugeben.
    Zu den professionellen Qualitäten, die Paul Janson davon überzeugt hatten, dass sie die Richtige war, um CatsPaw und Phoenix zu managen, gehörte auch ihre absolute Diskretion. Nie würde ihr einfallen zu erwähnen, dass Daniel, der raubeinige Amerikaner, mit dem Ian in einem Pflegeheim in Cornwall über Iboga gesprochen hatte, wenige Minuten zuvor angerufen hatte, um ihr das Gleiche mitzuteilen. Oder dass laufend ähnliche Nachrichten aus allen Teilen der Welt eintrafen, die sie alle zuerst von ihren Spezialisten überprüfen ließ, bevor sie sie an den Boss weitergab.
    In der Schlafkabine des Flugzeugs führte Paul Janson einige dringende Telefongespräche. Zuerst einmal ging es ihm darum, die Dauer seines Fluges nach Sydney drastisch zu verkürzen. Er rief einen General der Royal Thai Air Force an, doch das Gespräch lief nicht sehr gut an.
    »Ich erinnere mich, dass Sie gegen mich waren«, sagte der General, ein Kampfflieger, der dank guter Beziehungen, aber auch großer Tapferkeit bei durchschnittlichen Fähigkeiten rasch die Karriereleiter hochgeklettert war.
    »Wenn Sie sich erinnern«, erwiderte Janson ohne Umschweife, »hab ich klar gesagt, dass Sie das kleinere von zwei Übeln waren.«
    »Was wollen Sie?«
    »Eine Gegenleistung für das, was ich für Sie getan habe.«
    »Warum?«
    »Sie haben davon profitiert. Sie sind heute General. Der andere ist tot.«
    Thai-Chinesen waren, so wie alle Auslandschinesen, keine Menschen, die groß über Ehre oder Respekt redeten. Sie waren nicht wie Pakistanis oder Afghanen, die stolz auf einen »Ehrenmord« waren, oder die italienische Mafia mit ihrer Omertà. Diese große Gruppe von Chinesen in Südostasien hielt sich dennoch an einen Ehrenkodex. Als Fremde in einem fremden Land teilten sie die Welt in zwei Kategorien ein. Fremde waren von Haus aus so etwas wie Feinde. Leute, die sie kannten, waren Freunde. Sobald sie einen kannten, sobald man mit ihnen Geschäfte gemacht, ihnen den einen oder anderen kleinen Gefallen getan oder sich auf ihre Seite gestellt hatte, war man ein Freund.
    Nach langem Schweigen fragte der General: »Was brauchen Sie?«
    »Den schnellsten Jet in Bangkok, der die viertausendsechshundert Meilen nach Sydney rascher als mein Linienflugzeug zurücklegt.«
    »Das ist alles?«
    Janson wusste nicht genau, ob die Frage sarkastisch gemeint war. Doch sie wussten beide, dass er noch viel mehr hätte verlangen können als einen schnellen Jet für einen Langstreckenflug. Janson

Weitere Kostenlose Bücher