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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sofort wieder schloss, nachdem er uns gesehen hatte.
    Akina hielt sich in unserer Nähe. Wir erlebten die unterschiedlichsten Gerüche auf dem Weg zu Nagatos Wohnung. Unter manchen Türritzen quoll dünner Rauch hervor. Die Absonderung irgendwelcher Räucherstäbchen, die in den Buden glommen.
    Akina deutete mit ihren hellen, zerbrechlich wirkenden Hand nach rechts. »Da ist es.«
    Suko stand als erster an der Tür, die natürlich geschlossen war. »Hat die Wohnung auch einen Balkon?« fragte er.
    »Ja.«
    Mein Freund probierte den Knauf, denn eine Klinke gab es hier nicht.
    Er drehte ihn und lachte leise. »Sie ist nicht abgeschlossen«, meldete er und fragte Akina. »Ist das normal?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Wenn ich mit Hono hier war, dann war sie meist zu.«
    »Seltsam.«
    Akina und ich blieben zurück, als Suko die Tür öffnete.
    Sicherheitshalber zog er seine Pistole, und auch ich ließ die Waffe nicht stecken. Ich drückte Akina ein wenig zurück, damit wir zuerst in die Wohnung huschen konnten.
    Suko verschwand in dem dunklen Raum wie ein Schatten. Er war nach links abgetaucht, ich drehte mich nach rechts. Sah das Fenster, dahinter den Balkon, die schmale Eisentür, die nach draußen auf die Galerie führte, aber ein Mensch war nicht zu sehen.
    Ich schaltete das Licht ein. Der Raum war nicht groß. Eine übliche Möblierung. Kochnische, Sitzgelegenheiten, ein Regal, ein Bett und in einer Ecke eine ebenfalls sehr schmale Tür. Akina war uns gefolgt. Sie stand auf der Schwelle.
    »Wohin führt die Tür?«
    »Zur Toilette.«
    Ich zerrte sie auf. Es lag die Toilette dahinter und eine winzige Sitzdusche. Sie war nicht eingebaut, sondern transportabel. Da konnte sie bei jedem Umzug mitgenommen werden. Niemand erwartet uns. Wir sahen nichts Verdächtiges. Hier schien ein völlig normaler Mensch gewohnt zu haben.
    Ich ließ die Waffe wieder sinken. Kein Spiegel an den Wänden, kein Bild, das auf ein mythologisches Höllenmotiv hingewiesen hätte. Auch mit Argusaugen entdeckten wir keinen Hinweis auf den eigentlichen Job des Hono Nagato.
    Akina sah uns die Enttäuschung an. Sie hob die Schultern und flüsterte: »Es tut mir leid. Aber ich sagte Ihnen ja, dass ich nichts gemerkt habe. Für mich war Nagato normal.«
    »Man kann nicht immer Glück haben«, sagte ich und machte mich an eine Durchsuchung des Raums. Persönliche Unterlagen fielen mir nicht in die Hände. Keine Hinweise auf irgendwelche Auftraggeber. Das Telefon besaß keinen Anrufbeantworter.
    Suko hatte die Tür zum Balkon geöffnet. Er war auf die Galerie getreten und blickte über die Brüstung hinweg in die Tiefe. Es gab keine Trennwände zwischen den einzelnen Balkonen. Diese Galerie war für alle Bewohner offen und auch ein guter Spielplatz für die Kinder, die sich jetzt allerdings nicht blicken ließen.
    Mein Freund kehrte wieder zurück. »Ich denke, John, dass wir hier einen Fehlschlag erlebt haben.«
    »Das weiß ich noch nicht. Es muss jemand in der Wohnung gewesen sein. Sonst wäre die Tür nicht offen gewesen.«
    »Vielleicht war es der Mandarin«, sagte Akina.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ihm darf hier nichts verschlossen bleiben. Er hat Zutritt zu jeder Wohnung.«
    »Wenn das so ist, dann fragen wir ihn doch mal.«
    Akina erschrak wieder. »Sie wollen mit ihm sprechen? Das… das… geht nicht so einfach. Wer mit dem Mandarin reden möchte, der muss um einen Termin bitten. Nur er kommt und geht, wann er will. So lauten hier die Gesetze.«
    Ich winkte ab. »Das kann schon sein, aber nicht für uns. Möglicherweise weiß der Mandarin auch mehr über den Spiegel und das Janus-Monster. Er soll doch seine Augen und Ohren überall haben. Oder stimmt das nicht, Akina?«
    »Ja, das schon. Aber…«
    »Moment mal«, unterbrach Suko. Er war wieder von der Galerie her in den Wohnraum getreten. Rasch legte er den Finger auf die Lippen. Das Zeichen war klar genug. Wir hielten den Mund und schauten zu, wie Suko zur Tür ging. Er zerrte sie mit einem Ruck auf und ging zurück.
    Ich hatte mich inzwischen so hingestellt, dass ich nach draußen in den Gang schauen konnte. Dort stand der Mandarin. Umgeben von seinen vier Wächtern!
    Ich hatte den Eindruck, dass die Atmosphäre nach Gewalt roch. Es mochte an den vier jungen Typen liegen, die in kampfbereiter Haltung den Mandarin flankierten, der etwas vor ihnen stand und uns anschaute.
    Er war ein älterer Mann. Ziemlich schmal. Verknöchert, faltig im Gesicht. Am Kinn hingen die Haare weg wie bei

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