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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorn stehenden Aufpasser.
    Mit einer glatten Bewegung hatte Suko seinen Ausweis hervorgezogen, und die nächsten Worte setzten nicht auf Diplomatie, sondern auf Autorität. Wir alle wussten um die Gefahr, die unsichtbar in der Luft hing. Wir durften dem Janus-Monster keine Chance bieten und konnten uns auf dem Weg zum Ziel nicht aufhalten lassen.
    »Hört gut zu. Das hier ist ein Polizeiausweis. Wenn ihr uns hier Ärger machen wollt, werden wir den gesamten Bau mit einer Hundertschaft von Kollegen durchsuchen lassen. Wir stellen alles auf den Kopf, und wir werden etwas finden, das steht fest.«
    Die vier Typen waren unsicher geworden. Sie flüsterten miteinander.
    Suko dauerte es zu lange. »Was ist?«
    »Der Mandarin muss gefragt werden.«
    »Nein, verdammt, das muss er nicht. Unsere Zeit ist zu kostbar. Gebt den Weg frei!«
    Sie hatten verstanden und traten zu Seite. So konnten wir das Haus betreten. Akina hielt sich dabei dicht neben mir. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war ihr nicht wohl. Auch ich spürte die leichte Gänsehaut auf meinem Rücken.
    Wir betraten das Haus und zugleich eine fremde Welt. Düsterer, gelbroter Lichtschein floss durch die Gänge und malte sich an der Decke ab. Die langen Flure wirkten wie Schläuche, die irgendwo in einem Nichts endeten. Ihre Enden waren nicht zu erkennen, denn dort verlor sich die Beleuchtung.
    Die Menschen hielten sich nicht nur in den Wohnungen auf. Viele Türen standen offen. Auf den Gängen hockten die Bewohner zusammen. Aus einer Tür drang der Geruch einer Garküche. Irgendwo spielte jemand auf einem Instrument, dessen Musik für meine Ohren fremd war. Aus der Tiefe des Flurs her hörten wir das Gackern von Hühnern. Enten schnatterten ebenfalls.
    Ich warf Akina einen fragenden Blick zu, die nur die Schultern anhob.
    »Das ist eben hier so. In diesem Haus gibt es alles. Sogar einen Markt. Man braucht es nicht zu verlassen, denn man wird nicht verhungern. Der Mandarin hat alles unter Kontrolle.«
    »Auch uns?«
    »Er weiß bestimmt Bescheid.«
    Die vier Aufpasser waren an der Tür stehen geblieben und hatten uns nicht verfolgt. Auch andere Bewohner kümmerten sich nicht um uns.
    Zudem hielten wir uns von ihnen fern.
    Akina wollte die Treppe hochgehen. Ich hatte etwas dagegen.
    »Nehmen wir den Aufzug.«
    »Nein.« Sie rief es erschreckt.
    »Warum nicht?«
    »Weil der Aufzug von keinem außer dem Mandarin benutzt werden darf.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tatsächlich? Muss jeder andere hier zu Fuß hoch laufen?«
    »Ja.«
    »Aber wir nicht.«
    Ich drückte auf den Knopf und schaute zu, wie sich die beiden Türhälften zu den Seiten hin wegschoben.
    Freier Eintritt. Akina ging zuerst, Suko folgte ihr. Ich warf noch einen Blick zurück in den Eingangsbereich. Dort standen die vier und starrten in unsere Richtung. Ich war davon überzeugt, dass uns noch einige Überraschungen bevorstanden.
    Der Aufzug war etwas Besonderes. Nicht er an sich, sondern seine Inneneinrichtung. Man hatte die Wände mit Tapeten beklebt, die Szenen aus der asiatischen Mythologie darstellten, natürlich waren Drachen, Schlangen und andere böse Geister zu sehen, aber das Janus-Monster entdeckte ich trotz genauer Suche nicht.
    Der Mandarin brauchte auch nicht zu stehen. Für ihn stand ein schon thronartiger Stuhl bereit. Auf der Sitz- und auf der Rückenfläche dick gepolstert. Auf der Fahrt nach oben begleitete uns leise, exotische Musik, deren Klänge nicht den ängstlich-scheuen Ausdruck aus den Pupillen der jungen Frau vertreiben konnten.
    »Haben Sie Angst?«
    »Ja, ich habe Angst.«
    »Vor wem?«
    »Der Mandarin wird kommen. Und ich weiß nicht, ob ihr auch ihn überzeugen könnt.«
    »Warum nicht?«
    »Manche halten ihn für einen Gott.« So wie Akina das sagte, hörte es sich ernst an, als glaubte sie auch daran. Mein Lächeln konnte sie nicht aufmuntern.
    Suko verließ den Aufzug als erster. Er war vorsichtig und schaute sich um. Wie auch ich hatte er ebenfalls damit gerechnet, von einem Komitee empfangen zu werden.
    Diese Sorge brauchten wir nicht zu haben. Es wartete niemand auf uns. Beim ersten Hinblicken sah der Gang auch leer aus. Vielleicht lag es an dem wenigen Licht, das sich nicht eben hell zwischen den Wänden verteilte und mehr Schatten hinterließ. Hin und wieder kroch es an den Seiten hoch, aber nur im Bereich der Wandleuchten.
    Wir mussten nach rechts. Eine Tür wurde geöffnet. Erschreckt schaute uns das faltige Gesicht eines alten Mannes an, der die Tür

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