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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wänden.
    Das dachten wir. Aber es gab auch ein großes Tor. Da es die gleiche Farbe wie die Wand besaß, war es uns bisher nicht aufgefallen. Ein graues Tor aus Eisen, das nicht einmal verschlossen war. Zwei Leibwächter gingen hin, packten den Griff und zogen es langsam auf.
    Allerdings nur ein kleines Stück, so dass wir von dem, was dahinter lag, kaum etwas sehen konnten. Uns fiel nur auf, dass es dunkel war.
    Was wusste der Mandarin? Er hatte davon gesprochen, uns dem Schicksal übergeben zu wollen. Der Ofen war es nicht gewesen. Unser Schicksal musste hinter dem Tor liegen.
    »Wie geht es weiter?« fragte ich.
    Der Mandarin erwiderte zunächst nichts. Er strich an seinem dünnen Bart entlang und deutete schließlich nach vorn. »Nagato und ich haben viel gewusst, aber leider nicht alles. Noch nicht alles. Dafür haben wir die Voraussetzungen geschaffen, dass es bald zu einer alten Herrschaft kommen kann. Nagatos ist geholt worden, ich lebe noch. Er ist den Weg der Erkenntnis gegangen. Er hat das duale System des Kato erkannt. Er weiß, dass Kato so etwas Ähnliches ist wie das Leben selbst. Es gibt immer zwei Dinge. Gute und Böse. Alpha und Omega. Weiß und schwarz. Hell und dunkel…«
    »Und einen Januskopf?« sagte Suko.
    »Ja, das Symbol. Kato, der Dämon mit dein Janus-Kopf. Helfer des gewaltigen Emma-Hoo. Er holt sie alle, wenn sein Herr es will. Er hat hier eine Heimat gefunden.«
    »War das nicht der Spiegel in Nagatos Büro?«
    »Auch. Er war die Basis. Ich habe sie hier ausbauen lassen.« Plötzlich kicherte er. »Es war gar nicht leicht, aber wir haben es geschafft, denn Nagato und ich gingen ein Experiment ein. Wir haben den Spiegel fast zerbrochen. Wir haben zahlreiche Stücke aus ihm hervorgeholt und sie hierher geschafft, um hier einen neuen Zugang zur Hölle zu bauen. Eine Stelle haben wir im Spiegel gelassen. Es war die Mitte. Alles weitere haben wir mit anderem Glas wieder neu gebaut. Das alte Glas schafften wir hierher. Hinter der Tür haben wir einen Ort für Kato geschaffen, und wir hoffen, dass er ihn annimmt. So kann der Spiegel nun seine doppelte oder dreifache Wirkung entfalten. Kato ist nicht aufzuhalten. Die Hölle braucht Nachschub…« Wir standen an einem Scheidepunkt. Okay, wir konnten versuchen, den Mandarin und seine Leibwächter zu überwältigen. Es wäre möglich gewesen, es hätte dabei unter Umständen Tote gegeben. Danach hätten wir dann den Raum hinter der Eisentür betreten können. Und wahrscheinlich hätten wir uns auch dazu entschlossen, wäre da nicht Akina gewesen, eine Person, die uns geholfen hatte und der wir uns nun verpflichtet fühlten. Sie aus der Gefahrenzone zu schaffen, wäre nicht leicht gewesen, denn die vier Bodyguards waren austrainierte Kämpfer.
    Männer, die mit ihren Händen killen konnten.
    Ich schaute den Mandarin an. »Öffne die Tür!«
    Er lächelte. »Ihr wollt euch stellen?«
    »Ja!«
    Er nickte. »Euer Mut ist zu bewundern. Kato wird sich eurer annehmen, dass weiß ich. Ihr solltet ihn auf keinen Fall unterschätzen. Aber das wisst ihr ja selbst.«
    »Warum sollte er kommen?« fragte ich.
    »Weil er euch hasst!«
    »Wir sind nicht für die Hölle geschaffen. Nicht für Emma-Hoo. Er ist nicht unser Richter. Er wird in unseren Augen keine Sünden entdecken, die ihn dazu bringen könnten, uns in die Hölle zu zerren.«
    »Lasst es auf einen Versuch ankommen.«
    Ich wollte ihn noch mehr reizen und fragte deshalb: »Nur wir? Oder willst du nicht mitgehen?«
    »Später komme ich nach.«
    »Um was zu sehen?«
    »Euch nicht mehr. Denn euch wird es nicht mehr geben, wenn Kato erst erschienen ist. Ihr habt alles sehen wollen. Ihr seid in eine fremde Welt eingedrungen. Niemand hat euch eingeladen. Deshalb werdet ihr auch die Konsequenzen tragen müssen.«
    Seine letzten Worte glichen einer Aufforderung an die beiden Leibwächter. Sie zogen die Tür noch weiter auf, und wir hörten das leise Geräusch, mit dem der Stahl über die im Stein versteckt liegenden Schienen sang.
    Die Lücke war groß genug für uns. Wir gingen. Suko an der Spitze.
    Akina und ich hielten uns dicht hinter ihm. Die junge Frau schwieg, atmete aber keuchend ein, als sie über die Schwelle trat. Sie zitterte noch immer, und wieder überkam mich der Eindruck, in ein stockdunkles Grab oder Totenhaus zu treten.
    Der graue Schimmer hinter uns verschwand schnell, als sich die Tür langsam schloss. Zum Abschied hörten wir noch die Stimme des Mandarins. »Euer Schicksal wartet. Die

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