Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
der Frau riechen.
„Ich kann nicht warten. Weib. Wo ist dein Mann?“, fragte er leicht erzürnt.
„Ich weiß es nicht. Er hat sich nicht gemeldet. Bitte verlassen Sie mein Haus. Es ist schon spät, und ich möchte nicht, dass die Nachbarn reden.“
„Die Nachbarn. Hier kümmert sich doch kein Schwein um den anderen. Ich verspreche dir nichts zu tun, wenn ich hier auf deinen Mann warten darf. Es ist sehr wichtig . A lso sei klug.“
Alis Frau bekam es mit der Angst zu tun, um dies zu verbergen erhob sie die Stimme.
„Ich kann Ihnen wirklich nicht helfen. Bitte verlassen Sie mein Haus.“
„Ali hat etwas, was mir gehört. Ich kann nicht gehen, bevor ich es wieder habe.“
„Ich weiß nicht wo er ist. Bitte gehen Sie jetzt, bevor …?“
Ehe sie aussprechen konnte, hatte Ismail sie mit seiner großen rechten Hand am Hals gepackt und schnürte ihr den Atem ab.
„Wo ist Ali?“, schrie er.
Der Schrei weckte auch die Kinder, die aus ihrem Schlafzimmer kamen und ins Wohnzimmer liefen.
Sie erschraken, als sie ihre Mutter im Griff Ismails erblickten und schrien .
Dies machte Ismail noch wütender.
Ohne Gegenwehr, fast hatte man das Gefühl, es wäre ein Leichtes für ihn, ließ er mit der rechten Hand, den Halswirbel von Alis Frau knacken. Ihr Körper fiel schlaff zu Boden. Sie war sofort tot.
Dann nahm er sich eines der Kinder, da s am meisten schrie und trat gegen sein rechtes Bein.
A ls wäre es nichts weiter als eine zarte Blume, die man im Sommer pflückte, nahm er auch dessen Leben.
Die anderen drei Kinder schrien und versuchten nach draußen zu rennen, doch Ismail war schneller.
Zwei von ihnen, kaum sieben und acht Jahre alt, packte er und schleuderte sie gegen die Betonwand. Die Jungs knallten mit dem Kopf an den alten, von Zigarettenrauch und Feuchtigkeit vergilbten Beton.
Sie sackten zu Boden, nur eine Blutspur an der Wand verriet die Kraft, die Ismail besaß.
Das letzte Kind packte er am Hals.
„Willst du auch sterben, Junge?“
Der Blick des Kindes signalisierte ihm, dass es leben wollte.
Doch Angst war in sein Gesicht gebrannt.
Es war der Junge, welcher von Esther geheilt wurde.
Geheilt, um wahrscheinlich einen grausamen Tod sterben zu müssen.
Wenn der Junge es überleben würde, könnte er je mals mit diesem Schock fertig werden? Palästina war nicht der Westen, wo sich Ärzte oder Psychologen solcher Kinder annahmen, um ihnen ein normales Leben zu ermöglichen.
Palästina kannte keine Gnade. Diese Kinder waren willkommene Samen im Kampf für die Freiheit Palästinas. N iemand war leichter für ein Selbstmordattentat zu gewinnen, als Männer, denen in ihrer Kindheit großes Leid zugeführt wurde.
Ein Mann, der eine Familie, einen Job und ein Heim besitzt, dieser Mann wird aller Wahrscheinlichkeit nach ein glücklicher Mensch sein. Und glückliche Menschen lassen sich nicht als lebende Bomben einsetzen.
Glücklicherweise gab es in Palästina nicht vieler dieser Männer a uch dem Westen sei dafür gedankt.
Kapitel 46
Ali konnte sein Glück nicht fassen.
Hatte der dumme Deutsche ihm doch tatsächlich das alte Buch abgekauft.
Noch heute würde er die Familie aus dem Bett holen und mit ihr nach Ägypten f liehen .
Mit dem Bargeld, welches er nun reichlich hatte, würde er die Beamten an der Grenze schmieren u nd M orgen würde er den Scheck in einer Bank in Ägypten einlösen.
Danach plante er einige schöne Tage am Meer mit seiner Familie zu verbringen.
Da e r noch nie am Meer gewesen war,
geschweige denn Urlaub. Er würde natürlich in eines dieser feinen ausländischen Hotels absteigen. Er hatte Geld! Mit Geld standen einem alle Tore dieser Welt offen. Geld kannte keine Nationalität, keine Hautfarbe, Religion oder Rassismus.
So gesehen war Geld die gerechteste aller Meinungen u nd dann würde er sich ein kleines hübsches Häuschen irgendwo am Mittelmeer kaufen. In der Türkei, Ägypten, oder in Marokko, das würde er mit seiner Frau entscheiden. Die Kinder würden zur Schule gehen und sie hätten gute Aussichten auf eine rosige Zukunft.
Eine Zukunft die er vorher nicht hatte.
D iese Wandlung hatte er diesem Buch zu verdanken.
Esther musste seine Tat verstehen. Was hatte sie von diesem Buch?
Nichts!
Es lag nur wertlos in einer Schublade herum.
War es da nn nicht besser, wenn es einer Familie half, dem Elend zu entkommen und ein neues Leben anzufangen?
Er hatte lange genug zu den Verlierern ohne Geld gehört. Doch heute Nacht hatte dies ein Ende
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