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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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rüh.
     
    ... Ach liebes Tagebuch es ist schon wieder vieles passiert. Dass ich dich, meinen treuen Wegbegleiter, wieder einmal vernachlässigt habe, tut mir schrecklich leid. Sicherlich wirst du die Tage, wo ich dir meine Gedanken anvertraut habe, vermissen. Doch die Zeit macht uns nicht nur älter, sie pflanzt auch andere Prioritäten in unsere Köpfe, denen wir uns nicht erwehren können. Dennoch wirst du immer mein Wegbegleiter bleiben, wenn wohl die Zukunft mir noch weniger Zeit lassen wird, dir all meine Gedanken kund zu tun, so hoffe ich doch, die Wichtigsten immer noch mit dir teilen zu können. Ich denke, du siehst es mir, deiner besten Freundin, nach.
    Es ist manch Überraschendes, Schönes aber auch Trauriges geschehen.
    Ich werde versuchen, alles der Reihe nach zu schildern, sofern meine Gedanken dies zulassen.
    Ich hatte dir ja bereits berichtet, dass mein Vater mich zurückholen ließ.
    Nun weilte ich einige Wochen bei diesem und der Kummer meines Herzens war sehr groß, daher konnte ich dir auch kaum Zeit widmen. Verzeih.
    Als ich dann in unserem Garten saß und den Frauen bei der Gartenarbeit zuschaute, sprachen sie alle von einem Propheten, der wohl sein Lager ganz in der Nähe unseres Anwesens am See aufgeschlagen haben soll.
    Ein Prophet, der anders sei, als die anderen. Einer der Blinde s ehend und Taube hörend machen soll.
    Ich wurde, wie du dir sicherlich vorstellen kannst, gleich hellhörig und fragte sie nach seinem Namen.
    Als dann der Name Joshua von ihren Lippen kam, schlug mein Herz so wild, dass ich fürchtete, sie könnten es hören.
    Ich wollte zu ihm eilen, aber mein Vater hatte mir eine Art Arrest auferlegt. Schließlich bin ich eine junge Dame von Welt, eine Aristokratin u nd eine solche zieht nicht mit Bettlern umher.
    Also bediente ich mich einer List.
    Ich schlug meinem Vater vor, Joshua und sein Gefolge einzuladen. Ein Fest im Garten zugeben. Sollte er danach immer noch die Meinung vertreten , dass Joshuas Kontakt nicht gut für mich sei, dann würde ich ihn sofort beenden.
    Mein Vater war immer noch der Überzeugung, dass meine Bewunderung daher rührte, da er mir das Leben rettete. Aber wenn er wüsste, dass ich ihn liebe, ich fürchte, dass würde sein schwaches Herz nicht mehr verkraften.
    Mein Vater willigte ein.
    Ich sandte Sarah, eine Magd zu ihm r aus, um ihm die Einladung meines Vaters zu überreichen und bat sie auch, ihm meine Vorfreude über das hoffentlich baldige Wiedersehen kundzutun.
    Ich hatte ein wenig Angst, ob er denn kommen würde, da er den Aristokraten gegenüber eher ablehnend ist. Aber eine kostenlose Mahlzeit für sein ganzes Gefolge, so dachte ich, kann auch er nicht einfach abschlagen.
    W enn ich ganz ehrlich bin, hoffte ich, dass er auch meinetwegen kam.
    Du kannst dir vorstellen, wie groß die Überraschung war, als ich ihn sah.
    Er entdeckte mich direkt und begrüßte mich.
    Ich hatte mein schönstes und teuerstes Kleid an , das er sofort erblickte. „Was möchtest du mit diesem Kleide verbergen?“
    Ich verstand ihn nicht recht und lief rot an.
    Er sah mir in die Augen und fuhr fort.
    „Gott machte dich schön, so schön wie der Jordan u nd das Funkeln der Sterne legte er in deine Augen. Es bedarf nicht dieser teuren Kleidung oder des Schmuckes. Denn ich sage dir, es ist ein Irrtum zu glauben, dass Schönheit erkauft werden kann.
    Schönheit ist ein Geschenk Gottes und dieses Geschenk ist bei dem Armen nicht minder wert, als bei Königinnen.“
    Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich hatte das Kleid nur angezogen, um ihm zu gefallen u nd er machte sich über mich lustig.
    Ich glaube, ich war beleidigt.
    „Du siehst wunderbar aus. Nimm es meinem Sohn nicht übel. So sind halt Männer“, sagte Maria, die Mutter von Joshua, lachte und umarmte mich und gab mir ein Küsschen auf die Wange.
    Ich war dermaßen gerührt, dass ich Angst hatte, in Ohnmacht zu fallen.
    Sie war so schön und strahlte eine Würde aus, die einen alles vergessen ließ. Ich glaube, dass ich jetzt verstehe, was Joshua meinte. Denn Maria war sehr schlicht gekleidet und dennoch hübscher als manch e Prinzessin.
    Ich verliebte mich auf Anhieb in sie. Kein Wunder, dass Joshua so ein wunderbarer Mensch ist, bei dieser Mutter!
    Mein Vater empfing die Gäste und wir setzen uns alle an den großen gedeckten Tisch um zu speisen. Joshuas Gefolge umfasste bereits mehr als 50 Personen.
    Rechts von meinem Vater saß Joshua, links meine Mutter. Ich saß ihnen gegenüber. Neben mir

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