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Das Jesusfragment

Das Jesusfragment

Titel: Das Jesusfragment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henri Loevenbruck
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ich sie in einem entrüsteten Ton.
    »Hören Sie, Damien. Als die Manuskripte vom Toten Meer entdeckt wurden, hat sich die Kirche darauf gestürzt, und wir haben fast fünfzig Jahre lang nichts Konkretes darüber erfahren. Wenn unsere Suche erfolgreich ist, wäre die gerade erst veröffentlichte Gesamtausgabe unvollständig. Als John F. Kennedy ermordet wurde, hat sich die CIA auf die Untersuchungsergebnisse gestürzt, und sie werden noch einige Jahre lang geheim bleiben, weil es Tatsachen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts sind! Wenn wir den Sinn des Steins von Iorden nicht herausfinden, wer garantiert uns, dass derjenige, der ihn eines Tages herausfindet, ihn veröffentlicht? Ich weiß nicht, ob diese Entdeckung tatsächlich wichtig ist, ich weiß nicht, ob es wirklich eine verborgene Botschaft Jesu gibt, aber ich weiß genau, dass ich nicht zulassen werde, dass der Bilderberg oder Acta Fidei sie vor uns finden.«
    »Und dann fragen Sie mich, wovor ich Angst habe?«, fragte ich ironisch.
    »Bis jetzt sind wir doch gut durchgekommen, oder?«
    »Jeder Tag, der vergeht, erhöht unsere Chancen, Probleme zu bekommen. Als Sie sich vorhin verspätet haben, hatte ich wirklich furchtbare Angst um Sie.«
    »Tut mir Leid. Gehen wir ins Internetcafé?«
    Sophie besaß die Gabe, rasend schnell das Thema zu wechseln, vor allem wenn es dramatisch wurde. Das war ihre Stärke. Wieder in Gang zu kommen. Immer wieder.
    »Ach, ich weiß nicht.«
    »Los, Sie haben gerade gesagt, wir hätten keine Zeit zu verlieren.«
    »Ja, aber was ist mit den Bullen, die dort gelauert haben?«
    »Wir könnten in ein anderes gehen.«
    Ich war einverstanden und beglich die Rechnung. Eine halbe Stunde später waren wir mit dem Netz verbunden, umgeben von Spielern, die begierig darauf waren, sich auf dem Bildschirm gegenseitig abzuschießen.
    *
    »Ich habe Superheißes für Sie!«
    Sphinx wartete seit fast einer Stunde auf uns. Er war ganz aufgeregt.
    »Was haben Sie gefunden?«
    »Ich habe gefunden, wer Ihren Rechner geknackt hat!«
    »Großartig!«
    »Ich dachte nicht, dass ich es schaffe, aber ich habe mehrere Leute bei den Providern in die Spur geschickt, und es ist uns gelungen, bis zur Quelle zurückzugehen. Diese Halunken sind gerissen. Sie haben mehrere Provider hintereinander benutzt, um ihre Spuren zu verwischen, aber wir konnten alles zurückverfolgen, und stellen Sie sich vor, wir sind bei der Telefonnummer eines Handys in den USA gelandet.«
    »Und?«
    »Das werden Sie mir niemals glauben. Die Nummer ist eingetragen auf den Namen von Simon D. School of Law & Diplomacy in Washington.«
    »Und?«
    »Wissen Sie, wer der Präsident dieser Schule ist?«
    »Nein.«
    »Victor L. Dean, ein ehemaliger amerikanischer Botschafter, der heute Generalsekretär des Lenkungsausschusses der Bilderberg-Gruppe für die Vereinigten Staaten ist!«
    Sophie warf mir einen verblüfften Blick zu.
    »Der Bilderberg ist uns auf den Fersen«, flüsterte sie.
    Mir war nicht klar, ob sie das erschreckend oder aufregend fand. Vielleicht von beidem etwas.
    Ich dagegen war entsetzt.
    » Verstehen Sie mich richtig: Sie haben den Bilderberg im Nacken! Das ist riesig!«
    »Finden Sie? Ich würde gern darauf verzichten.«
    »Das kriegt aber nicht jeder! Wenn die so weit gehen, Ihren Computer zu hacken, dann müssen Sie denen echt auf die Nerven gegangen sein!«
    »Sieht so aus. Aber ich weiß nicht mal warum.«
    »Na na, das ist doch sonnenklar. Sie suchen das Gleiche wie die, und Sie haben eine Länge Vorsprung. Das gefällt denen bestimmt nicht.«
    »Noch habe ich nichts gefunden.«
    »Das hoffe ich doch! Sonst würde es bedeuten, dass Sie etwas vor mir verbergen. Und ich rechne fest damit, vor allen anderen Bescheid zu wissen, nicht wahr?«
    »Versprochen. Aber wir benötigen noch eine kleine Auskunft.«
    »Alles, was Sie wollen.«
    »Können Sie die Angaben zu einer Person herausfinden, die auf der roten Liste steht?«
    »Spielend!«
    »Je länger das geht«, unterbrach ich grinsend, »umso öfter frage ich mich, ob wir es vielleicht mit einem vierzehnjährigen Bengel zu tun haben.«
    Sophie schüttelte den Kopf.
    »Wenn dem so wäre, dann würde er hier sitzen«, sagte sie und deutete auf die pickeligen Knaben um uns herum.
    »Christian Borella, vielleicht ist die Nummer auch auf den Namen seiner Tochter Claire eingetragen. Sie wohnt in Paris.«
    »Okay. Ich melde mich wieder.«
    Eine Viertelstunde später mailte uns Sphinx tatsächlich die Telefonnummer und die Adresse

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