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Das Joshua Gen (German Edition)

Das Joshua Gen (German Edition)

Titel: Das Joshua Gen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Krusch
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allein.
    »Verdammt kalt. Wollen Sie zurück zum Auto?«
    Nona schüttelte den Kopf.
    Er setzte sich zu ihr in den hellen Sand.
    Sie sprach es direkt aus. »Stanley Woolrich würde ohne mich noch leben.«
    Er blickte über ihr dunkles Haar hinweg in die Sonne.
    Nona redete weiter. »Dieser Tag, an dem Sie mich in Ihr Taxi einsteigen ließen, hat nicht nur mein Leben auf den Kopf gestellt. Ich habe Sie auch aus Ihrem gerissen.«
    »Geschenkt. So toll war es sowieso nicht.«
    Sie sahen hinaus auf die Bucht. Ein Fischreiher stieg aus den nahen Schilfbänken in den Morgenhimmel empor.
    »Warum hassen Sie mich nicht, Vince?«
    »Ich hab es versucht ... aber sehen Sie den Vogel da? Denken Sie nun an den Fisch, den er sich gleich zum Frühstück fängt. Warum soll der Fisch ihn hassen? Den Zufall kann man nicht hassen, Nona.«
    »Und wenn das alles gar kein Zufall ist?!«
    »Was sollte es sonst sein?«
    »Diese E-Mail mit dem Jesusgesicht, das Foto mit meinem Vater, die Kirche hinter dem Lastwagen – Vince, das hängt alles zusammen!«
    Nona zog den kleinen Tablet-PC aus ihrer Manteltasche. »Ich habe gestern Nacht etwas im Internet entdeckt. Ich gab Turin ein. Und 1978 ... Beides wurde auf das Foto aus meiner Wohnung geschrieben, das Foto, das ein vergrößerter Ausschnitt von Pater Simons Foto ist.«
    Vince nickte. »Und?«
    »Pater Simons Foto zeigt ihn selbst, meinen Vater und einen dritten Mann. Sie stehen vor einem Lastwagen voller Kisten, dahinter sind Teile einer Kirche zu sehen. Ich entdeckte die Kirche im Internet wieder. Das ist sie.« Nona hielt ihm den Tablet-PC hin. »Die Kathedrale von Turin. Hier bewahrt man das Grabtuch Christi auf. Und hier wurde es im Jahr 1978 untersucht!«
    Vince blickte auf das Bild auf dem Display.
    »Und? Was halten Sie davon?«, drängte sie.
    Er griff in seine Jacke und holte die Pillendose heraus. »Ich denke, dass ich noch mehr brauchen werde.« Er schraubte die Dose auf und leerte sie in seine Hand.
    Nona sah auf die drei kleinen weißen Tabletten. »Was kann das Zeug?«
    »Es glättet die Wogen ...«
    Sie schaute mit ihm auf das endlose Wasser des Eriesees, endlos wie die Probleme, in die sie geraten waren.
    »Krieg ich eine?«, fragte sie dann.

    »Turin? Das Grabtuch? Und eine Verschwörung? Mag, das ist lächerlich! Genauso lächerlich, wie es war, den Fall überhaupt anzunehmen!«
    Die Kerze zwischen ihnen flackerte.
    »Paul, bitte etwas leiser ...«
    An den anderen Tischen waren die Gespräche verstummt. Sie schaute sich um. Alles in Ordnung, essen Sie ruhig weiter, bat ihr nervöses Lächeln. Das hier ist nur unsere Versöhnung. Sie sah wieder zu ihm. Paul sah blendend aus. Das leicht ergraute, volle Haar war perfekt geschnitten, seine Augen funkelten im Kerzenlicht, der dunkle Stoff seines Anzugs schimmerte edel. »Ich dachte, du willst eine Aussprache, eine Klärung unserer Standpunkte«, sprach er leise auf sie ein. »Ich dachte, wir versuchen hier, eine Beziehung zu retten.«
    »Das tun wir auch.«
    »Indem du mir noch mehr Unsinn aus dieser Akte da auftischst?«
    Der Ordner lag neben ihrem Teller. Einige der Zettel, die ihr Mandant ihr geschrieben hatte, ragten daraus hervor. »Paul, wenn du dir nur mal anhören würdest, was Vince –«
    »Vince, Vince – seit Wochen höre ich nichts anderes! Wann kümmerst du dich endlich um die wichtigen Fälle?«
    »Die, die das Geld bringen, meinst du?« Ihr Blick kühlte ab. »Im Gegensatz zu dir entscheide ich nie unter dem Aspekt einer lohnenden Investition. Es geht hier nicht um wichtig oder unwichtig, es geht hier um Menschen, Paul – Menschen in Not!«
    »In Not wirst du bald sein, wenn du so weitermachst. Du ruinierst deine Karriere, Mag. Du gefährdest die Kanzlei. Alle zerreißen sie sich schon das Maul über dich und ... und diesen Schwachsinnigen!«
    »Vince ist nicht schwachsinnig.«
    »Oh nein, ich weiß, er ist Halbitaliener. Verbringst du deshalb mehr Zeit mit ihm als mit mir?«
    »Du bist der Schwachsinnige hier!«, zischte Margaret und zog ihre Hand aus seiner.
    Paul trank einen Schluck aus seinem Weinglas, sah sie dabei an. Er stellte das Glas ab. »Ich mache mir Sorgen, Mag. Um dich, um mich, um unsere Träume. Dein Vater hat die Kanzlei gegründet. Doch nun leiten wir sie. Linney & Glaner , schon vergessen? Ich verstehe gut, dass du seine Tradition wahren willst, aber als Anwälte der Armen verdienen wir nie genug für ein Haus in den Hamptons, wir wollten doch Kinder, ein sorgenfreies Leben. Dein Vater

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