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Das Jüngste Gericht: Die Wissenschaft der Scheibenwelt 4 (German Edition)

Das Jüngste Gericht: Die Wissenschaft der Scheibenwelt 4 (German Edition)

Titel: Das Jüngste Gericht: Die Wissenschaft der Scheibenwelt 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Jack Cohen , Ian Stewart
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Regeln.«
    Danach gab es eine Diskussion über die Frage, ob das Erscheinen des großen Gottes einen Aufruhr verursacht hatte oder nur ein recht kleines Gedöns. Ein Teil des Publikums führte das Streitgespräch auch später noch mit bösartiger Hartnäckigkeit weiter.
    Herr Schräg erhob die Stimme über den Tumult – oder den Krawall – und sagte: »Für das Protokoll bitte ich den Zeugen, Name, Adresse und Beruf anzugeben.«
    Der große Gott sah Herrn Schräg schräg an und wölbte eine Braue.
    Der Anwalt ließ sich nicht lumpen und hob gleich beide Brauen. »Du hast selbst darauf hingewiesen: Es gibt Regeln.«
    »Oh, na gut«, sagte Om. »Om. Kein fester Wohnsitz. Großer Gott. Jetzt aber dalli mit den Fragen – mich erwartet ein elegantes Dinner in Walhalla!«
    »Es steht Herrn Schräg nicht zu, Ihm Fragen zu stellen!«, entfuhr es Hochwürden Glaubfest mit gerechtem Zorn. »Es ist meine Aufgabe, den Menschen Gottes Willen zu vermitteln. Wir Priester wären arbeitslos, wenn Er einfach auftauchen und uns – und allen – sagen würde, was Sache ist.«
    »Ich kann tun und lassen, was ich will«, verkündete der große Gott. »Der Diener sagt dem Herrn nicht, wo’s langgeht. Nun, was soll dieser Quatsch von einer runden Scheibenwelt? Die Rundwelt ist rund. Die Scheibenwelt ist flach. Ich weiß es, glaubt mir! Ich weiß alles, wobei alles relativ ist, und vielleicht auch das mit dem Wissen.«
    Lord Vetinari griff erneut nach seinem Hammer.
    So einfach wollte Glaubfest nicht aufgeben. »Mein Glaube wird auf die Probe gestellt … Ich muss … Exzellenz, bei dieser Verhandlung geht es nicht um Wahrheit, sondern um Glauben. Und wenn es keinen Glauben gibt, gibt es nichts mehr.«
    »Seit wann sollte der Glaube über die Wahrheit triumphieren, Herr Glaubfest?«, fragte Vetinari.
    »Dieser Fall hängt nicht von der tatsächlichen Form der sogenannten Scheibenwelt ab, Exzellenz. Bei der Klage unserer Kirche geht es um die Tatsache, dass die Unsichtbare Universität die theologischen Besitzrechte in Bezug auf das Konzept einer runden Welt verletzt hat. Ein klarer Fall von Blasphemie.«
    »Wenn es wirklich Blasphemie ist, kümmere ich mich darum«, sagte Om. »Deine Hilfe brauche ich nicht. Ich persönlich sehe kein Problem. Die Schildkröte bewegt sich. Gewöhn dich dran!«
    Hochwürden Glaubfest schenkte seinem Gott keine Beachtung. »Die Kirche beansprucht die Obhut der Runden Welt. Die wahre Form der Scheibenwelt ist bei dieser Verhandlung nicht von Bedeutung.«
    Vetinari schien seinen Hammer weglegen zu wollen.
    »Du verstehst das falsch, mein Lieber«, wandte sich Om an Glaubfest. »Ich habe nicht die wahre Form der Scheibenwelt gemeint, sondern den Ursprung deines Glaubens , wonach die Scheibenwelt rund ist.« Der große Gott wandte sich an Ponder Stibbons. »Ich war extradimensional dabei, als du dein jüngstes Experiment in Quantenthaumodynamik begonnen hast, Herr Stibbons – dein Sehr großes Ding . Aber dabei hast du ein Sehr kleines Ding übersehen.«
    Der Bibliothekar warf Ponder einen scharfen Blick zu. »Ugh!«
    »Natürlich!«, entfuhr es Ponder. »Du hast völlig recht. Ich habe angenommen, dass das Narrativium bei seiner Ausbreitung im B-Raum nicht mit dem Bibliothekarium wechselwirkt. Aber wenn wir Krummwerts Ständig Übersehene Restriktion berücksichtigen, kann eine ansonsten vernachlässigbare Wechselwirkung die Struktur des B-Raumes schwächen und eine chronoklastische Fistel schaffen. Dann würde sich das Thaum spontan teilen, und Mythonen würden in die eine Richtung fliegen, Antimythonen in die andere. Ich … äh …«
    »Magische Interferenz«, diagnostizierte Om. »Da der B-Raum Bibliotheken überall in Raum und Zeit miteinander verbindet, sickerte das Konzept einer flachen Scheibenwelt in die ferne Vergangenheit der Rundwelt. Und das Konzept einer runden Welt sickerte in die andere Richtung, in die ferne Vergangenheit der Scheibenwelt, wo sie zum zentralen Thema der alten omnianischen Religion wurde.«
    »Die Realität der Scheibenwelt wurde zu einem Rundwelt-Mythos, und die Regeln der Rundwelt verwandelten sich in einen Glauben auf der Scheibenwelt«, sagte Ponder.
    Marjorie stieß dem Erzkanzler den Ellbogen in die Rippen. »Die Unsichtbare Universität bekam ihre Idee von einer runden Welt nicht aus den alten Wurzeln des Omnianismus!«
    »Nein«, sagte Ridcully. »Die Omnianer bekamen sie von uns .«
    »Spiel, Satz und Mythos«, kommentierte der Dekan. »Fertig und abgeschlossen,

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