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Das Jüngste Gericht: Die Wissenschaft der Scheibenwelt 4 (German Edition)

Das Jüngste Gericht: Die Wissenschaft der Scheibenwelt 4 (German Edition)

Titel: Das Jüngste Gericht: Die Wissenschaft der Scheibenwelt 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Jack Cohen , Ian Stewart
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Fenstern, wenn die Nachttöpfe geleert wurden, und das war nicht sonderlich angenehm. Allerdings muss ich zugeben, dass in dieser Ära offenbar gewisse Fortschritte erzielt wurden, wenn auch zu einem hohen Preis, was den meisten Leuten nicht klar zu sein scheint. Die Menschen sind offenbar einigermaßen gesund, es stecken keine abgeschlagenen Köpfe auf Gittern … Alles wirkt recht nett, wenn man nicht allzu genau darüber nachdenkt. Aber wir wissen natürlich, was auf diese Welt zukommt.« Der Dekan wies auf ein Gebäude in der Ferne. »Ziemlich großes Haus. Ich glaube, ich habe es schon einmal gesehen.«
    »Hast du auch«, bestätigte Rincewind. »Das große Feuer von London, weißt du noch? Wir haben Herrn Pepys geholfen, seinen Parmesankäse zu vergraben.«
    »O ja, stimmt. Ob er ihn zurückbekommen hat?«
    »Nein«, sagte Rincewind. »Ich habe ihn gefragt, wo er ihn vergraben hat, und er konnte sich nicht daran erinnern. Daraufhin bin ich zum Augenblick des Vergrabens zurückgekehrt und habe mich verdoppelt. Vielleicht ist dir im Gedächtnis geblieben, dass sich Frau Allesweiß sehr gefreut hat. Ich meine, da er den Käse ohnehin vergessen würde … Es wäre eine sehr bedauerliche Verschwendung gewesen.«
    »Eine schlechte Entscheidung«, kommentierte der Dekan. »Wegen der Kausalität.«
    »Komm mir bloß nicht mit der Kausalität!«, rief Rincewind. »Von ihr kann ich ein Lied singen, und das klänge nicht besonders gut. Aber da wir schon einmal hier sind und plaudern, möchte ich dich fragen: Wie hast du diese Welt erschaffen? Ich meine, du hast gesagt, du hättest einfach nur die Hand in den Himmel gestreckt und sie ein bisschen bewegt. Nun ja, das kann ich noch einigermaßen verstehen – auf eine verwirrende Art und Weise. Aber was ist mit den Kontinenten und dem ganzen anderen Kram? Man denke nur an die vielen Einzelheiten, wie zum Beispiel Eichhörnchen und Fische und die erstaunlichen Geschöpfe bei Korallenriffen. Und da wir gerade dabei sind … Ein Extralob dafür, dass du den Mond genau an die richtige Stelle für die Gezeiten gesetzt hast. Ebbe und Flut, toller Einfall! Es werden nicht nur die Strände gespült – Meereswesen haben es dadurch leichter, an Land zu kriechen. Ich zöge dafür meinen Hut vor dir, aber du weißt, dass ich ihn nie abnehme. Wirklich gut gemacht, bravo!«
    Sie schlenderten in Richtung des kuppelförmigen Bauwerks in der Ferne, und schließlich sagte der Dekan: »Rincewind, ich meine Professor Rincewind … Mit grausamer und ungewöhnlicher Geografie kennst du dich gut aus, denn immerhin bist du als Unerhörter Professor Leiter der entsprechenden Abteilung. Deshalb fühle ich mich verpflichtet, dir dies zu sagen.« Der Dekan räusperte sich und schien etwas Wichtiges verkünden zu wollen. »Ich habe überhaupt nichts getan. Ich hatte keinen Plan oder etwas in der Richtung. Die erschreckende Symmetrie der Tiger, von denen es offenbar nur noch wenige gibt … Ich habe überhaupt nichts damit zu tun. Alles geschah von ganz allein.«
    »Aber du …«, begann Rincewind.
    »Oh, ich habe natürlich Interesse an dieser Welt gezeigt«, sagte der Dekan. »Alles andere wäre eine Vernachlässigung meiner Pflicht gewesen. Aber ich habe so etwas nie wieder versucht. Die Verantwortung wäre mir zu groß.« Sie gingen noch ein Stück. »Ich weiß inzwischen, wie’s hier zugeht, und mir tun die Füße weh. Nehmen wir doch ein Taxi! Wenigstens braucht man sich heutzutage keinen Pferdedung mehr von den Stiefeln zu kratzen.«
    Er schnippte mit den Fingern, und ein Taxi hielt so plötzlich an, dass der Fahrer fast aus dem Fenster fiel. Halb betäubt beobachtete er, wie die beiden Männer einstiegen und wie sich die Sicherheitsgurte von ganz allein um sie schlangen.
    Der Dekan sah den Fahrer nicht einmal an, als er sagte: »Sie werden uns unter die Kuppel dort drüben fahren und ein unanständig hohes Trinkgeld bekommen. Wenn wir Ihren beweglichen Apparat verlassen, werden Sie vergessen, dass wir jemals eingestiegen sind. Herzlichen Dank.«
    Als die beiden Zauberer St. Paul’s Cathedral betraten, seufzte der Dekan. »Wirklich hervorragende Arbeit. Ich habe immer gedacht, dass sie das eine oder andere Feuer wert ist, von Parmesankäse ganz zu schweigen. Wundervolle Architektur, intelligentes Design! Der alte Shakespeare hat’s richtig ausgedrückt: ›Welch ein Meisterwerk ist der Mensch!‹ Ich will die Ehre nicht für mich beanspruchen, aber eins muss man diesen Leuten lassen: Sie haben

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