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Das Jungmädchenbett

Das Jungmädchenbett

Titel: Das Jungmädchenbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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wollten sie sie für immer in sich behalten. Die Bewegungen, mit denen sie sich an mich schmiegte, waren zart und liebevoll und keineswegs so fordernd wie in der vorigen Nacht. Es wurde eine lange und ruhige Nummer. Sie flüsterte mir zärtliche Worte zu, und ich begann eine Zuneigung für sie zu empfinden, deren Innigkeit ich mir nicht zugetraut hätte.
    Bisher hatte ich Frauen nur als Fickobjekte betrachtet. Daß es möglich war, sich mit ihnen zu unterhalten und sich zu einer Frau hingezogen zu fühlen, hatte ich bisher noch nicht entdeckt. Erst an diesem Abend ging mir ein Licht auf.
    Als es uns beiden gekommen war, küßte ich sie zärtlich. Sie schlief in meinem Arm ein und hielt noch im Schlaf leicht die Hand um meinen Schwanz geschlossen. Ihre Brust ruhte an meiner Seite und berührte beim Atmen sanft meine Haut. Das tat unendlich wohl.
    Ich konnte den Blick nicht von diesem nackten, schönen Mädchen lassen. Ich liebte sie.
    Und morgen sollte ich auf Verkaufstour nach Hudik fahren. Na, das konnte gut werden!
    Aber — und auch so ein Gedanke war mir noch nie gekommen — vielleicht würde sich alles ändern, wenn Vivi und ich beieinander blieben?
    Konnte man nicht auch mit nur einer Frau glücklich sein — wenn man sich richtig liebte?
    Ich wollte es versuchen.

J. C. BLADON
    Erotisches Lampenfieber

I

    Die klare Septembersonne verströmte ihre großzügige Wärme über die Stadt, als Lena Bergman vor dem Haupteingang des Stadttheaters aus dem Bus sprang. Es war kurz nach elf Uhr vormittags, und sie war auf dem Weg zu ihrem ersten Tag in der Schauspielschule des Theaters.
    Vor zwei Monaten hatte sie — mit mehr als hundert anderen Bewerbern — Proben dessen gegeben, was sie in privaten Schauspielschulen und bei kostspieligem Einzelunterricht gelernt hatte. Kritische Blicke des Theaterchefs, einiger der älteren Schauspieler und sämtlicher Lehrer hatten ihre Bemühungen verfolgt. Ein Schauer durchfuhr sie, als sie sich diese spannungsgeladenen Tage ins Gedächtnis zurückrief.
    Dann war der Bescheid gekommen, daß sie angenommen worden war. Nach einem herrlich entspannenden Sommer auf dem Land sollte es jetzt endlich losgehen.
    Als sie um die Ecke bog und die schmale Glastür mit der Bezeichnung Bühneneingang entdeckte, spürte sie einen leichten Anflug von Panik. Nervös ordnete sie ihre üppige blonde Haartracht und zog an der langen Wolljacke, bevor sie einmal tief Luft holte und die Tür mit einer entschlossenen Bewegung aufmachte.
    Sie war noch von dem hellen Sonnenschein draußen geblendet und konnte zunächst nichts sehen, als sie den Bühneneingang betrat. Durch den Luftzug wurde jahrelang abgelagerter Theaterstaub aufgewirbelt, der sie zum Niesen brachte. Als sie wieder zu sich kam, konnte sie im Hintergrund der Eingangshalle eine geöffnete Tür sehen. Sie ging auf diese Tür zu.
    Als sie näher kam, hörte sie Stimmen, und als sie den Kopf zur Tür hineinsteckte, sah sie eine Schar junger Leute. Die meisten standen mitten im Raum in einer dichten Traube beieinander und plapperten aufgeregt drauflos, während drei oder vier andere sich abseits hielten und sich mit verlorenen Blicken umsahen. Lena zögerte einen Augenblick, betrat aber dann den Raum.
    »Bin ich hier richtig? Ist das der Treffpunkt der Schauspielschüler?« fragte sie geradeheraus.
    Es wurde totenstill in dem Raum. Ein Junge, der mitten in der Traube stand, drehte sich um. Als er Lena erblickte, hellte sich sein Gesicht auf und er lächelte.
    »Na klar! Nur hereinspaziert.«
    Lena ging zu den anderen, die sie sofort umringten und in ausgelassener Manier begrüßten — alle auf einmal.
    Inmitten des Händeschüttelns und Schulterklopfens platzte der Theaterchef herein. Er räusperte sich, um sich bemerkbar zu machen, und nachdem alle verstummt waren und sich ihm zugewandt hatten, wies er mit einladender Gebärde auf einen Tisch, auf dem kurz zuvor gefüllte Champagnergläser abgestellt worden waren.
    »Bitte sehr, nehmt ein Glas, dann wollen wir miteinander anstoßen.«
    Seine Stimme klang ein bißchen affektiert und gekünstelt. Mit einem albernen, väterlichen Lächeln sah er zu, wie die Schauspielschüler sich unter eifrigem Gemurmel an den Tisch drängelten, um sich die Gläser zu holen. Nach schnellen Probeschlucken, bei denen im Gedränge einige Tropfen danebengingen, zogen sie sich dann wieder zurück, um den Theaterchef in einem abwartenden Halbkreis zu umgeben. Er nahm ebenfalls ein Glas und wandte sich dann seinen

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