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Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel

Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel

Titel: Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula M. Wagner
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Sie sehen untenstehend ein Vier-Felder-Schema mit den Achsen und inneren Beschriftungen. Darin erkennbar sind die wichtigsten Dimensionen der Lebenswirklichkeit und damit auch eines Wertesystems. Die Achsen sind von links nach rechts beschriftet mit links »Innerlich« und rechts »Äußerlich« sowie von oben nach unten mit oben »Individuell« und unten »Kollektiv/System«. Daraus ergeben sich vier Quadranten, die jeweils eine spezifische Dimension der Wirklichkeit beleuchten. Auf der rechten Seite stehen dabei die Lebensbereiche, die »anfassbar« sind, objektiv und sich faktisch beschreiben lassen. Im »Individuellen« sind das Aspekte von Verhalten und Physis, in der kollektiven Dimension sind dies alle Ressourcen, Systeme und Strukturen, also die materiellen Aspekte des sozialen Umfelds. Im linken Bereich des Vier-Felder-Schemas, dem Bereich der Innerlichkeit, individuell und kollektiv, befinden sich Begriffe, die das Immaterielle abbilden. Gerade hier ergeben sich ja oft Wertekonflikte: Kommunikation, gemeinsame Normen und Werte, Werte zur Entfaltung der Persönlichkeit etc.
    Konkrete Auflistungen für jeden Quadranten finden Sie in der folgenden Darstellung des Vier-Felder-Schemas. Falls Sie bereits mit Packpapier zur Werteexploration gearbeitet haben:
Zeichnen Sie auf dem Papier die Dimensionen der vier Quadranten ein.
Ordnen Sie Ihre Werte so gut Sie können den vier Feldern zu.
Alternativ bietet es sich an, vier separate Bögen Papier zu verwenden, die Sie nach dem Ausfüllen entsprechend aneinanderlegen.
    [Bild vergrößern]
    Ordnen Sie jeweils Werte, die Sie bereits aufgeschrieben haben, den vier Quadranten zu. Die Fragen der Werteexplorierung haben dazu beigetragen, dass Sie Werte in allen vier Quadranten aufgeschrieben haben (können). Hier können Sie dies noch einmal überprüfen.
    Besonders für die Dimension der »hard facts«, der Werte zu äußerlichen Rahmenbedingungen Ihrer Arbeit, möchte ich Ihnen noch einige weitere Anregungen geben.
    Was ist Ihnen wichtig in Bezug auf:
Lage des Arbeitsorts (zentral und gut angebunden oder schön gelegen, Provinz oder Metropole – oder ist dies egal?)
Konzern oder Mittelstand
Inhabergeführt oder von neutralen Managern
Ansehen der Firma – weltweit bekannt oder geheimer Marktführer
Phase des Unternehmens: Start-up erste Phase, etabliertes Start-up, fest etabliert im Markt, Traditionsunternehmen
Hierarchische, klare Struktur oder informelle Berichtswege und Kultur
Größe des Teams
Freie und flexible Zeiteinteilung oder geregelte Arbeitszeiten
Kontakt zu Kunden
Geschäftsreisen
Angemessenes oder überdurchschnittliches Gehalt
… (Führen Sie die für Sie wichtigen Punkte hier auf.)
    Lassen Sie nun das Ergebnis auf sich wirken:
Was sagt die Verteilung in den Quadranten über Ihr Wertesystem und Ihre derzeitige berufliche Situation aus?
Was fällt Ihnen sonst noch auf?
    Eine Klientin von mir hatte im Werteinterview sofort sehr viele Werte der Zusammenarbeit benannt – hier lag einiges im Argen, sodass ihr viel zu diesem Aspekt einfiel. Auf Nachfragen konnten wir auch explorieren, was es an objektiven Fakten Ihres Arbeitsplatzes gab, die ihr wertvoll waren, was wiederum die kollektive Dimension betrifft. Dann schauten wir auf die Pinnwand mit den »kahlen« beiden oberen Quadranten, den individuellen Dimensionen. »Typisch«, meinte sie, » ich komme mal wieder gar nicht vor.« Ihr Wertechart spiegelte einen Mangel, den sie bereits oft gespürt hatte, nämlich dass sie ihre eigenen Bedürfnisse und Werte wenig artikulierte.
    Eine andere Klientin blickte auf nur wenige Wertekarten in der Dimension »Körper, Physis, Verhalten«. »Und alle diese Werte sind fast überhaupt nicht erfüllt«, seufzte sie. »Wenn sich in meinem beruflichen Leben etwas ändern soll, muss ich zuerst daran etwas ändern.« Ihre beruflichen Ziele änderte sie nicht, dagegen hatten kurzfristige Maßnahmen, die ihre physische Gesundheit, Fitness und Erholung zum Ziel hatten, nach der Wertearbeit Vorrang.
    Christina, die Sozialmanagerin, steht für alle diejenigen meiner Klienten, die feststellen mussten, dass sie und ihr Arbeitgeber einfach zu unterschiedliche Wertesysteme aufweisen. Manchmal entwickelt sich dies auch erst im Laufe der Zeit. »Wir sind geschiedene Leute«, sagen manche dann. Andere brechen beinahe in Tränen aus, wenn ihnen die Wertediskrepanz bewusst wird. Eine Klientin von mir kommentierte: »Am schlimmsten finde ich zu erkennen, dass mein Arbeitgeber meine Werte

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