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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Fantasie des Schriftstellers ließ sich nicht aufhalten. Seine ursprüngliche Unterstellung stimmte, überlegte St. Claire. In weniger als neun Wochen hatte Kastler erstaunliche Fortschritte erzielt. Weder er noch Varak wußten, wie oder weshalb. Aber der Mord an Walter Rawlins stand irgendwie in Beziehung zu den Archiven, und jetzt gab es diesen General, diesen Einzelgänger. Seine selbstbewußte Tochter und ein Täuschungsmanöver mit dem Etikett Chasŏng. Jedenfalls war es gelungen, die Gegenseite aus ihrem Versteck zu locken. Männer waren aus dem Dunkel getreten, und die Geräusche ihres Handelns waren aufgezeichnet.
    St. Claire wußte nicht, wohin Kastler sie führte. Nur daß Hoovers Archive nähergerückt waren.
    Wieder erschienen die Bilder an der Wand: Kastler trat aus dem Haus, öffnete die Wagentür und fuhr zurück. Dann ging er vorsichtig um den Wagen herum, hob einen Stein auf, rannte ins Gebüsch, kehrte zurück, warf zwei nicht erkennbare Gegenstände aus dem Wagen, entfernte die Koffer und ging ins Haus zurück.
    Jetzt wieder die Tonaufzeichnung: laufendes Wasser und Schaben.
    »Ich habe vor einer Stunde das Band angehalten und das Bild studiert. Er entfernt den Namen Chasŏng vom Koffer«, erklärte Varak. »Er möchte nicht, daß das Mädchen ihn sieht.«
    Wieder Schweigen. Die Mikrofone zeichneten das Kratzen eines Bleistifts auf Papier auf. Varak ließ das Band vorlaufen, bis wieder Stimmen zu hören waren.
    Peter, wo bist du?
    In der Küche.
    Eine Diskussion über Kaffee, schnelle Schritte, undeutliche Bewegung.
    Du bist in mein Leben gekommen. Ich möchte wissen, ob du bleiben wirst . Leise von Alison MacAndrew gesprochen.
    Das habe ich mich bei dir auch gefragt. In meinem Leben.
    Nun, wir werden sehen, nicht wahr.
    Vorbei. Varak schaltete das Tonbandgerät ab und richtete sich auf. Bravo blieb sitzen, die aristokratischen Finger unter dem Kinn verschränkt.
    »Dieses Schaben, das wir gehört haben«, sagte er. »Können wir annehmen, daß er geschrieben hat?«
    »Ich denke schon. Es paßt zu seinen Gewohnheiten.«

    »Erstaunlich, nicht wahr? Inmitten von all dem hat er sich wieder um seinen Roman gekümmert.«
    »Ungewöhnlich vielleicht. Ich weiß nicht, ob es auch erstaunlich ist. Wenn wir alles richtig machen, wird sein Roman für ihn sehr echt. «
    Bravo löste seine Finger voneinander und legte die Hände auf die Armlehnen seines Sessels. »Was uns wieder zu jenem Roman und Ihrer Interpretation führt. Auch wenn es mir immer noch nicht eingehen will — glauben Sie immer noch, daß derjenige, den wir suchen, ein Mitglied von Inver Brass ist?«
    »Lassen Sie mich vorher eine Frage stellen. Als ich Sie bat, eine Besprechung einzuberufen, haben Sie da den Mitgliedern die Information gegeben, die ich empfohlen habe? Daß Kastler das Mädchen getroffen hatte?«
    »Wenn ich das nicht getan hätte, hätte ich es Ihnen gesagt.«
    »Ich weiß, daß Sie das mißbilligten.«
    »Das beruhte auf meiner Überzeugung. Und eben diese Überzeugung hat mich veranlaßt, Ihren Rat zu befolgen, und wäre es nur, um zu beweisen, daß Sie unrecht hatten.« Bravos Worte klangen abgehackt, fast unfreundlich. »Aber jetzt bitte Ihre Antwort. Sind Sie immer noch überzeugt, daß ein Angehöriger von Inver Brass die Akten hat?«
    »Das werde ich in ein oder zwei Tagen wissen.«
    »Das ist keine Antwort.«
    »Ich habe keine bessere. Offen gestanden, ich glaube, daß ich recht habe, alles deutet darauf hin.«
    St. Claire richtete sich auf. »Weil ich Ihnen von Kastler und dem Mädchen berichtete und MacAndrews Namen genannt habe?«
    »Nicht nur den Namen«, antwortete Varak. »Auch die Tatsache, daß acht Monate aus seinen Personalakten fehlten.«
    »Das besagt gar nichts! Wer Hoovers Archive hat, weiß das.«
    »Genau. Diese Täuschung — dieses Chasŏng — ereignete sich während jener acht Monate. Ich glaube, wir dürfen annehmen, daß, was auch immer in Chasŏng geschah, welche militärische Entscheidung auch immer MacAndrew in jenen acht Monaten traf oder zu treffen ablehnte, nicht genügend Schaden angerichtet haben kann, um seinen Rücktritt zu erzwingen. Wenn das der Fall gewesen wäre, hat es genug Leute im Pentagon gegeben, die ihn schon vor langer Zeit dazu gezwungen hätten.«
    »Ein unangenehmer Zwischenfall vielleicht«, nickte Bravo, »aber kein katastrophaler. Ein Teil der Archive, aber nicht der wichtige Teil.«

    »Ein Tarnung dafür«, pflichtete Varak ihm bei. »Es muß noch etwas anderes

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