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Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Titel: Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Marie Milton
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Kräften am Ende schaute sie sich um – eines war klar, hier würde sie so schnell niemand finden. Hoffentlich kamen wenigstens kein Wildschwein oder ekelhafte Spinnen. Allein bei dem Gedanken bekam sie sofort eine Gänsehaut vor Abscheu. Wenn Ingmar sie so sehen würde… Schnell verscheuchte Lisa den Gedanken und schloss die Augen.
    ***
    Sie verstand es selbst nicht, aber Internetflirts machten ihr Spaß. Nach ihrer Pleite mit Laszlo, der sich nach der ersten Liebesnacht aus dem Staub gemacht hatte, hätte Elaine Abstand von dieser Art des Kennenlernens nehmen können – doch tatsächlich suchte sie den neuen Kick. Es konnten ja schließlich nicht nur Idioten vor den Bildschirmen sitzen.
    Leonard von Linden schickte der Himmel. Sein Name war nicht ausgedacht, so wie es wohl bei Laszlo der Fall gewesen war. Zumindest konnte Elaine einen Laszlo ohne Nachnamen nirgends aufspüren. Doch Leo, ein dreißigjähriger Zoo-Erbe, spielte von Anfang an mit offenen Karten. Elaine gefiel das, auch wenn der Kerl viel zu jung für sie war. Allerdings wollte sie ja niemanden heiraten; nur ein bisschen Spaß und Bestätigung, das war alles, was sie sich wünschte. Der Sex mit Laszlo hatte etwas in ihr entfacht, das sie nun vermisste. So kam es ihr gerade recht, ihre finanzielle Lage weiterhin gekonnt zu verdrängen und stattdessen die halbe Nacht vor dem Laptop zu sitzen.
    Mit Leo war es anders als mit Laszlo. Weniger erotisch, dafür offener. Nachdem sie sich zwei Wochen täglich geschrieben hatten, telefonierten sie das erste Mal. Seine Stimme klang jungenhaft. Er stellte seine Sätze gut durchdacht zusammen, überlegte, bevor er etwas sagte und plapperte keinen Blödsinn. Er schien ziemlich gebildet zu sein und Geld hatte er offenbar auch, aber Elaine traute sich nicht, näher danach zu fragen oder sich gar etwas zu erhoffen. Die Sache mit ihrem Haus würde nämlich in einem Desaster enden. Weder hatte sie sich bisher nach einer günstigen Wohnung umgeschaut, noch konnte sie es sich auch nur ansatzweise vorstellen, das ganze Haus zu entrümpeln. Geld für ein Umzugsunternehmen hatte sie natürlich auch nicht.
    „Wollen wir uns mal treffen, Elaine?“, fragte Leo am Telefon. Elaine kuschelte sich unter ihre Decke und strahlte übers ganze Gesicht. Wenn sie verliebt war, bröckelte ihre coole Fassade und sie war ganz Frau.
    „Wenn du das wirklich willst und der Altersunterschied für dich keine Rolle spielt, dann gerne.“
    „Quatsch, das Alter ist mir total egal. Außerdem siehst du doch viel jünger aus als du bist. Also, zumindest auf dem Foto.“ Leo lachte, aber nicht überheblich, sondern nett und entspannt.
    „Dann werde ich mich mal in die Höhle des Löwen wagen und mich live begutachten lassen. Kann ich mir eure Tiere angucken oder findest du das doof für ein Date?“
    „Nee, wieso, das können wir gerne so machen. Ich zeig dir unser Löwenbaby – das ist erst eine Woche alt und sehr süß. Ein echter Ladykiller! Passt es dir Samstag?“
    „Ja, das passt mir. Ich würde mit dem Zug nach Hamburg kommen und muss erst mal schauen, wann ich ankomme. Wollen wir schon mal die Mittagszeit anpeilen?“
    „Gerne. Ich freu mich, Elaine.“
    Aufgeregt rief Elaine bei Hanna an, bremste sich allerdings vorerst aus und fragte pflichtbewusst nach Kimberley. Sie war sich sicher, dass das Mädchen bald wieder auftauchen würde, aber Hanna war nur noch am Heulen. Es fiel Elaine schwer, sich in Hannas Seelenzustand hineinzuversetzen. Dass sie jetzt sogar ihren Schleimerehemann wieder aufgenommen hatte, konnte sie erst recht nicht nachvollziehen. Klar, sie war auch betrübt wegen Channi. Aber das war noch lange kein Grund, komplett auszuticken. Auch heute, am dritten Tag seit Kimberleys Ausriss, schien Hanna nicht auf Sendung zu sein.
    „Hey, ich bin’s. Gibt es was Neues?“, fragte Elaine.
    „Nein, nichts. Die Polizei sucht jetzt zwar angeblich, aber bei Ausreißern arbeiten die anders, als wenn ein Kind einfach so verschwindet. Als wenn das weniger gefährlich wäre! Stell dir mal vor, was Kimberley alles zustoßen könnte! Ich bin fix und fertig, wirklich, ich hab seit vorgestern höchstens vier Stunden geschlafen, und das noch nicht mal an einem Stück.“
    „Scheiße. Das tut mir so leid, Hanna. Du sagst, wenn ich irgendwas machen kann, ja?“
    „Hm. Sören ist grad mal im Büro, Gott sei Dank. Wenn der immer um mich rum ist, werde ich erst recht wahnsinnig. Trotzdem, es geht. Und Kimmy ist bestimmt froh darüber, dass

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