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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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genauestens nachdenken. Ich bin absolut nicht sicher, wo der beste Platz für das Omally’s liegt.«
    »Das Omally’s? «fragte Jim. »Ich glaube nicht, daß du dieses Omally‘s vorher schon einmal erwähnt hast, John.«
    »Es wird ein Kasino. Sehr exklusiv, Jim.«
    »Ich wette, nicht so exklusiv wie das, das ich bauen werde.«
    »Und wieviel willst du wetten?«
    »Meine Herren?« Professor Slocombe hob eine bleiche, dünne Hand. »Meine Herren, was genau glaubt ihr eigentlich, worüber ihr da redet?«
    »Wie wir am besten all die Millionen aus dem Millennium-Fonds ausgeben«, erklärte John. »Wir wollen schließlich sorgfältig zu Werke gehen, um unsere Arbeit richtig zu machen. Vertrauen Sie uns.«
    »Ich bin sicher, daß ich das kann. Doch so ungern ich euch in die Parade fahre — wie kommt ihr bloß auf den Gedanken, der Millennium-Fonds wird euch auch nur einen einzigen Penny für eure Pläne zur Verfügung stellen?«
    »Nun, diesen Burschen bleibt doch gar nichts anderes übrig, jetzt, nachdem die Schriftrollen als echt feststehen, oder?«
    »Und das glaubt ihr tatsächlich, wie?«
    »Ja, das glaube ich«, sagte John.
    »Und deswegen geht ihr hin und fragt Fred höchstpersönlich, wie?«
    »Fred? Hat man ihn denn nicht rausgeworfen?« Auf Jims Gesicht erschien ein alarmierter Ausdruck. »Hat man ihn nicht gezwungen, den Hut zu nehmen?«
    Professor Slocombe schüttelte den Kopf. »Daran glaube ich nicht einen Augenblick. Er wird sicherlich keine Aufmerksamkeit auf sich lenken, indem er euer Ansinnen offen ablehnt. Ganz im Gegenteil; ich bin fest davon überzeugt, daß er vor den Medien großzügig lächeln wird. Aber, und ich betone: aber, sollte es tatsächlich so weit kommen, daß er euch das Geld überreichen muß, so wird er Ausflüchte erfinden und euch mit mehr Papierkram überhäufen als ein Blue-Peter- Moderator mit einem Hosenlatz aus Klarsichtfolie.«
    »Sie meinen …« Johns Unterkiefer klappte herunter.
    »Nicht einen Penny«, sagte der Professor. »Nicht eine Bohne, nicht einen Furz, nicht einen alten verbogenen Nickel. Zero. Zilch. Nada. Es tut mir leid, Jungs.«
    »Aber …« Johns Unterkiefer verharrte in der heruntergeklappten Stellung.
    Ein leiser Seufzer entwich den Lippen Jim Pooleys. Es mochte zwar ein leiser Seufzer gewesen sein, doch er war zugleich so voller Leid und von solch evokativem, herzzerreißendem Pathos, daß selbst eine King-Edward-Kartoffel eine Träne aus dem einzelnen Auge gequetscht hätte, wäre sie Zeuge dieses Seufzers geworden.
    »Mach das nicht!« sagte John. »Mir stehen ja alle Haare zu Berge!«
    »Aber … aber, John … Oje … oje! Ojemine!«
    »Sieh nur, was du angerichtet hast«, tadelte der Professor. »Er hat angefangen zu weinen.«
    »Ich weine nicht! Es ist nur … Oje! Ojemine!«
    »Jim«, sagte der Professor. »Laß den Kopf nicht hängen. Was du vollbracht hast, indem du die Brentforder Schriftrollen wiedergefunden hast, das ist etwas so Wunderbares, das kein Geld der Welt aufwiegen könnte. Du wirst in die Annalen der Geschichte eingehen als der Mann, der die Welt verändert hat.«
    »Kriege ich wenigstens eine Pension?« fragte Jim.
    »Wahrscheinlich nicht. Aber ganz bestimmt sehr anhaltenden Applaus. Möchtest du vielleicht jetzt schon den meinen?«
    »Nicht wirklich.«
    »Nun, das wäre dann das. Dann bleibt mir nur noch, dir im Namen der gesamten Menschheit zu danken. Ich wünsche dir alles nur denkbar Gute, gleich welche Bestrebungen du als nächstes in Angriff nimmst. Und ein freundliches Lebewohl. Ich würde dich ja zu einem späten Mittagessen einladen, doch ich habe viel zu tun, und du bist bestimmt vollgestopft mit der ganzen Schokolade, die du gegessen hast.«
    »Nicht besonders«, sagte Jim in unleidlichem Tonfall.
    »Nun, dann iß eben die restlichen Kugeln, die du dir in die Taschen gestopft hast, wie ich beobachten konnte.«
    »Und das soll’s gewesen sein?« John ließ entmutigt die Schultern hängen.
    »Das war’s gewesen. Ich muß meine Vorbereitungen für die Zeremonien treffen. Ich habe in den nächsten Monaten jede Menge Arbeit.«
    »Dann sagen wir jetzt besser auf Wiedersehen, nicht wahr?«
    »Ja. Auf Wiedersehen, John.«
    »Auf Wiedersehen, Professor.«
    »Und auch dir auf Wiedersehen Jim, und noch einmal meinen allerherzlichsten Dank.«
    »Keine Ursache.«
    »Oh, Jim, noch eine Sache, bevor du gehst.«
    »Und die wäre?« fragte eine bekümmerte Stimme.
    »Nur das hier.« Professor Slocombe erhob sich hinter seinem

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