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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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Als Mr. Numers Lachanfall vorbei war, hat Mama ihm ziemlich unfreundlich gesagt: »Sorgen Sie dafür, daß Ihr Sohn meinen Ben in Ruhe läßt.«
Ich dachte, daß Mr. Numer weiterlachen würde, aber statt dessen ist er wütend geworden. Er wollte wissen was Mama eigentlich einfällt, so mit ihm zu reden. Mama hat gesagt: »Ich rede so mit Ihnen, wie Sie es verdienen.« Dann hat Mr. Murner sie furchtbar beschimpft und sie eine »dumme Schlampe« genannt. Mama hat aufgelegt. Sie hat Eis in einen Plastikbeutel gefüllt und mir gesagt, ich soll ihn auf mein Auge tun. Ich habe den Beutel auf den Boden geschmissen und bin in mein Zimmer. Ich bin furchtbar sauer auf sie. Mein Leben ist sowieso schon beschissen genug, und sie hat alles noch schlimmer gemacht. Wahrscheinlich pinkeln sich Les und sein Vater gerade vor Lachen in die Hose. Es kotzt mich an.
Nein. Sie kotzt mich an.
20. Mai
    Heute bin ich wieder zusammengeschlagen worden. Diesmal bin ich nach der Schule zum Bus gegangen, als sich plötzlich ein Arm um meine Schulter gelegt hat. Dann sind mir die Füße weggerutscht. Ich habe hinauf in den Himmel geschaut, und zwei Schatten haben auf mich runtergeblickt. Einer der Schatten hat meine Bücher aufgehoben und sie nach mir geschmissen. Zuerst wollte ich aufstehen und mich wehren, aber dann habe ichmir gedacht daß es zwecklos ist. Sie waren zu zweit, vielleicht sogar noch mehr. Ich hätte sowieso verloren. Wo ist Duff? Wo ist Duff? habe ich mich dauernd gefragt. Anscheinend war er zu weit weg, um einzuschreiten. Um mir zu helfen. Dann ist mir was Schreckliches eingefallen. Einer der Schatten hätte Duff sein können.
Als ich heimkam, saß Mama in der Küche und hat gelernt. Sie fragte mich, wie es heute war. Ich habe nicht geantwortet, sondern bin in mein Zimmer. Mama ist reingekommen, ohne zu klopfen. Habe gesagt, sie soll rausgehen. Sie hat sich nicht von der Stelle gerührt. Wollte sie rausschmeißen, aber ich habe mich nicht getraut. Sie sagte: »Die Menschen, die dich lieben, werden dich nicht allein leiden lassen, auch wenn du es noch so sehr willst.«
Ich schwieg. So einen Blödsinn habe ich noch nie gehört.
21. Mai
    Als ich heute aus der Schule kam, hat sich ein Arm um mich gelegt. Habe mich umgedreht und festgestellt, daß es Marsha war. Den ganzen Weg von der Schule zum Bus hat sie den Arm um mich gehabt. Ein paar Mitschüler blieben stehen und haben uns angeschaut. Sie fragten sich, was da läuft. Ich wußte es sofort, niemand würde sich trauen, mir auch nur ein Haar zu krümmen, wenn Marsha dabei ist. Sie ist an der Chappaqua Highschool sehr angesehen, und sie hat dieses Ansehen genutzt, um mir zu helfen. Zuerst wollte ich ihr sagen, daß sie mich in Ruhe lassen soll. Aber dann habe ich mich gefreut, daß sie da war. Ich habe ihr auch den Arm um die Schulter gelegt, und wir sind so zum Bus gegangen. Marsha sagte kein Wort, bis wir im Bus waren. Sie hat sich neben mich gesetzt und flüsterte: »Wie geht es dir?«
Ich habe aus dem Fenster geschaut, weil ich Angst hatte, daß ich gleich zu weinen anfange. Marsha hat das verstanden. Plötzlich begriff ich, was Mama gestern abend gemeint hat.
22. Mai
    Nach der Schule habe ich Kimby auf der Main Street gesehen. Ich bin ihr nachgelaufen und habe »Kimby! Kimby!« geschrien. Sie ist weitergegangen und hat so getan, als wäre ich nicht vorhanden. Doch da hatte sie sich geschnitten. Vor ihrem Haus habe ich sie eingeholt. Sie hat mich ganz sauer angeschaut, als ob sie sich von mir belästigt fühlt. Dann meinte sie, was ich will.
»Warst du es?« fragte ich.
»Was?« Bevor ich antworten konnte, ist sie ins Haus gerannt. Da wußte ich, daß sie es gewesen ist. Sie hat es gar nicht mehr zuzugeben brauchen. Daß sie weggelaufen ist, war mir Beweis genug.
Gut, daß sie weggelaufen ist. Ich weiß nicht, was ich mit ihr gemacht hätte, wenn sie dageblieben wäre.
23. Mai
    Habe Aaron heute furchtbar vermißt. Ich saß in der Wohnung und hab' gar nichts gemacht. Wenn ich mich langweile oder morgens beim Aufwachen ist es am schlimmsten. In diesen Momenten Kann ich am besten nachdenken. Ich hoffe weiter, daß er zurückkommt, und rede mir ein, daß er nicht für immer fort ist. Ständig muß ich das Bild anschauen, das seine Mutter von mir gezeichnet hat. Die beiden Augen, aus denen die Tränen fließen. Ich weiß, was sie gemeint hat, als sie sagte, das wäre meine Seele. Ich habe innerlich soviel geweint, daß ich ganz ausgetrocknet bin.
24. Mai
    Marsha und Jeff

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