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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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war wie Urlaub. Jetzt weiß ich, warum Papa so auf das Zeug steht. Eine Erholungspause. Keine Sorgen. Keine Schmerzen. Ich will einfach nur mehr und mehr. Dann vergesse ich alle.
Ich war so glücklich. Mit dem Alk konnte ich mir vorstellen, daß ich wieder mit Aaron im Materiallager bin. Ich habe mein Kissen geküßt. Das Licht ausgemacht und mir einen runtergeholt. Gelacht. Gesungen. Und gekotzt wie ein Reiher, als ich heute früh aufgewacht bin.
    17:10
    Jeff war stinksauer, weil ich seinen Gin ausgetrunken habe. Er machte ein Mordstheater und verlangte von mir das Geld zurück. Ich habe mein Sparschwein geknackt und ihm zwanzig Dollar in Kleingeld gegeben. Habe gesagt mit dem Rest soll er mir auch eine Flasche besorgen. Das hat er gemacht. Jetzt liegt sie in der Kommode bei meinen Socken.
Heute abend werde ich wieder am Fenster auf Aaron warten. Wenn er nicht kommt, bediene ich mich aus der Sockenschublade. Ich kenne keine bessere Methode, das alles wegzustecken. Allein kann ich mir nicht mehr vormachen, daß das Leben spitze ist. Dazu brauche ich Hilfe.
8. Juni
    Papa hat seinen Job verloren. Er ist so oft nicht zur Arbeit erschienen, daß sein Chef keine andere Wahl hatte, als ihn zu feuern. Er kam heim, hat eine Flasche Jack Daniel's aufgemacht und gesagt, sein Chef wäre »ein blödes Stück Scheiße«. Sonst war niemand zu Hause. Ich habe ihm nicht widersprochen. Ich habe ihn trinken lassen. Dann habe ich die Flasche genommen und mir auch einen genehmigt. Wir haben über alles geredet. Er erzählte mir, daß er sich nicht mehr in die Arbeit getraut hat, weil er nicht wußte, was die anderen zu ihm sagen werden. Er war überhaupt nicht sauer auf mich. Ich habe gemeint er soll sie alle vergessen. »Nur Idioten.«
»Amen«, antwortete er und trank noch einen Schluck. Wir haben die Flasche hin und her gehen lassen. Haben getrunken und sind immer besser draufgekommen. Plötzlich habe ich mich ihm ganz nah gefühlt. Mäher als jemals zuvor in meinem Leben. Als ob ich ihn zum erstenmal richtig wahrnehmen würde. »Vorsicht, Ben«, sagte er. »Sie haben es alle auf dich abgesehen. Dieses Zeug hier ist dein einziger Freund.« Und er hat noch einen Schluck genommen.
Ich habe nach der Flasche gegriffen, um noch was von meinem besten Freund abzukriegen. Papa hat sie mir mit einem Lächeln gereicht. Bald habe ich auch gelächelt. Und alles vergessen. Und Papa liebgehabt.
10. Juni
    Als ich heute morgen aufstand, habe ich erst mal einen Schluck Whiskey getrunken, um in die Gänge zu kommen. Bin beschwipst in die Schule. Die Stimmen der Leute im Bus klangen wie Gesang. Ich habe mitgesungen. Mag hat mich angeschaut, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank, deshalb habe ich noch lauter gesungen. Ray, der Busfahrer, hat mich kopfschüttelnd angeschaut, als ich ausstieg. Ich habe auch den Kopf geschüttelt und gelacht.
Vor der Geschichtsstunde habe ich mir noch einen Schluck genehmigt. Mr. Mariner hat einen Witz gemacht. Ich glaube, es war ein Witz. Jedenfalls war es komisch. Ich habe gelacht. Also hat Mr. Mariner noch einen Witz gemacht. Ich konnte nicht zu lachen aufhören. Mr. Mariner blickte mich komisch an und schüttelte den Kopf.
Vor der Mittagspause habe ich noch was getrunken. Ralph und Lesly waren beide furchtbar komisch. Sie haben dauernd Witze gemacht. Ich glaube, es waren Witze. Ich konnte nicht zu lachen aufhören. Sie haben den Kopf geschüttelt und mir gesagt: »Sei ruhig ... Da kommt Duff.« Ich habe den Mund gehalten, und in diesem Moment ist Duff direkt an uns vorbeigegangen. Dann habe ich weitergelacht.
Mach dem Mittagessen hat Jeff mich auf dem Flur abgefangen und mich gefragt, was für einen Mist ich denn jetzt abziehe. »Ich überlebe«, antwortete ich. Er hat den Kopf geschüttelt und mich komisch angesehen.
Vor dem Lesesaal habe ich noch mal was getrunken. Anscheinend bin ich eingeschlafen, denn zwischen dem Anfangs- und dem Schlußgong Klafft eine große Lücke.
Bevor ich in den Bus bin, habe ich mir wieder einen genehmigt. Als ich an Kuprekski vorbeiging, hat er mir ein Bein gestellt. Ich bin quer durch den Gang geflogen und auf dem Bauch gelandet. Er hat gelacht. Ich habe gelacht. Es war sooooo witzig.
Zu Hause habe ich erst mal die Flasche leer gemacht. Ich schwebe immer noch. Alles ist spitze. Alles ist lustig. Ha, ha, ha!

12. Juni
    Eben war Mag hier. Ich bin ziemlich erschrocken. Wir haben seit über drei Monaten nicht mehr miteinander geredet, weil wir viel zu sehr damit beschäftigt waren,

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