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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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in Ordnung bin.
Nach meinem Geschrei sind wir noch lange auf dem See herumgerudert. Peter weiß es, seit er ganz klein ist. Er sagt, er ist wahrscheinlich so auf die Welt gekommen. Ich habe ihm nicht gesagt, daß wir meiner Meinung nach ALLE so auf die Welt kommen, weil ich wußte, was er meinte. Er hat mich einen »Spätentwickler« genannt, weil ich es erst seit ein paar Jahren weiß. Als ich ihm von meiner Schwärmerei für Mr. Mariner erzählt habe, hat er sich halb totgelacht. Nach einer Weile mußte ich auch lachen. Inzwischen kommt es mir wirklich komisch vor, wenn ich denke, welche durchsichtigen Tricks ich angewendet habe, um ihm nah zu sein.
Auf einmal war Peter ganz still. »Schau dir das an«, sagte er.
Ich drehte mich um und sah, daß die Sonne gerade über dem See unterging, zehnmal schöner als je zuvor. Sämtliche Rosaschattierungen, von ganz blaß zu grellpink, und alle Kamen sie von derselben Sonne. Obwohl in diesem Moment keine Stimme zu mir sprach, erkannte ich an den Farben, die sich im Wasser spiegelten, daß in diesem Moment Jemand mit mir zufrieden war.
Wir haben das Boot festgebunden und sind zusammen zum Abendessen gegangen. Als wir in den Saal kamen, haben uns ein paar Jungs nachgepfiffen, aber uns war das egal.
Trip und die beiden anderen, die mir geholfen haben, Peter zu tragen, saßen schon an unserem Tisch. Wir haben uns dazugesetzt. Es war das erstemal in diesem Sommer, daß Leute aus verschiedenen Hütten zusammen gegessen haben. Die Typen aus der Ahorn-Hütte haben uns zwar angeglotzt, doch wir haben uns nicht drum gekümmert. Es war so schön, nicht allein zu sein.
19. August 10:14
    Der letzte Tag im Ferienlager. Wir sind alle beim Packen und bereiten uns auf die Abfahrt vor. Ich glaube, Peter ist immer noch ein bißchen sauer auf mich, aber ich werde ihn nicht darauf ansprechen. Inzwischen ist alles wieder einigermaßen in Ordnung. Das Plakat ist auch noch heil, und ich weiß genau, wen die Strichmännchen darstellen sollen. Habe Trip und Peter gefragt, ob einer von ihnen das Plakat will, doch sie haben beide abgelehnt. Also werde ich es behalten. Ihnen bedeutet es nicht soviel wie mir. Wenn ich es mir in Zukunft ansehe, werde ich immer an unseren gemeinsamen Sommer denken. Und an die Zukunft
Hoppla! Simon hat gerade gerufen, wir sollen unser Zeug auf die Veranda stellen. Abfahrt. Wunderbar!
    18:55
    Jetzt bin ich wieder zu Hause. Mama, Papa und Oma haben mich zusammen abgeholt. Ich habe mich echt gefreut, sie zu sehen. So sehr, daß es mich selbst überrascht hat. Sie haben sich sogar noch mehr gefreut. Mama lief mir entgegen und umarmte mich fest. Oma auch. Es war mir zwar ein bißchen peinlich, aber ich habe sie nicht weggeschubst, sondern auch fest umarmt. Papa hat nicht viel gesagt. Er war ganz schüchtern.
Ich fand, daß sie sich alle drei verändert hatten. Sie und ich sind eigenständige Wesen, einerseits ein Teil von mir und andererseits auch nicht. Zum erstenmal im Leben hatte ich das Gefühl, daß wir nicht ineinander verschlungen sind. Ich konnte neben ihnen stehen und selbständig atmen. Sie sind ohne mich wunderbar zurechtgekommen. Und ich ohne sie. Es ist schon, das zu wissen.
Vor der Abfahrt habe ich Peter meine Adresse gegeben und versprochen, ihm zu schreiben. Er sagte, er schreibt mir auch. Ich habe das Gefühl, daß wir uns nicht aus den Augen verlieren werden. Wir haben gemeinsam zuviel durchgemacht.
Als ich im Auto saß, erzählte Mama, daß Jeff nächste Woche für ein paar Tage nach Hause kommt. Marsha kommt auch, bevor ihre Seminare in Harvard anfangen. Die beiden haben Mama eröffnet, sie hätten eine wichtige Ankündigung zu machen. Mama fragte, ob ich weiß, was es ist. Ich habe mich dumm gestellt und »nein« gesagt.
Mama ist gefahren, und wir alle haben eine Weile geschwiegen. Oma hat mich immer wieder angeschaut. Sie findet, daß ich gewachsen bin. Mama wollte wissen, wie es im Ferienlager war. Was habe ich am liebsten gemacht? Wie war das Essen? Lauter solche Fragen. Ich habe geantwortet und dabei Papas Gesicht beobachtet. Er sah gut aus, als ob er den ganzen Sommer keinen Tropfen angerührt hätte.
Wir haben angehalten, um zu tanken und uns die Beine zu vertreten. Ich blieb sitzen und schaute sie mir an, während Papa getankt hat. Sie sahen eigentlich gar nicht so schlecht aus. Sicher nicht vollkommen, aber sie lassen sich nicht unterkriegen. Sie kämpfen gegen ihre Probleme an und versuchen, das Beste draus zu machen. Als ich mich im Rückspiegel

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