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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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mußten wir uns alle zum Gebet die Hände reichen. Als Kimby meine Hand nahm, zuckte mein Schwanz ein bißchen. Das hat mich gewundert. Während sich die anderen betend bei den Händen hielten, saß ich da, schaute runter auf meinen Schwanz und überlegte. In letzter Zeit benimmt er sich, als hätte er ein Eigenleben. Und während ich noch überlegt habe, ist er durch das Beinloch meiner Unterhose gerutscht. Ich habe zu Gott gebetet, daß ich jetzt keinen Ständer Kriege. Aber ich hätte mir keine Sorgen zu machen brauchen. Er blieb weich. Nach einer halben Ewigkeit war das Gebet endlich vorbei, und ich hatte meine Hände wieder. Ich bin ein bißchen auf der Bank rumgerutscht, bis mein Schwanz wieder in der Unterhose gelandet ist. Das hätte BÖSE enden können. Oma hat mich mit dem Gottesdienstplan gestubst und geflüstert, ich soll stillsitzen. Ich war so erleichtert, daß mein Schwanz wieder an Ort und Stelle war, daß ich mich den restlichen Gottesdienst nicht mehr gerührt habe.
Als wir danach draußen standen, sagte Kimby, daß sie sich auf den Ball am Freitag freut. Ich habe gelogen und geantwortet, daß ich mich auch freue. Sie lächelte mich an und ist rüber zu ihrem Haus gegangen. Ich habe ihr nachgeschaut und sie mir ohne Klamotten vorgestellt. Aber das ging nicht, weil sie einen dicken Mantel und einen Schal um den Kopf trug. Habe beschlossen, daß es mich auch gar nicht interessiert.
    22:45
    Jeff hat mich gerade aufgeweckt und mir ein Schmuckschächtelchen unter die Nase gehalten. »Schau mal«, hat er gesagt und es aufgeklappt, während ich immer noch von dem grellen Licht geblendet war. Als sich meine Gedanken daran gewöhnt hatten, sah ich, daß Jeff einen Ring in der Hand hält. »Ein halbes Karat«, sagte er. Ich rieb mir die Augen und fragte, für wen der Ring ist. »Für Marsha, du Idiot«, hat Jeff geantwortet. »Ich werde sie fragen, ob sie meine Frau werden will.«
Auf einmal war ich hellwach.Jeff hat sein ganzes im Futtermittelladen verdientes Geld für den Ring ausgegeben. Ich habe mir seine Geschichte angehört, wie er extra nach Portland gefahren ist, um den Ring zu kaufen. Ich blicke immer noch nicht durch. Er will Marsha am Valentinstag einen Antrag machen und hat gesagt, ich soll es ja niemandem verraten. Er will Marsha überraschen. Das gelingt ihm bestimmt. Hoffentlich ist er nicht überrascht, wenn er ihre Antwort hört. Jetzt duscht er. Ich höre, wie er mit sich selbst spricht und dabei lacht.
Jeff will heiraten? Das darf doch nicht wahr sein. Was ist mit Marsha und Harvard? Mit Jeff und dem College? Sein Timing ist ganz schön daneben.
10. Februar
    Heute haben wir »Romeo und Julia« laut gelesen. Ich war Graf Capulet. Lesly war Gräfin Capulet und hat mich jedesmal zum Lachen gebracht, wenn ich dran war. «Vorsicht, Cappy, unsere Tochter ist jetzt eine Frau«, hat sie mir ins Ohr geflüstert, und ich bin fast vor Lachen geplatzt. Mrs. King schaute uns böse an, sagte aber nichts. Mag hat die Amme gelesen, und zwar echt gut. Ich vergaß, daß ich ja sauer auf sie bin, drehte mich um und habe sie angelächelt. Sie hat nur in ihr Buch geschaut. Beim Lesen habe ich kein Wort verstanden. Klang für mich wie Griechisch. Aber dann hat Aaron gelesen.
Als Mrs. King einen Freiwilligen für den Romeo suchte, hat Aaron sofort den Finger gehoben. Weil sich sonst niemand gemeldet hat, mußte sie ihn nehmen. Er war GUT. Als er las, habe ich die Geschichte zum erstenmal kapiert. Mach einer Weile habe ich die Augen zugemacht und mir vorgestellt, daß er all das alles zu mir sagt. Aarons Stimme klang sanft und schön. Theresa war Julia und hat sich ständig vor Aufregung verhaspelt. Alle paar Wörter hat sie aufgehört und tief Luft geholt. Ich dachte schon, sie kriegt gleich einen Sauerstoffflash. Echt zum Schießen.
Nach der Stunde habe ich Aaron gesagt, wie gut ich ihn fand. Er hat sich bedankt und mich angelächelt. Dabei ist mir ein Schauder über den Rücken runtergelaufen. Als ich seinen Ohrring angeschaut habe, hat er mir zum erstenmal gefallen. Aber ich hatte keine Zeit mehr, noch etwas zu ihm zu sagen, weil er gleich zu Beginn der Hausaufgabenzeit zum Direktor gerufen wurde. Was ist denn da los?
    19:38
    Aaron hat vorhin angerufen. Er ist vom Unterricht ausgeschlossen worden, weil er sich nicht an die »Kleiderordnung« hält. Duff hat ihm eine Gardinenpredigt über Regeln gehalten und daß alle sie befolgen müssen. Und dann hat er Aaron noch eine letzte Chance gegeben, den Ohrring

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