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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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abzunehmen. Als Aaron sich weigerte, hat Mr. Duff seine Mutter angerufen, damit sie ihn abholt. Mr. und Mrs. Silver sind stocksauer.
Aaron machte am Telefon einen ganz zufriedenen Eindruck. Ich fragte ihn, was er jetzt tun will, und er antwortete, daß seine Eltern am Mittwochabend zur Sitzung des Schulbeirats gehen und »den Ausschluß anfechten« wollen. Er sagt, sein Vater schreibe gerade eine Rede, und seine Mutter nimmt dazu ein Tonband mit Klangeffekten und Musik auf. Aaron freut sich schon darauf. Er sagt, es wird »ein Drama erster Ordnung«. Es wird bestimmt cool. Schade, daß ich nicht dabeisein kann.
11. Februar
    Heute haben alle von Aarons Ohrring geredet. Es war irgendwie komisch. Jemand hat Flugblätter verteilt: »SCHÜLER, WEHRT EUCH GEGEN GLEICHMACHEREI!!!! Kommt am 12. Februar zur Sitzung des Schulbeirats. Zeigt eure Solidarität«. Ich weiß nicht, wer sie gedruckt hat, aber Duff schäumte vor Wut. Ich habe gesehen, wie er eins von der Wand abgerissen und zerknüllt hat. Beim Mittagessen fragte mich Lesly, ob ich schon mit Aaron geredet hätte. Ich erzählte ihr, was seine Eltern Vorhaben. Sie machte große Augen und meinte: »Da bin ich ja gespannt.« Sie hat gefragt, ob ich auch hingehe, aber ich antwortete, daß ich wahrscheinlich nicht könnte. Oma würde einen Anfall kriegen.
Mag spinnt immer noch. Ralph kam heute beim Mittagessen zu ihr an ihren neuen Tisch und fragte sie, ob sie heute abend bei ihm Video gucken will. Sie hat nur in die Luft geschaut, als hätte sie ihn nicht verstanden, und dann hat sie über einen Witz von einem der Schmuddeltypen gelacht. Sie hat Ralph nicht mal geantwortet.
Haben heute wieder »Romeo und Julia« gelesen. Ohne Aaron war es ziemlich übel. Ralph hat den Romeo übernommen und jede zweite Zeile vermasselt. Verglichen mit ihm klang sogar Theresa gut.
12. Februar
    Oma hat heute morgen einen Aufstand gemacht. Sie verbot mir, zur Sitzung am Abend zu gehen. Sie habe schlimme Sachen über die Silvers gehört, nämlich daß sie nur so zum Spaß gegen Regeln verstoßen. Wenn ich zu der Sitzung ginge, bekäme ich meinen Kopf auf einem Tablett serviert. Ich habe »okay« gesagt, einfach weil ich ihre Stimme nicht mehr ertragen konnte. Aber ich will immer noch hin. Ich bin furchtbar neugierig, was Aarons Eltern sich ausgedacht haben.
Heute in der Schule war nicht viel los. Miles hatte Aufsicht bei den Hausaufgaben. Ich habe gehört, wie er sich die ganze Zeit leise mit Les Numer unterhalten hat. Ich glaube, sie haben über die anstehende Baseballsaison geredet. Egal. Interessiert mich nicht. Wenn ich ihn jetzt anschaue, empfinde ich nichts mehr. Es ist, als würde ich eine Statue sehen. Dauernd ruft er mich in Geschichte auf, aber ich tue einfach so, als wüßte ich die Antworten nicht. Also läßt er mich in letzter Zeit in Ruhe. Es ist schon ein paar Wochen her, daß ich das Geschichtsbuch mit nach Hause genommen habe, um Hausaufgaben zu machen. Wenn Miles jetzt meine Hausaufgaben sehen will, gebe ich ihm eine superschlaue Antwort: »Uns ist gestern das Klopapier ausgegangen; deshalb mußte ich meine Hausaufgaben nehmen.« Mittlerweile findet er das nicht mehr so lustig. Aber das ist mir egal. Ich denke mir nicht einmal mehr Methoden aus, mich ihm zu nähern. Ich habe Angst, daß es wieder weh tut, wenn ich ihn rieche. Und das kann ich nicht brauchen.
    20:30
    Bin gerade von der Sitzung zurückgekommen. Mama hat mich hingefahren. Heute abend ist ihr Unterricht ausgefallen, und sie hat mich gefragt, ob es um denselben Aaron Silver geht, mit dem ich befreundet bin. Ich habe »ja« geantwortet und ihr gesagt, daß ich unbedingt zu der Sitzung will. Darauf meinte Mama, ich soll meinen Mantel holen, weil sie das Thema auch interessiert. Als Oma uns gefragt hat, wohin wir wollen, sagte Mama: »Zur Sitzung des Schulbeirats.« Ich dachte schon, daß Oma gleich einen Anfall kriegt. Aber sie hat nur angewidert geschaut und gesagt: »Wenn ihr unbedingt müßt.«
Mama achtete gar nicht auf sie. Sie hatte ihren Mantel an und war draußen, bevor Oma noch etwas sagen konnte. Ich folgte ihr, ohne in Omas Gesicht zu schauen.
Als wir in der Schule ankamen, hatten bereits ein paar Leute in den Zuschauerreihen im Turnsaal Platz genommen. Die Schulbeiratsmitglieder und Duff saßen mitten in der Halle und taten sehr entrüstet. Mr. Silver wollte gerade seine Rede halten. Aaron habe ich nirgends gesehen. Mama und ich haben uns in eine Bank gesetzt und abgewartet. Duff nickte Mr. Silver zu,

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