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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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Mit einem Foto von irgendeinem Strand drauf. Hinten hat Kimby »Ist spitze hier!! Alles Liebe, Kimby« geschrieben. Jetzt hängt die Karte an meiner Pinnwand. Als ich mit Oma im Gemischtwarenladen war, um Hot dogs zu holen, habe ich Mag und Scott getroffen. Die beiden haben sich gestritten, welches Cola sie kaufen sollen. Mag wollte Coke, und er wollte Pepsi. »Coke schmeckt wie Pisse«, meinte Scott und hat mit seinen dreckigen Fingern eine Pepsiflasche genommen. Mag griff nach der Coke und sagte: »Coke ist das Größte.« ich weiß genau, daß es Mag eigentlich scheißegal ist, ob sie Pepsi oder Coke trinkt. Sie wollte nur eine Szene machen, weil ich da war. Es war mir richtig peinlich, ihnen zuzuhören. Sie kotzt mich an.
Als ich heimkam, habe ich Aaron angerufen. Er hat mich für morgen eingeladen. Er sagt, er hätte eine Überraschung für mich. Ich meinte, daß ich es kaum erwarten kann. Nachdem ich aufgelegt hatte, kam Jeff nach Hause. Seit dem Treffen am Samstag war er kaum noch da. Die meiste Zeit verbringt er bei Marsha, Oder beim Sport. Ich war so einsam und gelangweilt, daß ich ihn fragte, wie es ihm geht nur um ein Gespräch anzufangen. »Kann nicht klagen«, sagte er und ist wieder zum Baskettballtraining gegangen. Er hat mich nicht gefragt, ob ich mitkommen will. Wäre vielleicht ganz nett gewesen.
28. Februar
    War heute bei Aaron, und er hat mir die GROSSE Überraschung gezeigt. Als ich in sein Zimmer kam, drückte er mir ein Stück Papier in die Hand. Quer über die Seite stand »Der Rufer«. Drunter war ein Artikel mit der Überschrift »Haben Bürgerrechte an der Chappaqua Highschool keine Chance?« Ich haben den Bericht gelesen und fand ihn wirklich interessant, Es ging darum, wie die Schulordnung uns unserer Grundrechte beraubt. Sachen wie »die illegale Durchsuchung von Spinden« und »die Kleiderordnung«. Dann kam eine Karikatur mit dem Titel »Duffs Welt«. Eine Bleistiftzeichnung von Duff, wie er auf dem Klo sitzt und etwas auf eine Rolle Klopapier notiert. Die Bildunterschrift lautete: »So werden in der Verwaltung wichtige Entscheidungen gefällt«.
Ich habe über die Zeichnung gelacht und Aaron das Blatt zurückgegeben. Er sagte, daß er damit die Leute hier in der Gegend aufrütteln will. Jede Woche wird er einen Artikel über einen gesellschaftlichen Mißstand schreiben, ihn vervielfältigen und an alle in der Schule verteilen.
»Duffs Welt« ist als witzige Auflockerung gedacht. Er fragte, ob ich mitmachen will, und ich habe lange und gründlich überlegt. Bestimmt werde ich ziemlichen Ärger bekommen, wenn jemand rauskriegt, daß ich bei Aarons »radikaler« Zeitung mitarbeite.
»Klar«, hörte ich mich sagen, obwohl ich mir eigentlich nicht sicher war. Aaron hat so eine Art. Ich wußte, daß er ein »Mein« nicht akzeptieren würde. Er gab mir die Zeitung und sagte, ich soll mir für die nächste Ausgabe etwas einfallen lassen. Dabei berührten sich unsere Hände eine Sekunde lang, und ich habe eine Gänsehaut gekriegt.
Jetzt bin ich wieder zu Hause und völlig durcheinander.
    18:15
    Jeff ist gerade von der College-Aufnahmeprüfung in Lipton zurückgekommen. Als ich wissen wollte, wie es gelaufen ist, hat er »Frag lieber nicht« genuschelt und ist in sein Zimmer gerast. Nach dem Klang seiner Stimme zu urteilen, war es ein Schuß in den Ofen.
2. März
    War heute mit Oma in der Kirche und habe Kimby getroffen. Sie war ganz braun und sah sehr erholt aus. Sie saß bei ihren Eltern, aber hat mir beim Reinkommen zugewinkt. Reverend Silks Predigt lütte den Titel »Gott kennen ist ihn lieben«. Er sagt, Gott gnädig und gerecht ist. Er hat für jeden von uns eine tolle Zukunft geplant. Wir müssen nur auf ihn hören und offen für sein Wort sein. Ich habe Reverend Silk zugehört und versucht, ihm zu folgen. Dann sind mir die Leute in Äthiopien eingefallen, und ich habe mich gefragt, ob Gott auch für sie was geplant hat. Wenn ja, warum fängt ER dann nicht endlich an, seinen blöden Plan zu verwirklichen? Schließlich haben die Äthiopier nichts verbrochen und sterben trotzdem wie die Fliegen. Weiß ER überhaupt, was da vor sich geht?
Beim stillen Gebet sollten wir darum bitten, daß die Welt sich Gott zuwendet. Aber ich habe gebetet, daß Gott sich der Welt zuwendet und sich mal die ganze Scheiße anschaut, mit der wir uns täglich rumschlagen müssen.
Als ich nach dem Gottesdienst auf dem Parkplatz auf Oma gewartet habe, kam Kimby zu mir und fragte, wie meine Ferien waren. »Gut«

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