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Das Kreuz des Zitronenkraemers

Das Kreuz des Zitronenkraemers

Titel: Das Kreuz des Zitronenkraemers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Bonerz , Johanna Kirchen
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wichtig.“
    „Hallo Hannes, du glaubst nicht, was heute passiert ist! “ Anne drehte Jutta den Rücken zu und machte sich samt Telefon auf den Weg Richtung Schlafzimmer. Jutta demonstrierte einen filmreifen Seufzer. „Wie heißt es doch so schön? Alte Liebe rostet nicht! Da scheint was dran zu sein“, überlegte sie neidisch.
     
    „Dort hinten wird gerade einer frei.“ Anne konnte nur noch Juttas Rücken hinterher starren, der sich durch einen schmalen Spalt zwischen den vollbesetzten Tischen durchkämpfte. Sie sah, wie Jutta sich auf einen gerade besitzerlos gewordenen Stuhl plumpsen ließ und ihr triumphierend zuwinkte. Anne hatte eigentlich schon aufgeben wollen. Die Straßencafes und Restaurants mit Terrasse am Viehmarktplatz waren im Sommer bei schönem Wetter geradezu ausgebucht. Sie wählte den etwas weiteren Weg an den Tischen außen herum und erreichte Jutta gerade noch rechtzeitig, um ihr beizustehen, die restlichen Stühle vor dem Zugriff ein paar Jugendlicher zu retten. „Tut uns schrecklich leid.“ Anne nahm ihre Sonnenbrille ab und sah dem Rudelführer geradewegs in die Augen: „Aber wir erwarten noch jemanden, die Stühle bleiben hier!“
    „Gott sein Dank, du bist gerade richtig gekommen, du weißt doch, ich kann mich so schlecht durchsetzen.“ „Hallo! Wir würden gern bestellen.“ Anne winkte einer abgehetzten Kellnerin zu, vermutlich Studentin in den Semesterferien, die unaufhörlich mit ihrem Stift auf den Bestellblock trommelte. „Ich kann mich nicht entscheiden.“ Jutta hielt sich krampfhaft an der Karte fest. „Ach bringen sie uns doch bitte einfach eine Flasche trockenen Sekt und drei Gläser“, rettete Anne die Situation und die Studentin zog dankbar von dannen.
    „Die Gläser und den vollen Aschenbecher hätte sie ja nun wirklich mitnehmen können.“ Anne schob angeekelt und mit spitzen Fingern die Hinterlassenschaften ihrer Vorgänger an den äußersten Tischrand.
    „Also, wir sollten mal überlegen, wem wir diese Papiere zeigen können, ich meine jemanden, der diese Schrift lesen… Anne, wo guckst du denn dauernd hin?“
    „Wie bitte?“ Anne streckte ihren Kopf ständig in eine andere Richtung. „Ich muss doch Ausschau nach Hannes halten, der findet uns doch nie. Vielleicht hätten wir doch in meiner Wohnung auf ihn warten sollen.“
    „Danke schön!“ Die Kellnerin brachte den Sekt und räumte anschließend endlich den Tisch ab.
    „Schau mal da, ist das nicht Hannes?“ Jutta deutet mit dem Zeigefinger durch den Tumult von Menschen. Anne sprang auf, „Hannes! Hannes! Hier sind wir!“, brüllte sie über die anderen Köpfe hinweg.
     
    *
     
    Na, endlich. Hannes hatte schon befürchtet, die beiden Damen in diesem Menschengewirr überhaupt nicht mehr zu finden. Erleichtert winkte er Anne zurück und bahnte sich einen Weg in ihre Richtung.
    „Hallo Mädels!“ Hannes reichte Jutta galant die Hand. „Wir haben uns ja lange nicht gesehen, wie geht es dir?“ „Danke, gut.“ Jutta strahlte ihn an. „Hallo Anne“, Hannes räusperte sich verlegen, er wusste nicht so recht, wie er sie begrüßen sollte, nach dem Tag gestern, in Düsseldorf. Annes Gesichtsfarbe nahm eine leichte Rötung an. Sie verpasste Hannes zaghaft einen zart gehauchten Kuss auf die Wange.
    „Tut mir leid, dass ich etwas verspätet bin, aber ich musste die Arbeit im Weinberg noch fertig machen.“ Von seinem Ausflug ins Revier im Alleingang würde er Anne besser nichts erzählen. Bestimmt wäre sie dann enttäuscht und sauer. Außerdem war die Suchaktion genauso erfolgreich wie alle anderen vorher. Hannes hatte sich in eine fixe Idee verrannt: Die alte Eisenerzgrube in der Nähe von Schweich. Seit vielen Jahren wegen Einsturzgefahr verschlossen. Die Eingänge zugeschüttet mit soviel Erde, dass nirgendwo das geringste Durchkommen war. Hannes hatte sich heute selber davon überzeugt.
    „Ach, macht doch nichts, wir sind auch noch nicht so lange hier, sozusagen gerade erst angekommen.“ Anne prostete den beiden zu und nahm einen Schluck Sekt. „Auf den Schatzfund!“ „Genau, auf den Schatz“, erwiderte Jutta und sah stolz in die Runde, als hätte sie den Schatz im Silbersee persönlich gehoben. „Wovon redet ihr eigentlich die ganze Zeit? Was hast du vorhin am Telefon gemeint, von wegen alte Papiere im Kamin und so, ich hab das ehrlich gesagt alles nicht so recht verstanden.“ Hannes sah Anne fragend an. Die verschwand kurzerhand unterm Tisch und hob dann eine Aktentasche auf ihren

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