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Das Kultur-Spiel

Das Kultur-Spiel

Titel: Das Kultur-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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murmelte Skaffen-Amtiskaw.
    »Gib du einfach das Signal durch«, lautete Smas Anweisung.
    »Okay«, sagte die Drohne. »Signal durchgegeben.« Sie machte einen guten Eindruck, indem sie den Mann mit ihren Feldern anstrahlte. »Aber du solltest es dir nicht noch anders überlegen.«
    »Nur der Gedanke daran, dass ich einige Zeit in deiner Gesellschaft verbringen muss, Skaffen-Amtiskaw, könnte es mir möglicherweise verleiden, die entzückende Miss Sma hier nach Voerenhutz zu begleiten.« Er sah die Frau besorgt an. »Du kommst doch mit, hoffe ich?«
    Sma nickte. Sie nippte an ihrem Drink, während die Dienerin einige kleine Schalen auf den Tisch zwischen den Hängematten stellte.
    »Einfach so, Zakalwe?«, sagte sie, nachdem sich die Dienerin wieder entfernt hatte.
    »Einfach wie, Sma?« Er lächelte ihr über sein Glas hinweg zu.
    »Du gehst weg. Nach – wie viel? – fünf Jahren. Du hast dir ein Firmenimperium aufgebaut, hast dir einen Plan zurechtgebastelt, um aus der Welt einen sichereren Ort zu machen, du benutzt unsere Technologie, versuchst, unsere Methoden anzuwenden… Bist du bereit, das alles zu verlassen, für eine ungewisse Zeit? Verdammt, bevor du überhaupt wusstest, dass es sich um Voerenhutz handelt, hast du schon Ja gesagt; es hätte auch am anderen Ende der Galaxis sein können, so wenig wusstest du darüber; es hätte sich um eine der beiden Wolken handeln können. Es wäre möglich gewesen, dass du in eine Vierjahresreise eingewilligt hast.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich mag ausgedehnte Reisen.«
    Sma musterte eine Zeit lang das Gesicht des Mannes. Er sah unbesorgt aus, voller Leben. Pep und Mumm waren die Worte, die einem zu ihm einfielen. Sie empfand einen unbestimmten Widerwillen.
    Er zuckte erneut die Achseln und aß etwas von dem Obst aus den kleinen Schalen. »Übrigens, ich habe einen Treuhandvertrag abgeschlossen. Es wird sich jemand um die Dinge kümmern, bis ich zurückkomme.«
    »Sofern es noch etwas gibt, zu dem du zurückkommen kannst«, bemerkte Skaffen-Amtiskaw.
    »Natürlich wird es das«, sagte er und spuckte einen Fruchtkern über die Verandamauer. »Diese Leute reden gern über den Krieg, aber sie sind keine Selbstmörder.«
    »Ach so, dann ist ja alles in Ordnung«, sagte die Drohne und wandte sich ab.
    Der Mann lächelte nur über sie. Er deutete mit einem Nicken auf Smas unberührten Teller. »Keinen Hunger, Diziet?«
    »Mir ist der Appetit vergangen«, sagte sie.
    Er schwang sich aus der Hängematte und rieb sich die Hände. »Komm«, forderte er sie auf, »lass uns schwimmen gehen!«
     
    Sie beobachtete ihn bei dem Versuch, in einem kleinen Teich Fische zu fangen, wobei er in seiner langen Turnhose durchs Wasser watete. Sie war geschwommen, nur mit ihrer kurzen Hose bekleidet.
    Er beugte sich nach vorn, ganz in sein Tun versunken, und spähte mit ernster Miene ins Wasser, in dem sich sein Gesicht spiegelte. Er schien zu ihm zu sprechen.
    »Du siehst immer noch sehr gut aus, weißt du. Ich hoffe, du fühlst dich angemessen geschmeichelt.«
    Sie trocknete sich weiter ab. »Ich bin zu alt für Schmeicheleien, Zakalwe.«
    »Quatsch!« Er lachte, und das Wasser kräuselte sich unter seinem Mund. Er runzelte heftig die Stirn und tauchte langsam die Hände ein.
    Sie beobachtete die Konzentration in seinem Gesicht, während seine Arme tiefer ins Wasser glitten, sich darin spiegelnd.
    Er lächelte wieder, seine Augen verengten sich zu Schlitzen, während er die Hände ruhig hielt; seine Arme waren jetzt tief eingetaucht, und er leckte sich über die Lippen.
    Er machte ein Satz nach vorn, stieß einen aufgeregten Schrei aus, dann zog er die gewölbt aneinander gelegten Hände aus dem Wasser und kam zu dem Felsen, wo sie saß und sich angelehnt hatte. Er hatte ein breites Grinsen aufgesetzt und streckte ihr die Hände entgegen, damit sie hineinsehen konnte. Sie warf einen Blick hinein und sah einen kleinen Fisch, der in leuchtendem Blau, Grün, Rot und Gold glitzerte, ein prächtiges Lichtgeblinke, das in den gewölbten Händen des Mannes zappelte. Sie runzelte die Stirn, während sie sich wieder an den Felsen zurücklehnte.
    »Bring das sofort wieder dahin, wo du es gefunden hast, Cheradenine, und zwar so, wie du es gefunden hast.«
    Seine Miene drückte seine Enttäuschung aus, und sie war im Begriff, noch etwas zu sagen, etwas Freundlicheres, als er erneut grinste und den Fisch wieder in den Teich warf.
    »Als ob ich etwas anderes damit vorgehabt hätte.« Er kam und setzte

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