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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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ist, damit Thibault nicht gleich Verdacht schöpft. Wenn wir einen Kampf vermeiden können, umso besser«, lenkte sie deshalb versöhnlicher ein.
    Als sie nicht mehr weit von Thibaults Zelt entfernt waren, trennten sie sich. Ellen schlich sich an wie besprochen. Guillaume hatte ihr genau erklärt, welches Zelt Thibault gehörte. Es war inzwischen schon vollkommen dunkel geworden. Auf dem ganzen Platz brannten Fackeln. Vor den Zelten saßen ein paar Wachen an großen Feuern, bereiteten sich etwas zu essen, tranken und feierten fröhlich. Ellen beobachtete Guillaume von weitem.
    Zielstrebig ging er auf ein rot-grünes Zelt zu. Der Wachposten am Eingang grüßte ihn freundlich und ließ ihn ohne weiteres ein. Guillaume schien Thibault so willkommen zu sein wie ein Freund.
    Einen Moment fragte Ellen sich, ob er sie in eine Falle lockte. »Jean, du musst an Jean denken!«, murmelte sie und schlich sich von hinten an das Zelt. Alles blieb ruhig. Die Pferde, die nicht weit von ihr angebunden waren, grasten friedlich, ohne Notiz von ihr zu nehmen. Von Rose war nichts zu sehen. Ellen spitzte die Ohren, um Guillaume und Thibault zu belauschen, als jemand an ihrem Kleid zupfte. Erschrocken drehte sie sich um, bereit zu kämpfen. Rose hatte den Finger auf die Lippen gelegtund winkte. Ellen folgte ihr leise. Auf der einen Seite war ein langer Schnitt im Zelt.
    Rose kletterte als Erste hindurch. Ohne zu ahnen, was auf sie zukommen würde, bahnte sich Ellen einen Weg hinein und blickte sich um. Sie befand sich in einem kleinen, gemütlich eingerichteten Seitenzelt. Das feudale, mit Kissen, Decken und Pelzen geschmückte Lager musste Thibault gehören.
    Jean kauerte auf dem nackten Boden. Er hatte den Kopf auf die Knie gepresst und saß völlig bewegungslos da. Ellen stieß ihn an und erschrak, als er den Kopf hob. Er war so heftig geschlagen worden, dass sein ganzes Gesicht zugeschwollen war. Seine Augen glichen winzigen Schlitzen. Da er fast nichts mehr sehen konnte, wich er aus Angst, wieder geschlagen zu werden, zurück.
    »Ich bin’s, Ellen, ich hol dich hier raus«, flüsterte sie.
    Jean nickte erleichtert und hob seine Hände, die hinter dem Rücken gefesselt waren, ein wenig an. Ellen nahm ihr Messer und durchschnitt die Stricke, dann löste sie seine Beinfesseln.
    Guillaume und Thibault schienen sich angeregt zu unterhalten, doch mit einem Mal wurden sie laut.
    Dann war eine Frauenstimme zu hören. Ellen richtete sich auf und lauschte. »Oh Gott, nein, Madeleine!«, flüsterte sie. Dann hörte sie Thibaults schallendes Gelächter.
    »Jean! Sie will ihren Jean!«, kreischte er schrill. »Und ich will Ellen«, brüllte er sie an.
    Ellen zog Athanor aus der Scheide.
    »Schaff Jean hier raus, wir treffen uns am Zelt«, zischte sie Rose zu und schlug den Vorhang zur Seite. Als Thibault sie mit Athanor in der Hand sah, zog er sein Schwert.
    »Was soll das, Thibault? Willst du etwa gegen eine Frau kämpfen?«, versuchte Guillaume, ihn abzulenken.
    »Tu nur nicht so, ich weiß, dass du und sie …« Thibault lachte auf. »Aber sie hat mir zuerst gehört!«
    Guillaume schien nicht zu begreifen, was Thibault meinte, denn er schüttelte nur den Kopf.
    Aus den Augenwinkeln sah Ellen einen Knappen, der sich auf Madeleine stürzte. Geistesgegenwärtig sprang sie ihr bei. Ellen kämpfte besser als der Knappe und drängte ihn zurück, bis Guillaume ihn ebenfalls in Schach halten konnte. Dann zog sie Madeleine zu sich und schützte sie mit ihrem Körper, während sie versuchte, zum Ausgang zu gelangen. Um ihre Flucht zu verhindern, stellte sich Thibault ihnen in den Weg.
    »Lass sie doch gehen!«, rief Guillaume plötzlich versöhnlich. Doch Thibault warf ihm nur einen verächtlichen Blick zu.
    Ellen nutzte diesen Moment der Unachtsamkeit und versetzte Thibault einen Streich auf seinen Schwertarm. Es war das zweite Mal, dass sie ihn an dieser Stelle verletzte. Thibault verzog das Gesicht vor Schmerz und griff nach seinem Arm. Blut quoll hervor und färbte seine Hand und das helle Hemd rot. Er hatte nicht vorgehabt, Ellen und Madeleine gehen zu lassen, aber nun musste er sein Schwert sinken lassen.
    »Geht jetzt! Ich kümmere mich um ihn«, befahl Guillaume und nickte Ellen zu.
    Madeleine stand leichenblass hinter ihr, einen Arm um ihre Leibesmitte geschlungen, als hielte sie sich fest. Ellen zog sie nach draußen. Die Wachen feierten noch immer ausgelassen und bemerkten sie nicht. Nur der Mann, der Guillaume eingelassen hatte, sah die

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