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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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ließ ihm ein wenig mehr Luft zum Atmen, war aber darauf gefasst, ihn wieder stärker würgen zu müssen, um ihn in Schach zu halten.
    »Das geht nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Er würde mich totschlagen und dich auch.«
    »Wer?«
    »Der einäugige Gilbert.«
    »Und wer ist das nun wieder?«, brummte Ellen ungehalten.
    »Er hat ein Hurenhaus drüben in der Tart Lane. Wenn ich nicht genug Beute von meinen Streifzügen mitbringe, prügelt er mich windelweich.«
    Ellen spuckte angewidert aus. »Ist das vielleicht ein Grund, ehrlichen Leuten ihr sauer verdientes Geld zu stehlen?«, schnaubte sie verständnislos. »Geh doch weg von ihm, und such dir eine anständige Arbeit, du bist noch jung.« Ellen versetzte ihm einen ärgerlichen Fauststoß in die Lenden.
    »Ich kann nicht. Er hat meine kleine Schwester. Solange ich genügend stehle, verschont er sie. Wenn ich fortlaufe oder irgendwann nicht mehr genug Geld anbringe, lässt er seine Kunden an sie ran.«
    Einen Moment lang tat Ellen der Junge leid, und sie überlegte, was sie tun sollte. Da spürte sie, dass sich der Junge ein wenig entspannte. Vermutlich log er ohnehin.
    »Ich kann dir deine Börse nicht zurückgeben, aber ich könnte jemand anderen für dich bestehlen, wenn du willst.« Seine Stimme ging hoffnungsvoll nach oben, und Ellen ahnte, dass sich seine Miene aufhellte.
    Stirnrunzelnd dachte sie über seinen Vorschlag nach. Er würde sowieso weiter stehlen, also warum sollte er ihr nicht den Schaden ersetzen? Ellen fiel die Frau ein, die er beobachtet hatte. Sie hatte einen kleinen Jungen an der Hand gehabt und benötigte das Geld sicher, um Essen und das Notwendigste für ihre Familie zu kaufen. Sollte sie seine Schulden bezahlen? Und wenn nicht sie, wer sollte dann das Opfer sein? Brauchte nicht jeder sein Geld?
    »Bitte, lass mich los, mein Hals brennt«, flehte der Junge.
    »Geh mir aus den Augen, los, verschwinde!«, fuhr Ellen ihn angewidert an und stieß ihn grob von sich.
    Der Junge fiel auf die Knie, rappelte sich wieder auf und rannte davon.
    Ellen raufte sich die Haare. Sie besaß keinen Penny mehr und musste dringend Arbeit finden, sonst war sie verloren. Hoffnungsvoll griff sie nach dem Hammer an ihrem Gürtel. Sie musste zu Meister Donovan gehen, so wie sie es Llewyn versprochen hatte, das war ihre letzte Rettung! Ellen sah sich um, offensichtlich war sie in der Tuchhändlergasse gelandet. Sie entschloss sich, an einem der Verkaufsstände nach dem Weg zu den Schmieden zu fragen.
    Eine ältere Frau, die gerade ein großes Stück Leinen gekauft hatte, lächelte sie freundlich an. »Ich zeige dir den Weg, wenn du mich ein Stück begleiten willst«, schlug sie vor und packte das Bündel ganz oben auf ihren vollen Korb.
    Höflich erbot sich Ellen, ihr die Einkäufe zu tragen, und die Frau nahm dankbar an.
    »Na, dann komm mal mit, ich bin übrigens Glenna, mein Mann Donovan ist auch Schmied.«
    »Oh!«, entfuhr es Ellen über den unverhofften Zufall, dann strahlte sie.
    »Du hast schon von ihm gehört?« Glennas Frage klang mehr wie eine Feststellung.
    »Ja, das habe ich.« Ellen nickte und folgte ihr. Fieberhaft überlegte sie, was sie jetzt tun sollte. Wenn sie zuerst der Frau des Meisters erzählte, was sie wollte, könnte er glauben, sie wolle ihn hintergehen, und es ihr übel nehmen. Andererseits wäre es unhöflich, ihr nichts zu sagen. Als Frau des Meisters war sie schließlich für alle, die im Haus lebten, also auch für die Lehrlinge und Gehilfen, zuständig. Ellen wägte das Für und Wider ab, kam aber zu keinem Ergebnis.
    »Für einen Gesellen bist du zu jung, aber ich sehe einen Hammer an deinem Gürtel, der schon lange in Gebrauch ist«, bemerkte die Frau.
    Ellen beschloss, die günstige Gelegenheit zu nutzen, um sich vorsichtig ihrem Anliegen zu nähern. »Ihr habt Recht, ich bin noch kein Geselle«, antwortete sie deshalb freundlich. »Ich bin nicht einmal ein richtiger Lehrling gewesen. Ich war nur Schmiedehelfer. Den Hammer habe ich von meinem Meister geschenkt bekommen. Er heißt Llewyn, in Framlingham haben sie ihn auch den Iren genannt. Ich glaube, Euer Mann kennt ihn.«
    »Llewyn!«, rief die Frau aus und strahlte über das ganze Gesicht. »Kann man wohl sagen, dass er ihn kennt. Er hat ihn großgezogen!«, sagte sie lachend.
    Ellen sah Glenna verwundert an und zog die Augenbrauen hoch. »Mir hat er nur gesagt, sein Vater habe Meister Donovan gut gekannt.«
    »Llewyns Vater war Donovans bester und vermutlich einziger Freund.

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