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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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jetzt ab mit dir … Ach ja, wie heißt du eigentlich?«
    »Alan.«
    »Also, Alan, dann mal los und viel Glück!«
    »Danke!«
    »Und lass dich nicht von ihm abweisen, denk daran, was ich dir gesagt habe!«, rief Glenna ihr hinterher.

    Als Ellen die Schmiede betrat, war es, als käme sie heim. Die Anordnung im Inneren des Steingebäudes erinnerte an Osmonds Werkstatt. Trotzdem nahm ihr das nicht die Angst. Donovan sah ganz anders aus, als sie ihn sich vorgestellt hatte. Sie hatte einen großen, kräftigen Mann wie Llewyn erwartet, aber Donovan war klein, fast zierlich wirkend. Man hätte ihn eher für einen Goldschmied halten können als für einen berühmten Schwertschmied.
    »Tür zu!«, donnerte er mit einer überraschend tiefen Bassstimme.
    Eilig schloss Ellen sie. Osmond hatte es auch nicht leiden können, wenn die Tür zu seiner Schmiede offen stand. Da Llewyn aber trotz der Versprechungen des Baumeisters auch im Frühjahr noch im Freien gearbeitet hatte, war Ellen es nicht mehr gewohnt, Werkstatttüren nach dem Eintreten zu schließen.
    »Seid gegrüßt, Meister Donovan.« Ellen hoffte, dass er das Zittern in ihrer Stimme nicht bemerkte.
    »Was willst du?«, fragte er unwirsch und betrachtete sie mit gerunzelter Stirn von oben bis unten.
    Ellen hatte sich noch nie so schäbig gefühlt wie unter seinem herablassenden Blick. »Ich möchte für Euch arbeiten und von Euch lernen, Meister.«
    »Und warum sollte ich mein Wissen an dich weitergeben? Kannst du so gut zahlen?«, fragte Donovan kalt, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen.
    Ellen sah ihn erschrocken an. Wie konnte ein Meister, der etwas auf sich hielt, nur solch eine Frage stellen? Ging es ihm womöglich nur ums Geld? Verkaufte er sein Wissen wie eine Ware an den Meistzahlenden statt an den Würdigsten?
    »Nein, Meister, zahlen kann ich nicht«, sagte sie kleinlaut.
    »Dacht ich mir’s doch!«, schnaubte er.
    »Aber ich kann arbeiten als Gegenleistung für Euer Wissen, gut arbeiten.« Ellen merkte, wie schnippisch sie geklungen hatte, und verwünschte ihren Mangel an Haltung. Ich klinge wie ein Marktweib, nicht wie ein angehender Schmied, ärgerte sie sich.
    »Ich brauche keinen Schmiedehelfer, ich habe schon einen guten Zuschläger.«
    »Ich kann mehr als zuschlagen, prüft mich!«
    »Ich habe viel zu tun und keine Zeit zu verschwenden. Scher dich zum Teufel, du hochnäsiger Rotzbengel!«
    Obwohl der Schmied sich verärgert und abweisend anhörte, glaubte Ellen eher so etwas wie Hoffnungslosigkeit in seinen Augen zu erkennen. Sie mochte Donovan auf den ersten Blick nicht, aber wenn Llewyn so große Stücke auf ihn hielt, musste das einen Grund haben. Ellen beschloss, auf Glenna zu hören und die wüsten Beschimpfungen einfach zu ignorieren. »Nun, wenn Ihr so viel zu tun habt, wäre es doch gut, ich ginge Euch zur Hand.« Das Zittern in ihrer Stimme war einer frostigen Kälte gewichen. Sie legte ihr schäbiges Bündel in eine Ecke und sah sich in der Werkstatt um.
    Ordnung war in einer Schmiede selbstverständlich. Die Zangen mussten ebenso wie die Hämmer und Hilfswerkzeuge immeran der gleichen Stelle liegen, damit sie schnell zur Hand waren, wenn sie gebraucht wurden. Donovans Ordnung glich der von Llewyn bis auf wenige Unterschiede, es würde nicht schwer werden, sich hier zurechtzufinden.
    »Für wen hältst du dich? Glaubst, du könntest einfach hier hereinmarschieren und über mich bestimmen!« Donovan schien sowohl verärgert als auch überrascht zu sein.
    »Mein Name ist Alan, ich arbeite schon seit einiger Zeit in der Schmiede, und, mit Verlaub, bis vor wenigen Tagen habe ich noch nie von Donovan, dem Schmied, gehört.« Ellen war selbst erstaunt, wie hochmütig sie klingen konnte, aber sie fuhr unbeirrt fort. »Ich kenne Euch nicht, selbst wenn Ihr tatsächlich der beste Schwertschmied East Anglias seid. Wer immer auch das zu entscheiden hat. Ich bin zu Euch gekommen, weil ein Schmied, den ich sehr schätze, es mir geraten hat. Er glaubt, Ihr könntet mir mehr beibringen als er.«
    »Und wer, bitte schön, soll das sein?« Donovan schien auf die Meinung anderer Schmiede nicht viel zu geben.
    »Llewyn heißt mein Meister, ich glaube, Ihr kennt ihn recht gut.«
    Als der Name Llewyn fiel, zogen sich Donovans Augen zu wütenden kleinen Schlitzen zusammen. Ellen befürchtete schon, er würde sich auf sie stürzen, aber er schnaubte nur verächtlich: »Llewyn hat es nicht geschafft!«
    »Er glaubt, er sei nicht gut genug für Euch

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