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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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sie in der Überzahl waren. Auf einmal jedoch schnappte sich einer von ihnen einen Eisenhaken, wie man ihn benutzte, um bei einem Brand das Stroh vom Dach zu holen, damit das Feuer nicht von einem Haus zum anderen sprang. Der Flame packte Guillaume mit dieser schrecklichen Waffe an der Schulter und versuchte, ihn vom Pferd zu ziehen.
    Zum Beweis für seine Geschichte zog Guillaume sein Hemd hoch und zeigte Ellen die frisch vernarbte Wunde.
    Sie verzog das Gesicht und sog die Luft hörbar ein. »Das muss schmerzhaft gewesen sein. Tut es noch sehr weh?«
    Guillaume schüttelte den Kopf und bemühte sich, besonders tapfer auszusehen. Er hatte sich nicht vom Pferd ziehen lassen und sich sogar von dem Haken befreien können. Um ihn dochnoch zu besiegen, hatten die Soldaten feige sein Pferd abgestochen, und wenn die Flamen nicht plötzlich den Rückzug befohlen hätten, wäre er wohl doch an diesem Tag gestorben. So aber hatte er zwar sein Pferd, aber nicht sein Leben verloren, was dennoch ein unersetzlicher Verlust war, wenn man bedachte, was ein Schlachtross kostete. Aber Guillaume begriff nicht sofort, was es für ihn bedeutete.
    Am Abend feierten die Sieger ihren Triumph. Man lobte Guillaume für seine Tapferkeit und befand, dass er sich seine Sporen im Kampf redlich verdient habe. Guillaume sonnte sich in seinem Erfolg und war äußerst zufrieden mit sich, bis Mandeville begann, ihn zu necken.
    Er forderte ein Geschenk von Guillaume, ein Kummet oder einen Schwanzgurt müsse er ihm doch geben können, meinte er lachend.
    Das Schlachtross war Guillaumes einziger Besitz gewesen, nicht einmal Sattel und Zaumzeug hatten ihm, sondern seinem Herrn gehört. Verständnislos klärte er Mandeville darüber auf. Der aber tat ungläubig, und die anderen Ritter hielten sich die Bäuche vor Lachen. Mandeville verspottete Guillaume, weil der geglaubt hatte, einzig für die Ehre zu kämpfen. Er hatte nicht gewusst, dass er den besiegten Feinden Pferde, Waffen und Rüstungen hätte abnehmen müssen und sie sein Lohn gewesen wären. Wie töricht musste ein junger Ritter sein, um leer auszugehen und ärmer aus der Schlacht zu kommen, als er hineingegangen war, obwohl er zu den Siegern gehörte und der erfolgreichste junge Kämpfer gewesen war!
    Ganz wie es Brauch war nach einem Ritterschlag, hatte sein Herr ihm zwar nach seiner Rückkehr ein paar Sporen und einen schönen, schweren Mantel geschenkt, aber ein eigenes Pferd besaß Guillaume nun nicht mehr.
    »Du hättest dein Leben für ihn und den König gegeben, und zum Dank dafür bekommst du nicht einmal dein Pferd ersetzt?« Ellen sah ihn vollkommen entgeistert an.
    »Das passiert mir kein zweites Mal, glaub mir, bei der nächsten Gelegenheit werde ich mich bedienen – und zwar reichlich. Ich habe nämlich vor, auch in Zukunft zu den Siegern zu gehören!«
    Guillaumes Geschichte war so aufregend und spannend gewesen, dass Ellen für diesen Tag die Lust vergangen war, gegen ihn anzutreten. Sicher schmerzte ihn seine Wunde ohnehin noch sehr.
    »Lassen wir den Kampf heute mal ausfallen«, schlug sie deshalb vor und legte sich ins Gras.
    Guillaume streckte sich wortlos neben ihr aus und starrte wie sie in die Weite des blauen Spätsommerhimmels.
    Er hatte sein Bestes gegeben, sein Leben aufs Spiel gesetzt für einen Kampf, von dem er sich nichts erhofft hatte außer der Anerkennung seines Herrn, und war doch so bitter enttäuscht worden. Manchmal war das Leben zu ungerecht, fand Ellen.
    Wieder erwog sie für einen Augenblick, sich ihm anzuvertrauen. Vielleicht würde er sie jetzt besser verstehen können? Vor einem Jahr war sie schon einmal nahe dran gewesen, ihm ihr Geheimnis zu verraten. Sie hatte sich genau zurechtgelegt, was sie sagen wollte, es aber dann doch nicht fertiggebracht, und genauso war es auch jetzt.
    Sie starrten schon eine ganze Weile schweigend in den Himmel, als sich Guillaume plötzlich aufrichtete. »Ich habe dich neulich schon wieder mit dieser englischen Küchenmagd gesehen, wie heißt sie noch gleich?« Guillaume machte eine beschreibende Geste über seiner Brust und zog die Augenbrauen hoch.
    »Du meinst Rose«, antwortete Ellen mürrisch.
    Viele Knechte und sogar ein paar Knappen machten Rose schöne Augen. Nach seinen eigenen Aussagen war Guillaume kein Kind von Traurigkeit, deshalb ließ seine Andeutung von Roses Formen sie rasend eifersüchtig werden, aber das durfte sie sich natürlich nicht anmerken lassen.
    »Ja, die meine ich. Ganz hübsch die Kleine,

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