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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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hast du was mit ihr?«
    Ellen hasste es, wenn Guillaume mit seinen Eroberungen prahlte, aber wenn er versuchte, ihr ein paar pikante Details aus ihrem gar nicht vorhandenen Liebesleben zu entlocken, fand sie das mindestens genauso furchtbar.
    »Schon lange nicht mehr«, log sie und winkte verächtlich ab, um ihre Ruhe zu haben.
    »Dann bist du also nicht der Vater.«
    Guillaume schien zufrieden mit dieser Feststellung, aber Ellen verschluckte sich fast vor Schreck. »Wie bitte?«
    »Sie ist in anderen Umständen. Unser lieber Freund Thibault prahlt damit, dass er … Und ich dachte, du wärst vielleicht … Kann einem echt leid tun, die Kleine, wenn er es war!« Guillaume schüttelte ungläubig den Kopf.
    Ellen wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Wieso hatte Rose ihr nichts gesagt? Und dann noch ausgerechnet Thibault, wie konnte sie nur? »Geht das schon lange mit den beiden?«, fragte sie verärgert.
    »Scheint so, genau weiß ich es natürlich nicht, hab ihnen ja nicht die Kerze gehalten«, sagte er und amüsierte sich köstlich über seinen Scherz.
    »Es ist schon spät«, murmelte Ellen, obwohl die Sonne noch hoch am Himmel stand. »Ich muss gehen.«
    »Geht dir wohl nahe, die Sache mit Rose. Wenn ich gewusst hätte, dass sie dir noch so viel bedeutet …« Guillaume schien ernsthaftes Mitleid zu haben.
    »Das tut sie nicht. Sie ist aus Ipswich, genau wie meine Familie, das ist das Einzige, das uns verbindet«, gab Ellen barsch zurück. »Und wie du weißt, kann ich Thibault nicht ausstehen. Rose hat es nicht verdient, mit dem Bastard dieses Widerlings gestraft zu sein. Ich frage mich, warum sie sich überhaupt mit ihm eingelassen hat.«
    Guillaume zuckte mit den Schultern. »Ach, versuch doch einerdie Frauen zu verstehen! Sie denken anders als wir Männer, wenn sie überhaupt denken. Es ist vergebene Liebesmüh.« Er verdrehte die Augen in gespielter Verzweiflung.
    »Auf jeden Fall muss ich jetzt gehen.« Ellen stand auf, nahm das Bündel mit dem Schwert, grüßte Guillaume, ohne ihm in die Augen zu sehen, und eilte zur Landstraße.
    Auf dem Weg durch den Wald grübelte sie über Rose und Thibault nach. So in Gedanken versunken, hörte sie den Hufschlag der näher kommenden Pferde zu spät, um sich noch unbemerkt verstecken zu können. Also blieb sie auf dem Weg und bemühte sich, nicht aufzufallen. Sie versuchte, das Bündel mit dem Schwert so selbstverständlich wie möglich bei sich zu tragen. Als die Reiter näher kamen, preschte einer voran, holte sie ein und rief ihr unfreundlich zu: »He, Junge! Führt dieser Weg nach Tancarville? Antworte!« Der junge Knappe, der sie angesprochen hatte, sah hochmütig von seinem Ross auf sie herab.
    Ein stattlicher Ritter mit auffallend grünen Augen, der offensichtlich sein Herr war, holte ihn ein und tadelte ihn.
    »Du hast keinen Grund, so unfreundlich zu sein, reihe dich hinten ein!«, fuhr er den Knappen an, der mit gesenktem Blick gehorchte. Ellen sah den Ritter interessiert an, und als sich ihre Blicke trafen, kam es ihr vor, als kenne sie ihn. Aber sie konnte sich nicht daran erinnern, ihm je begegnet zu sein.
    »Wie heißt du, mein Junge?«
    »Alan, Sire.«
    »Das ist ein angelsächsischer Name, wie mir scheint.«
    »Ja, Sire.«
    »Kennst du den Weg zur Burg von Tancarville?«
    »Ja, Sire. Ihr müsst nur auf dieser Straße bleiben, zu Pferd ist es nicht mehr weit, nach der nächsten großen Biegung kommt Ihr aus dem Wald heraus, dann könnt Ihr die Burg bereits sehen.«
    »Ich danke dir.«
    Der Ritter musterte Ellen von Kopf bis Fuß. Sein prächtiges Reitpferd tänzelte nervös.
    »Was trägst du da bei dir?«, fragte er und deutete auf ihr langes Bündel.
    Ellen fühlte, dass es keine bösartige Neugier war, trotzdem war sie auf der Hut.
    »Mein Gesellenstück, Sire.« Ellen machte keine Anstalten, das Schwert auszuwickeln.
    »Welches Handwerk übst du aus?«
    Ellen verwünschte die Neugier des freundlichen Ritters und antwortete bescheiden. »Ich bin Schmied, Herr.« Sie hoffte, ihm würde diese Antwort genügen.
    »Darf ich mal sehen?«
    Ellen zögerte kurz, dann schüttelte sie den Kopf. »Nicht hier, bitte! Es ist besser, Ihr kommt zur Schmiede. Fragt nach Donovan, dem Schwertschmied, bitte!«, sagte sie flehentlich.
    Überraschenderweise nickte der Ritter freundlich. »Ja, das werde ich tun, Alan, bis bald.« Er gab seinen Begleitern das Zeichen, ihm zu folgen, und sie zogen an Ellen vorbei.
    Ellen atmete auf. Doch einer der Männer drehte sich

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