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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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ihr Zerknirschtheit vor und erklärte diese mit seiner Eifersucht. Rose hing voller Zärtlichkeit an seinen Lippen, als er ihr glaubhaft machte, er habe befürchtet, sie an den Schmiedegesellen verloren zu haben. Er brachte es sogar fertig, ihr einzureden, er habe keinen Grund mehr zum Groll gegen Ellen, und heuchelte Bedauern über ihr Fortgehen. In Wirklichkeit war er hin- und hergerissen zwischen Erlösung, weil Ellen fort war, und Qual, weil er sich nach ihr sehnte. Nicht einmal die Liebkosungen von Rose halfen ihm mehr über seine Gier nach Ellen hinweg. Fast jede Nacht träumte er von der Mischung aus Angst und Hass in ihrem Blick, als sie sich ihrem Schicksal scheinbar ergab, nur um schließlich doch noch mit seinem Messer auf ihn einzustechen. Obwohl er wusste, dass er Ellen vermutlich niemals wiedersehen würde, konnte er nicht aufhören, an sie zu denken. Manchmal tändelte er mit anderen Mägden, um Rose zu quälen, aber ihre Eifersucht stillte sein Verlangen, sie leiden zu sehen, nie lange.

Béthune 1169
    M ehr als zwei Jahre war Ellen nun schon in Beuvry, einem kleinen Dorf, das zu Béthune gehörte, und immer öfter dachte sie daran, weiterzuziehen, nur der Gedanke, Claire im Stich zu lassen, ließ sie zögern.
    Das Osterfest war vorüber, und die Frühjahrssonne vertrieb die dunklen Erinnerungen an den kalten, kargen Winter, als Guiot nach Béthune zurückkam. Er war noch ein Knabe gewesen, als sein Vater ihn vor fast fünfzehn Jahren mit einem Fremden fortgeschickt hatte. Nicht nur die Alten, die sich noch an ihn erinnerten, tuschelten über seine Geschichte, auch die Jungen, die ihn gar nicht kannten, fragten sich, was ihn zurück ins Dorf geführt hatte.
    Als Claire und Ellen zum Brunnen kamen, wurde auch hier von nichts anderem geredet.
    »Habt ihr ihn schon gesehen?«, fragte Adele und schaute die anderen erwartungsvoll an. Sie war nicht einmal zwanzig und bereits verwitwet. Das Trauerjahr war seit einem Monat vorüber, und sie konnte wieder an eine eheliche Verbindung denken. Da war ein neuer Mann im Dorf willkommen.
    Die Zwillinge Gwenn und Alma schüttelten die Köpfe. Sie taten es gleichzeitig, so wie sie immer alles gemeinsam machten.
    Morgane hingegen errötete. »Er sieht gut aus!«, sagte sie schüchtern.
    »Erzähl!«, riefen alle wie aus einem Mund.
    »Er ist groß und kräftig. Ich habe ihn gestern gesehen, er bautsich eine Werkstatt neben der Hütte seines Vaters«, erzählte Morgane ein wenig selbstsicherer.
    »Woher weißt du das? Vielleicht wird es nur ein Schuppen, oder hat er dir das erzählt? Sag schon, hast du mit ihm gesprochen?« Adele rollte die Augen nach oben und bekam rote Flecken am Hals, wie immer, wenn sie sich aufregte.
    »Ja, erzähl schon!«, drängten auch Gwenn und Alma. Aber bevor Morgane noch etwas sagen konnte, mischte sich Claire ein.
    »Er wird euch kein Glück bringen!«
    Die jungen Frauen sahen sie überrascht an.
    »Guiot war schon früher ein Taugenichts, das hat sich mit Sicherheit nicht geändert«, erklärte Claire abweisend. Von dem Tag vor vielen Jahren, an dem er sie hinter der Dorfscheune gegen die Wand gepresst und ihr mit dem Schwur ewiger Liebe einen Kuss auf den Mund gedrückt hatte, sagte sie nichts. Sie war ja auch erst elf gewesen, und es hatte keine Bedeutung für sie gehabt. Weshalb sollten die Frauen also denken, sie sei eine weitere Konkurrentin auf dem Heiratsmarkt? Guiot interessierte sie nicht im Mindesten, und den Kuss hatte er ihr schließlich aufgezwungen.
    »Du kennst ihn?« Morgane sah Claire verzückt an.
    »Ich kannte ihn, aber ich habe keinerlei Interesse, an diese Bekanntschaft anzuknüpfen. Er gehört euch, meine Lieben!« Claire wollte sich gerade abwenden, als Morgane sie am Ärmel festhielt.
    »Mein Vater kann keine Mitgift zahlen; glaubst du, er würde mich trotzdem, vielleicht … Ich meine, falls ich ihm gefalle …«
    »Ach, Morgane, schmeiß dich ihm bloß nicht gleich an den Hals, es gibt doch genügend Männer, die …« Claire konnte ihren Satz nicht beenden, weil ihr Adele ins Wort fiel.
    »Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, meine liebe Claire, in unserem Dorf kommen auf jeden noch unverheirateten Mann, die Witwer eingeschlossen, mindestens zwei junge Frauen im heiratsfähigen Alter. Und wenn du die Hungerleider abziehst,die sowieso keine Familie ernähren können, und die Alten, die schon so gut wie tot sind, dann ist die Auswahl nicht mehr groß.« Adele hatte sich in Rage geredet, und ihre Stimme

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