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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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welches mit«, antwortete sie, stürzte plötzlich, eine Entschuldigung murmelnd, aus der Werkstatt und riss Jacques dabei fast um.
    »Mama weint andauernd, und du bist schuld.« Jacques sah Ellen vorwurfsvoll an.
    »Ich?«, fragte Ellen empört.
    »Sie ist traurig, weil du weggehen willst … und ich auch«, sagte er und umarmte sie ungelenk. Mit zunehmendem Alter war seine Einfältigkeit auffälliger geworden.
    »Ich bin auch traurig, Jacques, aber es wird Zeit für mich zu gehen.« Ellen wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel.
    »Ich hab’s gesehen, du heulst!«, triumphierte er.
    Ellen lachte, und diesmal rollte wirklich eine Träne über ihre Wange.
    »Du musst nicht weinen, du kannst doch hierbleiben«, sagte Jacques zärtlich und drückte sich noch einmal fest an sie.
    »Nein, ich muss gehen, glaub mir«, sagte Ellen mit zitternder Stimme.
    »Aber du kommst bald wieder, ja? Und dann heirate ich dich!«, sagte er und strahlte.
    Ellen musste an den kleinen Baudouin denken und lachte.
    »Unsinn, Jacques! Du heiratest mal ein hübsches, junges Mädchen, nicht so eine Alte wie mich.«
    »Du bist gar nicht alt!«, empörte sich Jacques und sah sie beleidigt an. »Dann warte ich halt, bis ich auch alt bin«, gab er zurück und zog ab.
    Am letzten Tag so zu tun, als sei ein gewöhnlicher Arbeitstag, fiel allen schwer. Als es Abend wurde, wandte sich Claire endlich an Ellen.
    »Ich bin sicher, Gott hat dich zu uns geschickt. Du hast so viel für mich getan!« Sie drückte Ellens Hand.
    »Oh nein, Claire, du hast mir geholfen! Ohne dich hätte ich nie den richtigen Weg gefunden. Durch dich habe ich gelernt, an mich zu glauben und mir etwas zuzutrauen, auch wenn ich statt Bruche und Hemd ein Kleid trage. Ich werde immer in deiner Schuld stehen!« Ellen überwand ihre Scheu und nahm Claire zum ersten Mal von sich aus in den Arm.
    »Nichts da, du schuldest mir gar nichts.« Claire fasste sie bei den Schultern und sah ihr in die Augen. »Ich verdanke dir mein ganzes Glück.«
    »Dem stimme ich zu!«, mischte sich Guiot ein, der nur den letzten Teil ihres Gesprächs verstanden hatte. Er streckte ihnen grinsend einen Krug entgegen. »Wein!«, sagte er stolz. »Habe ich besorgt, damit du uns in guter Erinnerung behältst!« Seine Mundwinkel reichten bis zu den Ohren.
    Ellen entspannte sich ein wenig. »So, so, und du glaubst, wenn ich morgen mit einem dicken Kopf aufwache, werde ich gerne an diesen Abend zurückdenken?«, neckte sie ihn gerührt.
    »Setzt euch, ihr zwei Hübschen, esst und trinkt mit mir.« Guiot lachte und goss den roten Wein in die tönernen Becherauf dem Tisch. Auch Jacques bekam zur Feier des Tages einen Schluck. Guiot hob seinen Becher, um mit ihnen anzustoßen.
    »Auf dich, Ellenweore!«, sagte er herzlich.
    »Auf eure gemeinsame Zukunft und das Kind!«, sagte Ellen und nickte Claire zu.
    Sie errötete, und Guiot nahm sie stolz in den Arm. »Auf deine ehrgeizigen Pläne, Ellen! Möge dir alles im Leben gelingen, und mögest auch du die Liebe finden!«, posaunte Guiot und stieß mit Ellen an.
    Claire schluchzte auf, stellte ihren Becher so hastig auf den Tisch, dass der Wein herausschwappte, und rannte hinaus.
    »Lass sie nur.« Guiot hielt Ellen zurück, als sie ihr nachgehen wollte, und bedeutete ihr, sich wieder zu setzen. »Sie fängt sich gleich. Wenn du jetzt zu ihr gehst, werdet ihr beide heulen, und es wird nur schwerer.«
    Ellen nickte. Guiot hatte Recht, es dauerte auch nicht lange, bis Claire zurückkam. Ihre Augen waren noch rot, aber sie setzte sich zu ihnen an den Tisch und bemühte sich um ein Lächeln.
    Zur Feier des Tages aßen sie gebratenes Huhn mit Schwarzwurzeln und kräftigem Brot, dazu tranken sie ausgiebig Wein und schwelgten den Rest des Abends in Erinnerungen. Als sie schließlich aufgedreht kichernd zu Bett gingen, war der Weinschlauch bis auf den letzten Tropfen geleert.

    Am nächsten Morgen stand Ellen genauso früh auf wie immer. Ihr Kopf dröhnte und ertrug weder Licht noch laute Geräusche oder heftige Bewegungen. Wer zu viel trank, musste den Kopfschmerz danach ertragen, bis er vorbei war. Ellen wusch sich wie gewohnt und zog sich an. Aber jeder Handgriff fiel ihr schwer, ihre Arme schienen aus Blei zu sein. Trotz der rasenden Kopfschmerzen schnürte sie das Bündel mit ihren Habseligkeiten. Das wunderschöne grüne Kleid der Dame von Béthune, das Ellens grasgrüne Augen noch mehr zum Leuchten brachte, faltete sie ordentlichzusammen. Wie immer hatte sie

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