Das Kuschelbett
von Anfang an mit ihr flirten, um dann später zu vorgerückter Stunde einen gezielten Vorstoß zu unternehmen.
Die Krevetten schmeckten nach Pappe, und der Champagner glich mehr Mineralwasser mit Zitrone, aber Roland stopfte alles in sich hinein. Er war verdammt hungrig und hatte nur den einen Wunsch, daß alle sich beeilten, damit das Hauptgericht auf den Tisch kam.
Mit viel Geklapper halfen einige Pikkolos, die Reste der Vorspeise vom Tisch zu räumen. Roland wandte sich an Maud und fragte sie, ob sie wisse, was es als Hauptgericht gebe.
»Nein, das weiß ich nicht«, flüsterte sie und lehnte sich an ihn, während sie gleichzeitig mit der Hand in seiner Hosentasche fummelte und sein ruhendes Glied kitzelte. »Aber ich weiß, was du als Nachtisch bekommst — mich!«
Sie strich über seine Eichel, die unter ihren spielerischen Zärtlichkeiten anzuschwellen begann, und setzte sich dann sittsam wieder gerade hin. Roland fragte sich, wie viele von den Festteilnehmern wohl ähnliche kleine Gesten während des Essens machten, aber ehe er sich in dieses Thema vertiefen konnte, kam das Hauptgericht: Rehrücken mit Preiselbeeren. Er fühlte förmlich, wie sein Magen Hurra schrie, weil er endlich etwas Handfestes bekam.
Diesmal folgte Rolands Blick der Kellnerin bereits als sie aus der Küche kam, und als sie seinem rechten Nachbarn das Tablett reichte, ließ er eine Hand herabgleiten und streichelte mit den Fingerspitzen über ihre Waden.
Sie zeigte mit keiner Geste, daß sie etwas gemerkt hatte, und erst, als sie zu ihm herumkam, damit er sich von ihrem Tablett bediene, ließ sie ihn ihre Bereitschaft sehen, ihm entgegenzukommen. Sie beugte sich so weit vor, daß sich eine ihrer Brüste in einer Weise an seine Schulter drückte, die nicht mißzuverstehen war.
Rolands Geilheit wurde wach, und sein Schwanz richtete sich auf. Das Essen, das ihm eben noch so verlockend erschienen war, reizte ihn nicht mehr, und er grübelte nur noch darüber nach, wie er diese verflucht süße Schwarzhaarige in sein Bett bekommen könnte.
Die Zeit schien stillzustehen für Roland, aber nach einer quälenden Ewigkeit wurden endlich die Teller mit dem Dessert gereicht. Das Licht im Saal erlosch, und zu zweit kamen die Kellnerinnen mit großen Tabletts herein, die sie mit nach oben ausgestreckten Armen zwischen sich trugen. Auf diesen Tabletts lagen die üblichen häßlichen Eisblöcke mit eingebauter bunter Beleuchtung. Die gekühlten Glasschalen waren mit einfachem Eis gefüllt, und während der Dunkelheit sah Roland seine Chance. Er beugte sich zu Maud hinüber und flüsterte, daß er leider einen Augenblick hinausgehen müsse.
Vorsichtig schob er den Stuhl zurück und schlich sich zwischen den Schatten hinaus. Er folgte der einen Breitwand bis zur Küchentür und schlüpfte in den langen Korridor, der zum eigentlichen Ausschank führte. Auf dem Weg dorthin bemerkte er einen Seitengang, der offenbar als Materialraum diente, er war völlig unbeleuchtet, und er konnte nur einen Haufen Kisten und Säcke erkennen, die auf dem Boden gestapelt waren.
Er blieb davor stehen und blickte angestrengt hinein. Nach einer Weile hatten sich seine Augen an das Halbdunkel gewöhnt, und er sah, daß nur am Anfang des Ganges Sachen herumstanden. Weiter hinten ging er in ein kleines Zimmer über.
Achtung! Da kam jemand! Er preßte sich gegen die Wand. Es waren die Kellnerinnen, die aus dem Saal zurückkamen. Er wurde unruhig, als eine nach der anderen vorüberging, ohne daß er seine Favoritin erblickte. Hatte sie vielleicht inzwischen mit einem anderen Mann draußen zu flirten begonnen, oder hatte er sie verfehlt?
Eben war er im Begriff, sein Versteck zu verlassen und sich hinauszuschleichen, als die Tür geöffnet wurde und seine Favoritin kam. Sie war allein, und als sie dicht vor ihm war, flüsterte er:
»Pssst! Komm her!«
Sie schrak zusammen und griff sich ans Herz. Dann versuchte sie zu erkennen, wer sie erschreckt hatte.
Er trat ein wenig vor, damit das schwache Licht auf sein Gesicht fiel.
Als sie ihn sah, lächelte sie und kam näher. Er faßte sie am Arm, zog sie dicht an sich heran und streichelte über ihre Arme. Erst wehrte sie sich ein wenig, stellte sich aber dann auf die Zehen und wandte ihm das Gesicht zu. Ihre Lippen suchten einander im Dunkel, und er fühlte, wie sich ihre Zunge in seinen Mund drängte.
Sie legte eine Hand um seinen Nacken und preßte ihren Schoß an ihn, während ihre Zunge zwischen seinen Lippen tanzte.
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