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Das Labyrinth

Das Labyrinth

Titel: Das Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Cruz Smith
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gearbeitet hat.«
    »Warum?«
    »Es hörte sich so interessant an, als er von seiner Arbeit sprach.«
    »Und die Unterlagen über Max Albow?«
    »Er ist wirklich ein faszinierender Mann.«
    »Aber der Leiterin der Dokumentation haben Sie gesagt, daß Sie mich sehen wollten.«
    »Ich wollte Sie auch sehen. Als Sie mich gestern mit zu Gilmartin nahmen, haben Sie mir Geld versprochen.«
    »Sie haben gegenüber Gilmartin das Blaue vom Himmel heruntergelogen«, sagte Michael.
    »Renko braucht kein Geld«, sagte Federow.
    »Natürlich braucht er Geld. Alle Russen brauchen Geld«, sagte Ludmilla.
    »Sind Sie sicher, daß das nicht Ihr Telefon ist?« fragte Arkadi.
    »Dieses Telefon ist gestohlen«, sagte Michael. »Die Polizei sollte es auf Fingerabdrücke untersuchen«, sagte Arkadi.
    »Jetzt sind natürlich meine Abdrücke drauf, aber die Polizei wird bald schon hier sein. Die Sache ist die, Renko, daß Sie überall Unruhe stiften, und meine Aufgabe besteht nun mal darin, für Ruhe zu sorgen. Also bin ich zu dem Schluß gekommen, daß alles hier viel besser läuft, wenn Sie wieder in Moskau sind.«
    »Das ist auch die Meinung des Konsulats«, sagte Federow.
    Arkadi versuchte aufzustehen, spürte aber je eine Hand der beiden Wachmänner auf seinen Schultern.
    »Wir haben uns entschlossen, Sie ins Flugzeug zu setzen«, sagte Michael. »Betrachten Sie das als erledigt. Es gibt aber noch ein paar Dinge: Das Kommunique, das mein Freund Sergej hier nach Moskau schickt, hängt zum großen Teil von Ihrem Verhalten ab, das bislang verdammt unkooperativ war. Er könnte Ihre Arbeit aber durchaus als so erfolgreich beschreiben, daß Sie früher als geplant zurückfliegen konnten. Andererseits könnte ich mir vorstellen, daß ein Chefinspektor, der zurückgeschickt wird, weil er die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion gefährdet, weil er die Gastfreundschaft der Bundesrepublik mißbraucht und fremdes Eigentum entwendet hat, recht frostig empfangen werden würde. Wollen Sie für den Rest Ihres Lebens in Sibirien Latrinen säubern? Es liegt an Ihnen.«
    »Ich bin bereit, Ihnen zu helfen«, sagte Arkadi.
    »Das hört sich schon besser an. Was suchen Sie hier in München? Was haben Sie bei Radio Liberty verloren? Inwieweit hat Stas Ihnen geholfen? Wo ist mein Telefon?«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Arkadi.
    »Heraus damit«, sagte Michael.
    »Rufen Sie an.«
    »Wen anrufen?«
    »Ihre eigene Nummer. Vielleicht hören Sie es läuten.«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen. »Das ist es also? Renko, Sie gehen mir nicht nur auf den Wecker, Sie treiben mich in den Wahnsinn.«
    »Sie können mich nicht einfach so zurückschicken. Wir sind hier in Deutschland«, sagte Arkadi.
    Michael sprang von der Tischkante. Er bewegte sich mit der federnden Trainiertheit eines Sportlers, dort, wo die Sonnenbrille gesessen hatte, war seine Haut etwas blasser, und er roch leicht nach Schweiß und Aftershave. »Genau deswegen werden Sie hier auch verschwinden, Renko. Sie sind ein Flüchtling. Was, meinen Sie, machen die Deutschen mit Leuten wie Ihnen? Ich glaube, Sie kennen Kommissar Schiller.«
    Die Wachmänner zogen Arkadi hoch. Schnell wie ein Hund sprang Federow auf die Füße.
    Auf Ludmillas Schreibtisch standen ein Aschenbecher, ein Telefonapparat und ein Fax. Als Michael durch das Zimmer ging und die Tür für Peter Schiller öffnete, sah Arkadi neben der Sendetaste die Nummer. Es war die Nummer, die auf dem Fax gestanden hatte, auf dem Rudi Rosen nach dem Verbleib des Roten Platzes gefragt worden war.
    »Ich habe gehört, daß Sie abreisen wollen«, sagte Schiller.
    »Sehen Sie sich das Faxgerät an«, sagte Arkadi.
    Peter Schiller schien auf diese Gelegenheit gewartet zu haben. Er drehte Arkadi den Arm auf den Rücken und verstärkte den Druck auf sein Handgelenk, so daß der Chefinspektor sich auf die Zehenspitzen stellen mußte. »Überall stiften Sie Unruhe.«
    »Sehen Sie es sich an.«
    »Diebstahl, unbefugtes Betreten fremder Grundstücke, Widerstand gegen die Staatsgewalt. Wieder einer dieser russischen Touristen.« Schiller schob Arkadi zur Tür. »Bringen Sie mir das Telefon, das Sie gefunden haben«, sagte er zu Michael.
    »Wir lassen die Beschuldigungen fallen, um den Ausweisungsprozeß zu beschleunigen«,sagte Michael.
    Federow schloß sich ihm an. »Das Konsulat hat sein Visum für ungültig erklärt. Wir haben bereits einen Platz in der Maschine heute reserviert. Das läßt sich in aller Stille und ohne

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