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Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut

Titel: Das Laecheln der Fortuna - Director s Cut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gabl
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nicht mehr ständig im Nacken säße.“
    Lancaster breitete die Arme aus. „Also bitte.“
    Es klopfte, und ein Page trat auf leisen Sohlen ein. „Raymond Waringham und Mortimer Dermond, Mylord.“
    Henry nickte, und der Page hielt ihnen die Tür auf. Die beiden jungen Männer traten nebeneinander ein und verbeugten sich.
    Henry winkte sie näher. „Ihr brecht heute Nacht nach Calais auf. Ganz diskret werdet ihr aus Nottingham verschwinden. Ihr werdet mit niemandem ein Wort über diese Sache reden, und wenn ihr zurückkommt, reitet ihr nach Leicester. Sollte ich noch nicht wieder dort sein, wartet auf mich. Verstanden?“
    „Ja, Mylord.“
    Henry nahm aus der Hand seines Vaters eine kleine, versiegelte Schriftrolle und gab sie Mortimer. „Ihr müsst euch an Thomas Mowbray wenden, den Earl of Nottingham. Er ist der Befehlshaber der Garnison in Calais, und er schuldet mir einen Gefallen. Ihr müsst erreichen, dass er euch zu Gloucester vorlässt. Niemand außer Gloucester darf dieses Schriftstück sehen, auch Mowbray nicht. Wenn einem von euch etwas zustößt, muss der andere alleine weiter. Wollt ihr einen Dritten mitnehmen?“
    Raymond und Mortimer wechselten einen kurzen Blick. Dann schüttelte Raymond den Kopf. „Nein, Mylord.“
    Henry lächelte schwach. „Das dachte ich mir. Wartet auf Gloucesters Antwort und kommt dann umgehend zurück. Und jetzt geht und macht euch reisefertig. Gott sei mit euch.“
    Sie verneigten sich mit leuchtenden Augen, tief beeindruckt von der wichtigen Aufgabe, die man ihnen anvertraute.
    Robin folgte ihnen hinaus auf den Korridor. „Wartet einen Moment, Jungs.“
    Er winkte sie durch eine gegenüberliegende Tür in Lancasters vornehmes Quartier, zog zwei kleine, verheißungsvoll klimpernde Beutel hervor und gab jedem einen davon. „Hier. Das macht das Reisen so viel leichter.“
    „Danke, Vater.“
    „Vielen Dank, Sir. Aber ich will es nicht.“
    Robin sah ihn kurz an. „Nein, ich weiß. Nimm es trotzdem, Mortimer. Tu’s für England. Du wirst es brauchen, glaub mir.“
    „Also schön.“
    „Ich werde euch nicht zur Vorsicht mahnen, es würde ja doch nichts nützen. Aber zwei Ratschläge kann ich euch nicht ersparen.“
    Raymond verdrehte grinsend die Augen. „Und zwar?“
    „Der erste ist: Hütet euch vor Thomas Mowbray. Der zweite ist: Hütet euch vor Gloucester.“ Er lächelte und legte seinem Sohn die Hände auf die Schultern. „Gott schütze dich und deinen Ziehbruder, der keinen Segen von mir annimmt.“
    Mortimer verschränkte demonstrativ die Arme und trat einen Schritt zurück. Robin tat, als bemerke er es nicht. Er ließ die Hände sinken und nickte. „Na los, verschwindet schon.“
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit brachen sie mit vier Pferden auf. Sie rasteten vor Tagesanbruch in einer verlassenen Scheune irgendwo in Bedfordshire und schliefen eine Stunde. Dann ritten sie den ganzen Tag hindurch, hielten nur hin und wieder an, um die Pferde auszuruhen und einen Happen zu essen, und hasteten dann weiter. Sie schafften es trotzdem nicht ganz. Als es dämmerte, waren sie mitten im Nirgendwo, in einem finsteren Wald zwischen Canterbury und Dover.
    Mortimer sah nach Westen. „Es hat keinen Zweck, Raymond. Heute wird nichts mehr aus unserer Überfahrt.“
    „Ach, verdammt. Was haben wir falsch gemacht?“
    „Gar nichts. Wenn wir schneller geritten wären, wären die Gäule jetzt tot, und das würde auch nicht helfen. Komm, lass uns einen Lagerplatz suchen.“
    Sie ritten weiter, und bald hörten sie zu ihrer Linken das Murmeln eines Baches. Sie verließen den Weg und kamen auf eine gras- und farnbewachsene Lichtung, an deren Ostseite ein Flüsschen durch ein tiefes, schmales Bett floss.
    Raymond saß ab und band seine beiden Pferde an einen Baum. „Junge, Junge, ich hab vielleicht Schwielen am Hintern …“
    Er nahm den Tieren die Sättel ab und klopfte ihnen anerkennend den Hals. „Ich wünschte, ich wäre so ausdauernd wie ihr. Es geht doch einfach nichts über Waringham-Pferde.“
    Mortimer hüstelte spöttisch, aber auch er versorgte seine Pferde liebevoll. „Wer sammelt Holz?“
    „Du, schlage ich vor.“
    „Das hätt ich mir denken können.“
    Er machte sich ergeben auf die Suche. Als er zurückkam, war es nahezu dunkel. Raymond hatte einen Ring aus Steinen für das Feuer gemacht, ihre Decken ausgerollt und ihren Proviant ausgepackt. Mortimer schichtete das Holz auf und machte Feuer.
    Raymond reichte ihm einen Becher. „Hier. Wenigstens

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