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Das Lächeln der Frauen

Das Lächeln der Frauen

Titel: Das Lächeln der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Barreau
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Franzose hörte
wenige Minuten später seinen Anrufbeantworter ab, auf dem sich eine
vorwurfsvolle Nachricht seiner Mutter befand, die ihn aufforderte, doch endlich
an den Apparat zu gehen.
    »Andre? Ich
weiß genau, daß du zu Hause bist, mon petit chou, warum nimmst du nicht
ab? Kommst du am Sonntag zum Essen? Du könntest dich ab und zu auch mal ein
bißchen um deine alte Mutter kümmern, ich langweile mich, was soll ich den
ganzen Tag machen, ich kann nicht immer Bücher lesen«, quengelte sie, und ich
tastete schon wieder nervös nach dem Zigarettenpäckchen in meiner Jackentasche.
    Dann war Adams
Stimme zu hören.
    »Hi, Andy,
ich bin's! Na, alles roger? Du, mein Bruder ist gerade auf einem
Dentistenkongreß in Sant'Angelo und kommt erst am Sonntagabend zurück. Ha ...
ha ... ha, die haben ein Leben, diese Ärzte, was?«
    Er lachte
unbekümmert, und ich fragte mich, ob er kapiert hatte, daß die Zeit lief. Hatte
sein Bruder kein Handy? Gab es in diesem Sant'Angelo (wo war das überhaupt)
keine Telefone? Was war los?
    »Ich dachte,
ist vielleicht besser, ich ruf Sam an, wenn er wieder zu Hause ist und den Kopf
frei hat«, schob Adam die Erklärung gleich hinterher. »Anyway, ich melde
mich wieder, wenn ich mit Sam gesprochen habe, übers Wochenende sind wir bei
Freunden in Brighton, aber du kannst mich wie immer auf dem Handy erreichen.«
    Ich sagte:
»Ja, ja, alles klar, wie immer auf dem Handy« und zündete mir die nächste
Zigarette an.
    »Also, mach's
gut - und André?«
    Ich hob den
Kopf.
    »Mach dir
nicht ins Hemd, mein Freund. Wir kriegen Sam schon nach Paris.«
    Ich nickte
ergeben und ging in die Küche, um zu sehen, was der Kühlschrank hergab. Die Ausbeute
war gar nicht mal schlecht. Ich fand eine Tüte mit frischen grünen Bohnen, die
ich kurz in Salzwasser kochte, und briet mir ein großes Steak dazu. Englisch,
natürlich.
    Als ich
gegessen hatte, setzte ich mich mit einem Glas Côtes du Rhone und einem Blatt
Papier an den runden Wohnzimmertisch und widmete mich meinen strategischen
Überlegungen in Sachen Aurélie Bredin = A. B. Zwei Stunden später hatte ich
folgende Überlegungen zu Papier gebracht:
     
    1.   Robert Miller ignoriert den Brief und antwortet nicht.   A.
B. wird sich zunächst wahrscheinlich an ihre Kontaktperson im Verlag wenden, um
nachzuhören, was mit dem Autor los ist. André Chabanais = A. C. sagt, der Autor
möchte keinen Kontakt. A. C. gibt keine weiteren Informationen raus A.
B: rennt vor die Wand und verliert irgendwann das Interesse sie
hat auch kein Interesse mehr an A. C. als möglichen Mittelsmann.
    2.   Robert Miller beantwortet den Brief nicht, aber A.C. bietet seine
Hilfe an er
macht sich damit bei A. B. beliebt. Allerdings werden Gedanken von A. B. in die
falsche Richtung gelenkt, nämlich auf den Autor, nicht auf den Lektor. Kann er
ihr am Ende wirklich helfen? Nein. Denn es gibt ja keinen Robert Miller. A.
C. muß Zeit gewinnen, um A. B. zu zeigen, was für ein netter Kerl er ist. (Und
was für ein Blödmann der Engländer in Wirklichkeit ist, aber ganz beiläufig!)
    3.   Robert Miller schreibt nett, aber zunächst etwas vage zurück. Die
Flamme wird am Brennen gehalten. Der Autor verweist auf seinen wunderbaren
Lektor (A. C.) und macht Hoffnung, daß er in nächster Zeit eventuell in Paris
ist, aber nicht weiß, ob Treffen möglich, da zu viele Termine.
    4-  A.C. arrangiert etwas. Fragt A. B., ob sie zu einem Termin, den er
mit Miller hat (ein Abendessen?), dazu-stoßen möchte Sie
will und ist dankbar. Natürlich kommt kein Autor, der angeblich im
letzten Moment absagt A.
B. ist sauer auf den Autor. A. C. sagt, er sei leider immer so unzuverlässig A.
B. und A. C. verbringen einen wunderbaren Abend und A. B. merkt, daß sie
sympathischen Lektor eigentlich viel lieber mag als komplizierten Autor.
     
    Ich nickte zufrieden, als ich
Punkt 4 jetzt noch einmal las. Das war für den Anfang keine schlechte Idee. Ob
sie wirklich genial war, würde sich zeigen. Allerdings gab es noch ein paar
offene Fragen:
     
    1.    War Aurélie Bredin das ganze Theater überhaupt wert? Ja, auf
jeden Fall!
    2.    Durfte sie jemals die Wahrheit erfahren? Nein, auf keinen
Fall!
    3.    Was war, wenn Sam Goldberg als Robert Miller wirklich nach Paris
kam, um ein Interview zu geben oder eine Lesung abzuhalten, und A. B. davon
erfuhr?
     
    Auf die letzte Frage fiel mir zu
vorgerückter Stunde beim besten Willen keine Antwort mehr ein. Ich stand
    auf, leerte
den

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