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Das Lächeln der toten Augen

Titel: Das Lächeln der toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Glasic?«
    Der Abgeordnete schüttelte bockig den Kopf. »Was hat das denn damit zu tun? Natürlich kenne ich Frau Glasic. Aber das wissen Sie doch sicherlich schon.«
    »Wo hält sich derzeit Professor Gehlers auf?«
    Behrends sprang auf. Seine Haare fielen ihm in die Stirn. »Das ist ja unerhört! Sie fragen mich hier aus wie einen Verbrecher. So lasse ich nicht mit mir umspringen. Sie wissen wohl nicht, wen Sie vor sich haben.«
    Trevisan blieb gelassen. »Ich weiß es sehr wohl, aber ich ermittle in einem Mordfall. Und da gehört es dazu, dass ich Fragen stelle.«
    Behrends lächelte zynisch. »So ein Blödsinn. Simon Halbermann hat niemanden ermordet. Ist es nicht schon schlimm genug, dass er seinen Jungen auf solch tragische Weise verloren hat? Nun sind seine Frau und er selbst ums Leben gekommen und Sie geben sich noch immer alle Mühe, seinen unbescholtenen Ruf zu ruinieren. So etwas Perfides kann sich doch nur eine kranke Beamtenseele ausdenken.«
    Trevisan verzog keine Miene. »Es besteht der dringende Verdacht, dass Simon Halbermann mit dem Tod eines Jungen am Banter See in Verbindung steht. Außerdem ist ein Au-pair-Mädchen spurlos verschwunden, das bis zum Ende des letzten Jahres in seinem Haus lebte. Und in seiner Schatzkammer im Nebengebäude fanden wir einen menschlichen Kopf. Daneben hing ein Schwert. Ein Richtschwert aus der Keltenzeit. Zweifellos wurde der Kopf mit diesem Schwert vom Körper eines bislang noch Unbekannten abgetrennt. Und da glauben Sie, dass ich Hirngespinsten nachjage? Ich weiß genau, was ich tue und ich bin mir auch sicher, dass Sie mehr wissen, als Sie hier zugeben. Wir können uns auch auf der Dienststelle unterhalten, wenn Ihnen das lieber ist.«
    »Was erlauben Sie sich!«, erwiderte Behrends. Einige Männer, die sich ebenfalls in den Flur begeben hatten und vor der Tür des Tagungszimmers rauchten, blickten überrascht herüber. »Ich genieße Immunität, vergessen Sie das nicht«, flüsterte Behrends.
    »Ich rede nur mit Ihnen, wie mit jedem Zeugen«, erwiderte Trevisan. »Und ich gehe natürlich davon aus, dass Sie als Abgeordneter Ihre staatsbürgerlichen Pflichten erfüllen. Schließlich sollten Sie Vorbild sein. Im Übrigen werden Sie es zuerst erfahren, wenn ich auch gegen Sie ermittle. Sie wären nicht der erste Abgeordnete, dessen Immunität aufgehoben wird.«
    Obwohl Trevisan noch immer ruhig und leise sprach, spürte Behrends die Drohung in seinen Worten. Der Abgeordnete überlegte einen Moment, schließlich ließ er sich wieder auf den Sessel sinken. »Also gut, fragen Sie«, sagte er gedämpft.
    »Mich interessiert noch immer, wohin ihr Flug mit Halbermann im Januar ging.«
    »Wir sind nach Esbjerg geflogen«, antwortete Behrends.
    »Was haben Sie dort gemacht?«
    »Wir haben gemeinsam eine Kunstausstellung besucht. Wir waren eingeladen.«
    »Wo dort?«
    »Die Ausstellung fand im Rathaus statt. Das Thema waren die Wikinger. Das können Sie ruhig überprüfen.« Behrends hatte sich offenbar beruhigt.
    »Und was ist mit Frau Glasic?«
    »Frau Glasic hat unserem Kulturverein ein paar Räume untervermietet«, antwortete Behrends. »Außerdem macht sie für uns ein wenig Verwaltungsarbeit. Sie selbst unterhält ein Heiratsinstitut.«
    »Vermittelt sie nicht auch Au-pair-Mädchen aus Südamerika?«, setzte Trevisan nach.
    »Das ist mir nicht bekannt«, antwortete Behrends. »Mein Gott, die Frau hilft uns bei der Verwaltung und der Bewältigung der Post. Wir bezahlen sie dafür. Ich sehe sie vielleicht drei- oder viermal im Jahr. Schließlich habe ich noch anderes zu tun.«
    »Kennen Sie Mats Persson?«
    »Mats Persson«, wiederholte Behrends. Dann schüttelte er den Kopf. »Der Name sagt mir nichts.«
    »Es ist der Lebensgefährte von Frau Glasic«, half ihm Trevisan auf die Sprünge.
    Behrends überlegte. »Ja, ich kann mich erinnern«, sagte er zögernd. »Sie wohnt mit einem jungen Mann zusammen. Aber wie der heißt, das weiß ich nicht. Wir hatten keinen Kontakt. Weswegen interessiert er sie?«
    Trevisan überging Behrends’ Frage. »Wann haben Sie Simon Halbermann das letzte Mal gesehen?«
    »Mein Gott, ich sagte doch … Wir trafen uns von Zeit zu Zeit. Wegen unserer gemeinsamen Interessen. Aber wir hatten keinen ständigen Kontakt.«
    Trevisan nickte. »Wie war das damals in Oldenburg?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Professor Gehlers und die Söhne Uthers, sagt Ihnen das noch etwas?«
    Der Abgeordnete wirkte verlegen. Zögernd antwortete er auf die Frage.

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