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Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery

Titel: Das Lächeln der Toten • Ein Merrily-Watkins-Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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hier immer eine zentrale Rolle gespielt, das tut sie immer noch.»
    «Was ist mit den Eigentümern des Schlosses?», fragte Bernie. «Was sagen sie dazu?» Er sah Merrily an. «Das Schloss gehört seit Generationen den Grafen von Powis, den Herberts. Edward Herbert saß im frühen neunzehnten Jahrhundert für Ludlow im Parlament, bis er den Grafentitel geerbt hat.»
    «Bis jetzt schweigen sie», sagte der Bürgermeister. «Abgesehen von den üblichen Maßnahmen, damit so etwas nicht wieder passiert. Zum Beispiel soll das Fenster vergittert werden. Die Frage ist, was sonst noch für Maßnahmen ergriffen werden könnten. Auf … spiritueller Ebene, wie Sie vielleicht sagen würden.»
    «Wir müssen vorsichtig sein, George.» Bernie nahm einen hastigen Schluck aus seinem Cognacschwenker.
    «Ich frage jetzt einmal ganz direkt», sagte Merrily. «Glauben Sie persönlich wirklich, dass die zwei Todesfälle im Schloss auf irgendeine Weise mit einer übersinnlichen Anwesenheit aus dem zwölften Jahrhundert zusammenhängen?»
    George Lackland verzog angesichts der Dummheit dieser Frage das Gesicht.
    «Es geht doch überhaupt nicht darum, was ich glaube, Mrs. Watkins. Ich bin der Bürgermeister. Meine Aufgabe ist es, mich um die Sorgen der Leute zu kümmern. Und die älteren Einwohner haben das starke Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Dass etwas ganz und gar nicht stimmt.»
    «Gab es hier denn früher schon Selbstmorde?»
    «Na ja, da ist natürlich –»
    «Ich meine in der relativ langen Phase zwischen dem zwölften Jahrhundert und heute.»
    Der Bürgermeister antwortete nicht. Bernie Dunmore sah Merrily warnend an, worauf sie nicht reagierte.
    «Ich meine, was könnte Ihrer Meinung nach passiert sein, dass zwei Teenager –» Sie unterbrach sich: In Robbies Fall gab es keine Hinweise auf Selbstmord, auch wenn nach dem vorigen Abend … «– ihr Leben an einer Stelle verlieren, an dem es bisher nur einen einzigen Selbstmord gegeben hat, und noch dazu vor achthundert Jahren?»
    George Lackland blickte den Bischof an. «Glaubt irgendjemand, dass ich eine Antwort auf diese Frage habe?»
    «George, ich denke, Merrily will damit sagen, dass es unterschiedliche Ebenen der Reaktion gibt. Früher wurde ein – um das Wort jetzt einmal auszusprechen – Exorzismus ohne große Vorbereitungen durchgeführt. Heute, bei all der, äh, ganzen Bürokratie in der Kirche …»
    «Bernard, wird diese Dame uns helfen oder nicht?»
    «Natürlich wird sie das», sagte der Bischof.
    Helfen? Merrily hatte das Gefühl, von irgendjemandem für seine Zwecke eingespannt zu werden. Es wurde Zeit herauszubekommen, was George Lackland vorhatte. Er war der Mann, zu dem die Ladenbesitzer und die Fremdenverkehrsanbieter gegangen waren, nachdem Mumford angefangen hatte, sie über Belladonna auszufragen. Er war der Mann, der sich als Vizevorsitzender des Polizeiausschusses an den Polizeichef von Shrewsbury gewandt hatte, der sich seinerseits an Annie Howe gewandt hatte, damit Mumford einen Schuss vor den Bug bekam.
    Also gut. Merrily trank einen Schluck Tonic. «Herr Bürgermeister, wissen Sie, wer diese Leute sind, die sich bei der Eibe unter dem Henkersturm zum Singen treffen?»
    «Keine Einheimischen.» Als wäre damit alles gesagt.
    «Wie sahen sie denn aus?»
    «Oh … idiotisch. Kleider wie aus einem Horrorfilm. Sie wissen schon.»
    «Ich habe gehört», sagte Merrily, «dass in letzter Zeit ziemlich viele solche Leute in der Stadt sind.»
    Der Bürgermeister spreizte seine Hände. «Kann sein. Hier kommen und gehen alle möglichen Leute.»
    «Und sie hatten Streit mit Jungs von hier.»
    «Bedauerlicherweise, ja, so etwas ist in letzter Zeit öfter vorgekommen – Gewalt auf der Straße.»
    «Und ist nicht auch jemand niedergestochen worden?»
    «Das höre ich zum ersten Mal, Mrs. Watkins.»
    Aber sie hatte das Zucken in seinem Augenwinkel bemerkt.
    «Vielleicht werden diese Leute ja von … den Geistergeschichten angezogen, oder?»
    «Das kann ich nicht beurteilen.» Er lächelte entschuldigend und schüttelte den knochigen Kopf. «Ich komme mir, ehrlich gesagt, ziemlich albern vor, hier zu sitzen und über Geister zu sprechen.»
    «Oh, daran hab ich mich gewöhnt», sagte Merrily. «Es ist nur so: Ehe wir Abhilfe schaffen können, müssen wir alle denkbaren rationalen Erklärungen ausschließen. Mir hat zum Beispiel jemand erzählt, diese Jugendlichen in ihren tollen Verkleidungen wären wahrscheinlich nur Fans von … einer dieser

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