Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)
Architekt, Herr Dewar, kurz berichten, was er bei der Besichtigung Ihres zur Versicherung angemeldeten Objektes festgestellt hat. Die Details finden Sie in seinem Bericht, der Ihnen vorliegt. Herr Dewar?«
»Ja.« Dewar nickte. »Ich habe die Baupläne des Möbelhauses Fischer vor Ort geprüft. Soweit ist alles in Ordnung. Die Gebäudeflächen stimmen mit den Angaben in den Bauplänen überein. Mit Ausnahme von zwei neuen Lagerhallen, die in den Plänen nicht enthalten sind. Ich habe die Zeichnungen zu Ihren Händen angefordert, Frau Mertens. Als Anlage für den Vertrag.«
Cornelia nickte. Sie lehnte sich leicht zu Beate. »Erinnern Sie mich bitte nachher, dass ich bei COMIMPEX anrufe und nach dem Prüfergebnis der Stichprobe frage. Da habe ich immer noch keinen Bescheid«, sagte sie leise, um Dewar in seinem Bericht nicht zu stören. Dabei streifte sie aus Versehen Beates Haar.
Für den Bruchteil einer Sekunde gingen Cornelias Gedanken ganz merkwürdige Wege: Sie berührte Beates Haar erneut, atmete bewusst deren Duft ein, strich sanft ihren Hals entlang. Cornelia schüttelte leicht den Kopf. Was waren das für absurde Hirngespinste? Resolut rief sie sich zur Ordnung und konzentrierte sich auf Dewars Ausführungen.
»Es ließ sich feststellen, dass die vorgeschriebenen schwerentflammbaren, feuerbeständigen Baustoffe verwendet wurden«, sagte Dewar gerade. »Es gibt aber einige gravierende Mängel, was die Sicherheitsvorschriften betrifft. Es fehlen diverse Feuermelder, Rauchabzüge, Brandschutztüren et cetera. Einige elektrische Leitungen sind in einem schlechten Zustand und müssen erneuert werden. Die genaue Aufstellung finden Sie im Bericht. Fazit: Nach Abstellung der Mängel kann ich die Gebäudeversicherung des begutachteten Objektes befürworten.«
Cornelia dankte Dewar und wandte sich an die beiden Vertreter ihres Kunden. »Das hört sich soweit für beide Seiten ganz gut an, meine ich.«
»Dann können wir ja direkt zur Preisverhandlung kommen«, schlug einer der Gäste, der offensichtlich die kaufmännische Seite des Möbelmarktes vertrat, vor.
»Ich habe Ihnen, wie angekündigt, verschiedene Paketlösungen zusammengestellt.« Cornelia gab Beate ein Zeichen. Die ließ die entsprechende Seite auf der Projektionsleinwand erscheinen. »Sollten Sie Abweichungen im Leistungsumfang wünschen, sprechen wir darüber«, fügte Cornelia hinzu.
Man wünschte und trat in die Verhandlung. Eine zähe halbe Stunde später war man sich einig.
»Ich lasse die Policen fertigmachen«, sagte Cornelia zum Schluss. »Sie bekommen den Entwurf im Laufe der nächsten drei Tage zugeschickt. Die Versicherung tritt nach Abstellung aller von Herrn Dewar angeführten Mängel in Kraft.«
Cornelia wechselte noch ein paar belanglose Worte mit den Männern. Beate speicherte das Protokoll und ließ die Projektionsleinwand hochrollen.
»In einer Viertelstunde kommt Herr Breuer«, sagte Beate, als Cornelia die Herren verabschiedet hatte. »Und ich sollte Sie erinnern, dass Sie bei COMIMPEX anrufen.«
»Danke.« Cornelia ging ins Büro.
Beate räumte Tassen, Gläser und Kaffeekannen aufs Tablett, brachte alles in die kleine Küche, wo sie das dreckige Geschirr in die Geschirrspülmaschine stellte und die Kannen auswusch. Anschließend holte sie den Laptop aus dem Besprechungszimmer. Als sie wieder auf den Flur trat, stieß sie mit Martin Breuer zusammen. Beate stöhnte innerlich in Erwartung des üblichen platten Komplimentes, welches auch nicht lange auf sich warten ließ.
»Sie sehen heute wieder hinreißend aus, meine Liebe«, begrüßte Breuer sie, wie immer von sich selbst eingenommen, und seine Hand streifte verdächtig nahe an Beates Hüfte vorbei. Eines Tages überkommt es mich, und ich versehe dein eitles Gesicht mit meinem hinreißenden Handabdruck, dachte Beate genervt. »Guten Tag, Herr Breuer«, erwiderte sie kühl lächelnd.
»Kann ich Ihnen etwas abnehmen?« bot Breuer sich an.
Den schweren Laptop für die zwanzig Meter über den Gang? Zuckersüß lächelnd erwiderte Beate: »Ja, ich habe noch einen großen Berg Bügelwäsche zu Hause. Den kann ich Ihnen ja mal mitbringen.«
»Aber ich bitte Sie, das meinte ich doch nicht.« Breuer überhörte den Spott. Oder bemerkte er ihn wirklich nicht?
Sie betraten den Vorraum des Büros. Die Tür zu Cornelias Zimmer stand offen.
Beate setzte sich an ihren Schreibtisch.
»Sind Sie heute abend auch schon verabredet?« fragte Breuer.
»Tut mir leid. Sie haben aber auch
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