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Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Titel: Das Lächeln in deinen Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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wirklich Pech«, seufzte Beate theatralisch und fügte hinzu: »Andere Männer würden ja System dahinter vermuten.« Konnte man mit dem Zaunpfahl eigentlich noch deutlicher winken? Irgendwann musste der Mann doch merken, dass sein zweifelhafter Charme bei ihr nicht wirkte.
    »Herr Breuer?« Cornelia stand in der Tür zu ihrem Büro. Sie grinste. Offensichtlich hatte sie den letzten Wortwechsel mitbekommen. »Ich habe gleich einen anderen Termin. Wir haben nicht viel Zeit.« Breuer ging ins Büro. Bevor Cornelia die Tür schloss, zwinkerte sie Beate kurz zu. Was wohl soviel heißen sollte wie: Jetzt sind Sie von dem Macho befreit.
    Cornelia hörte nur mit halbem Ohr, was Anke Riemann ihr über Zeit und Personalmangel sagte, um sich für die lange Wartezeit zu entschuldigen. Die Regulierung des Schadens dauerte um so länger, je mehr der Stichprobentest sich verzögerte. Das wusste man bei COMIMPEX. Es war also unnötig, Anke Riemann daran zu erinnern.
    »Ist der Bericht nun fertig?« fragte Cornelia deshalb lediglich.
    »Gerade heute morgen. Ich faxe Ihnen gleich alles zu.«
    »In Ordnung.« Cornelia legte auf. Eine Viertelstunde später kamen aus dem Faxgerät mehrere Seiten an. Cornelia las sie aufmerksam durch. Die Ausfallrate war zwar höher als erwartet, aber immer noch niedrig genug für die angestrebte Vorgehensweise. Sehr gut. Dann konnte sie alles Nötige veranlassen.
    Cornelia ging zu Beate. »Die Prüfungsunterlagen von der COMIMPEX sind endlich gekommen. Zweiundzwanzig Prozent Ausfälle bei der Stichprobe. Legen Sie das bitte zu den anderen Unterlagen.« Sie reichte Beate die Faxseiten.
    Beate blätterte kurz durch. Versandscheine, Durchlaufpapiere, Prüfprotokoll mit Seriennummern. Alles in Ordnung soweit. Außer – »Auf dem Prüfprotokoll fehlt die Personalnummer des Prüfers«, stellte Beate fest.
    Cornelia, die schon wieder kehrtgemacht hatte, blieb stehen. »Was meinen Sie?«
    »Das Protokoll. Es ist unterschrieben, aber es fehlt die Personalnummer des Prüfers. Na ja. Wahrscheinlich vergessen. Ich rufe Frau Riemann gleich mal an.«
    »Ich mache das schon.« Cornelia kam zurück, wollte Beate die Seiten aus der Hand nehmen.
    Doch die blätterte noch suchend darin herum. »Merkwürdig.« Beate schüttelte den Kopf.
    »Was noch?« fragte Cornelia.
    »Der Rücksendeschein an die COMIMPEX hat keinen Stempel vom Wareneingang. Aber alle Lieferscheine eingehender Waren, sogar Muster ohne Wert, werden abgestempelt.«
    »Dann liegt die Ware eben noch beim Hersteller, es wurde nur vorab ein Lieferschein erzeugt, den man uns schon mal zugefaxt hat.« Cornelia zuckte ungeduldig die Schultern.
    »Wenn Sie meinen.« Beate gab Cornelia die Seiten. Ihr Gesicht zeigte jedoch deutliche Zweifel.
    Cornelia zögerte. »Was meinen Sie denn?«
    Beate wusste es selbst nicht. Aber in ihr keimte ein Verdacht, der sie nicht losließ: Anke war rachsüchtig. Die Vergangenheit zeigte, wenn sie Beate nur irgendwie schaden konnte, war es ihr egal, wer oder was auf dem Weg dahin lag. In ihrer Wut vergaß Anke die Grenzen. Doch würde sie wirklich so weit gehen, ein Prüfergebnis zu fälschen, damit Mertens Verluste machte? Nur weil sie, Beate, bei Mertens arbeitete? Schließlich gefährdete Anke ihren eigenen Job mit so einer Aktion.
    Beate zögerte immer noch. »Natürlich kann alles eine ganz einfache Erklärung haben. Und die bekommen Sie sicher auch, wenn Sie Anke anrufen. Es ist nur komisch. Erst die lange Zeitverzögerung, dann diese Ungereimtheiten. Ich habe irgendwie ein ungutes Gefühl dabei.«
    Cornelia wurde endgültig ungeduldig. »Nun sagen Sie schon!«
    »Was ist, wenn Anke uns ein falsches Protokoll geschickt hat? Was ist, wenn die Prüfung wider Erwarten einen sehr hohen Anteil Ausfälle ergab?« äußerte Beate widerstrebend ihre Vermutung. »Sehr viel höher, als wir dachten. So hoch, dass Mertens erhebliche Verluste bei der besprochenen Vorgehensweise machen würde.«
    Cornelias Ungläubigkeit stand ihr deutlich im Gesicht geschrieben. »Sie meinen . . . und das nur wegen . . .«
    »Ja«, bestätigte Beate. »Sie wissen nicht, wozu Anke fähig ist. Was sie alles über mich im Betrieb verbreitet hat, nachdem ich mich von ihr getrennt hatte. Ich hoffe wirklich, ich irre mich. Aber ich muss leider sagen: Ich traue Anke so etwas zu.«
    »Wie können wir, unter Umgehung von Frau Riemann, die Sache prüfen?« fragte Cornelia mehr sich selbst als an Beate gewandt. Sie kaute nachdenklich auf ihrer

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