Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)
willst mich nicht verlieren. Du küsst mich. Wie, stellst du dir vor, soll das weitergehen?« Beate machte eine Pause und beobachtete Cornelias Reaktion. Die schaute immer noch verständnislos. »Was glaubst du, wie ich mich fühle? Ich wollte mich nicht in dich verlieben, das kannst du mir glauben. Es ist trotzdem passiert. Ich habe mich eben nicht so gut im Griff wie du. Aber du spielst mit mir.« Cornelia wollte widersprechen, doch Beate unterbrach sie noch im Ansatz. »Ich sage nicht, dass es deine Absicht ist. Ich sage nur, in zwei Wochen gehe ich. Wenn du mich noch einmal aufhalten willst, brauchst du bessere Argumente.«
»Das ist unfair. Du setzt mir die Pistole auf die Brust.«
»Allerdings ist das unfair. Aber ich denke, es ist nicht zuviel, wenn ich klare Verhältnisse verlange.«
Cornelia stand auf. »Du hast wahrscheinlich recht.« Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Was heißt wahrscheinlich. Du hast recht! So kann es zwischen uns nicht weitergehen.«
Im Haus läutete das Telefon. »Entschuldige«, sagte Cornelia und ging hinein. Bereits nach zwei Minuten kam sie zurück. »Ist für dich. Jana Kamp.«
Beate stand auf und ging an Cornelia vorbei ins Haus. »Hallo«, meldete sie sich.
»Na, gut geschlafen?« fragte Jana am anderen Ende munter.
Beate seufzte. »Geht so.«
Jana entging Beates gedrückte Stimmung nicht. »Was nicht in Ordnung?«
»Doch. Alles bestens. Was gibt es denn?«
»Du hast deinen Pullover auf dem Boot vergessen. Ich habe ihn gerade gefunden. Soll ich ihn dir bringen?«
Beate zögerte kurz. »Ich komme lieber bei dir vorbei. Bist du noch eine Weile im Club?«
»Ja.«
»Gut. Wir sehen uns gleich dort.« Beate legte auf. Es passte ihr gut, dass sie das Gespräch mit Cornelia auf die Art unterbrechen konnte. Es war ohnehin alles gesagt.
Jana erwartete sie im Club. »Hier, dein Pullover«, sagte sie und streckte ihr den Arm mit dem Kleidungsstück hin.
Beate nahm den Pullover und blieb stehen.
»Was ist?« Jana schaute sie an.
»Nichts.« Beate hatte keine Lust zu reden. Sie war noch immer zu verwirrt.
Jana beobachtete sie kurz. »Ich wollte dich zum Essen einladen«, sagte sie, »aber dazu ist es noch zu früh. Wie wär’s, wir holen uns noch ein bisschen Appetit auf dem Wasser? Hast du Lust?«
Beate sah sie an. »Warum nicht?«
»Deine Begeisterung törnt mich an«, sagte Jana scherzend. »Du reißt mich geradezu mit. Ich mache ein Boot klar. Es reicht ja ein kleines.« Sie stand auf. »Komm mit. Gehen wir rüber.«
Als sie von ihrer Bootstour zurückkamen, gingen sie ins Restaurant. Beate hatte die Einladung nicht angenommen, weil sie besonders hungrig war, sondern weil das Essen ihr Gelegenheit bot, die Heimfahrt hinauszuschieben. Im Moment verspürte sie nicht die geringste Lust auf eine Begegnung mit Cornelia. Die Aussicht auf die nächsten zwei Wochen erfüllte Beate nicht mit Freude. Es würden garantiert zwei Wochen voller Anspannung und Missverständnisse werden. Auf beiden Seiten.
Im nachhinein schalt Beate sich, dass sie nicht dabei geblieben war, sich sofort eine Wohnung zu suchen. Es wäre das einzig Vernünftige gewesen. Leider hatte ihr Herz über ihren Verstand gesiegt, und nun musste sie die Frist irgendwie überstehen. Sie glaubte nicht wirklich daran, dass Cornelia in diesen zwei Wochen ihre Meinung ändern und zu einer Beziehung bereit sein würde. Beate seufzte trübsinnig vor sich hin.
»Was hast du?« fragte Jana. Auf dem Boot hatte sie Beate mit solchen Fragen vollkommen in Ruhe gelassen, sie nur ab und zu mit einem Blick gestreift. Aber nun hatte sie den Eindruck, Beate war bereit zu reden.
Beate winkte ab. »Ich bin eine Idiotin. Mache mir selbst das Leben unnötig schwer.«
»Wenn du das weißt, ist ja noch nicht alles zu spät. Willst du darüber sprechen?«
Beate nickte und lehnte sich zurück. »Ich habe Cornelia eine Art Ultimatum gestellt. Ich bleibe noch zwei Wochen. Danach soll sie sich klar äußern. Entweder – oder. Ich wollte diesem Schwebezustand ein Ende bereiten. Aber jetzt ist mir klar, dass sie sich niemals für mich entscheiden wird, und ich beginne meine unbedachte Forderung zu bereuen. Ich kann nichts anderes tun als hoffen, dass ein Wunder geschieht.«
»Von Hoffnung allein hat sich noch nie etwas bewegt. Tu lieber etwas.« Jana war wie immer eine Frau der Tat. Philosophische Überlegungen lagen ihr nicht.
Beate verzog den Mund. »Und was bitte noch? Ich habe doch mit ihr geredet.«
»Hoffen, reden.
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