Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)
lagern. Nach schätzungsweise sechs oder sieben Proben wäre ich am Ziel gewesen.« Cornelia grinste. Sie verlieh ihrer Stimme einen rauchigen Ton. »Du hättest dich mir willenlos hingegeben.«
»Ha!« Beate lachte laut auf. »Davon träumst du!«
»Ehrlich gesagt – ja. Gelegentlich. Nicht mit diesem Szenario. Aber dem Inhalt nach. Ist das schlimm?«
»Gedanken sind frei«, sagte Beate, konnte aber nicht verhindern, dass sie errötete.
Cornelia bemerkte es amüsiert. Es brauchte wirklich nicht viel, um Beate in Verlegenheit zu bringen. Sie schien, was das Thema anging, wirklich sehr altmodisch zu sein. Irgendwie beneidete Cornelia Beate um ihr Bekenntnis zur Romantik. Immerhin hatte sie etwas, woran sie glaubte, wofür sie eintrat. Sie verleugnete sich nicht. Moment mal! Ich glaube immerhin auch an das, was ich sage. Und ich bleibe damit sogar noch auf dem Boden der Tatsachen. Doch Cornelia war ehrlich genug, um sich einzugestehen, dass sie auch gern mal einen Ausflug in die Romantik machen würde. Ja, aber eben nur einen Ausflug! Trotzdem irritierte sie dieser Wunsch. Hatte sie anfangs noch geglaubt, das würde vorbeigehen, wusste sie mittlerweile, dass dem nicht so war. Im Gegenteil. Das Verlangen wurde stärker. Und bezog sich auf eine bestimmte Person. Beate. Und soviel stand mittlerweile fest: Beate empfand Gefühle für sie, die diesen Wunsch eigentlich perfekt unterstützten. Mit einem winzigen Haken: Beate wollte keinen kurzen Ausflug. Sie wollte eine komplette Reise mit der Endstation Beziehung.
Cornelia nippte Gedankenversunken an ihrem Weinbecher. Schon wieder irrten ihre Gedanken in diesem Teufelskreis. Es war wie verhext! Sie konnte an nichts anderes mehr denken. Was eigentlich auch kein Wunder war, denn nach Beates Ultimatum blieb ihr nicht mehr viel Zeit. Eine Woche noch. Und anschließend?
»Ich glaube, ich bekomme schon wieder Hunger. Muss wohl am Wein liegen«, riss Beate Cornelia aus ihren Überlegungen.
»Da hinten wird Schwein am Spieß angeboten.« Cornelia wies auf die kleine Tafel vor einem Gasthaus. »Wie wäre es damit?«
Sie gingen zu der Wirtschaft. Das Schwein stak knusprig braun auf dem Drehspieß. Daneben, auf einer langen Tafel, standen Schüsseln mit Kartoffelsalat und verschiedenem Gemüse zur Selbstbedienung je nach Geschmack. Der Wirt war nicht geizig und schnitt ordentliche Scheiben. Eine Portion mit Beilagen nach freier Wahl und beliebiger Menge kostete zehn Euro. Dazu gab es natürlich Obstwein.
Satt und in angeregter Stimmung setzten sie anschließend die Tour fort. Cornelia nahm Beate bei der Hand. Sie ließen sich von dem Menschenstrom einfach mitziehen. Kamen an Bühnen vorbei, die zur Unterhaltung Shows und Musik boten, an zahlreichen Verkaufsständen, wo außer Obstwein die verschiedensten Handwerksarbeiten zu sehen und natürlich käuflich zu erwerben waren. Obstgärten luden zu Kaffee und Kuchen ein. Nicht zuletzt gab es einen Rummelplatz mit Attraktionen aller Art. Cornelia kaufte eine Handvoll Lose, durchweg Nieten. Beate probierte ihr Glück am Drehrad. Und tatsächlich. Ein kleiner Gewinn! Sie wählte einen Anhänger mit einer niedlichen Stoffente, hielt sie Cornelia vors Gesicht und wuselte mit der Ente darin herum.
»Ich habe mich dreimal vergewissert, aber Sie sind es wirklich!« hörten sie neben sich plötzlich eine Stimme sagen.
»Laura!« Cornelia und Beate schauten sich überrascht um.
»Ich bin sprachlos, Sie beide hier zu sehen.« Laura blickte fragend von Cornelia zu Beate und wieder zurück.
Cornelia tat, als bemerkte sie Lauras Neugier nicht.
Beate dagegen stand die Unsicherheit deutlich im Gesicht geschrieben. Sie zog es jedoch vor, Cornelia die Erklärung zu überlassen.
Cornelia wiederum sah keine Veranlassung für eine solche. Sie schaute sich um und fragte: »Sind Sie allein hier?«
»Nein. Mit ein paar Freundinnen.« Laura deutete unbestimmt hinter sich.
»Ersetzt die Mädchenrunde schon den Göttergatten?« witzelte Cornelia. »Sie sind doch noch verheiratet?«
Laura lachte. »Allerdings. Auch wenn das Ihre Weltanschauung über den Haufen wirft!«
Beate feixte.
Cornelia ignorierte sowohl Lauras Bemerkung als auch Beates freches Kichern. »Es freut mich, dass es Ihnen gutgeht, Laura. Ehrlich.«
»Danke. Und wie steht es bei Ihnen beiden?«
»Wir haben uns zusammengerauft.« Beate schmunzelte.
»Wie Sie sehen, machen wir gerade einen Betriebsausflug«, fügte Cornelia hinzu.
»Zu zweit? Die Firma muss ja mächtig
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