Das Land am Feuerfluss - Roman
Tomatensoße auf sein sauberes Hemd tropften. Er hatte ein großes Abenteuer hinter sich, und sie würde wahrscheinlich nie in allen Einzelheiten erfahren, was zwischen ihm und dem mysteriösen John Miller vorgegangen war. Aber es spielte auch keine Rolle. Ihr kleiner Junge war wieder daheim.
Als ihm vor Müdigkeit die Augen zufielen und er gegen sie sackte, rettete sie die Reste des Sandwiches aus seinem Schoß und trug ihn in den inzwischen leeren Isolierraum. Er war schon fest eingeschlafen, bevor sie ihm die Decke bis ans Kinn zog.
Terence nahm Sandra in den Arm, als sie sich in die Hollywoodschaukel auf der hinteren Veranda setzten und erschöpft beobachteten, wie der Regen den Hof in einen Sumpf verwandelte. »Diese Tage waren die Hölle, und ohne dich hätte ich nicht mal die Hälfte geschafft.«
Sie kuschelte sich an ihn. »Wir sind ein gutes Team, nicht wahr?«
Sanft küsste er ihren Scheitel. »Ja, das sind wir.« Entspanntes Schweigen legte sich über sie, und er genoss diesen Moment der Zusammengehörigkeit. »Ich liebe dich«, sagte er kurz darauf. »Und es tut mir leid, dass ich nicht immer der Ehemann war, den du gebraucht hättest.«
Sie rutschte ein wenig beiseite, damit sie ihn ansehen konnte. »Du musst dich für nichts entschuldigen. Ich sollte um Verzeihung bitten.«
»Sandra, du –«
Sie legte ihm einen Finger auf den Mund und zog sich zurück. Ihre Miene war ernst. »Michaels Tod hat mich aus der Bahn geworfen; und ich dachte, ich könnte den Schmerz und die Schuldgefühle in Alkohol ertränken. Inzwischen ist mir klar, wie dumm das war – wie gedankenlos und anspruchsvoll ich dadurch geworden bin. Aber damals schien es die einzige Möglichkeit zu sein, jeden einzelnen Tag zu überstehen.«
Sein weiches Herz ging vor Mitleid über. »Oh, Liebling!«, seufzte er.
Sie ließ den Kopf sinken. »Es ging mir nicht gut, Terry, das weiß ich jetzt, und die Trinkerei hat es nur noch schlimmer gemacht.«
»Du musst mir nichts erklären, mein Schatz. Ich hab dich verstanden, wirklich.«
Sie legte ihm eine Hand an die Wange. »Ich war ungerecht dir gegenüber, Terry. Und das tut mir sehr leid. Michaels Tod hätte uns einander näherbringen sollen, aber ich hatte solche Schuldgefühle, weil ich es nicht geschafft habe, ihn gesund zu pflegen. Also brauchte ich jemanden, dem ich die Schuld geben konnte. Aber natürlich hatte keiner von uns Schuld. Das ist mir jetzt klar.«
Er zog sie an sich und bettete ihren Kopf an seinen Hals, damit sie die Tränen in seinen Augen nicht sah. »Wenigstens hatten wir die Chance, ihn eine Weile zu lieben. Und er wird immer in unseren Herzen bleiben.«
Sie nickte, und er spürte ihre feuchten Tränen auf seinem Hemd.
»Meinst du, du könntest es aushalten, noch eine Weile hierzubleiben?«, fragte er vorsichtig. »Es ist nur, weil Dad sich zurückziehen sollte, nachdem er so krank ist, und das Haus hier weiterbetrieben werden muss.«
Sie löste sich aus seiner Umarmung, nahm sein Taschentuch und wischte sich entschlossen die Tränen ab. »Natürlich. Die Menschen hier verlassen sich darauf.«
»Du meinst also, dass du bereit bist, mit mir hierzubleiben und auszuhelfen? Du hast ja gesehen, wie chaotisch es sein kann. Wirst du das schaffen?«
Sie lächelte ihn unter Tränen an. »Wenn du damit meinst, ob ich mehr als ein paar Tage ohne Alkohol auskomme und nicht mehr zur Flasche greife – ja. Ich will dich nicht anlügen und behaupten, dass es leicht wird, weil ich weiß, dass es nicht so ist. Aber die letzten beiden Tage haben mir gezeigt, wie gut es sich anfühlt, wieder etwas Nützliches zu tun und Teil einer echten Gemeinschaft zu sein. Ich bin bereit, es auf einen Versuch ankommen zu lassen, wenn du es auch bist.«
Liebevoll zog er sie wieder an sich. »Du wirst es nicht bereuen, Sandra, versprochen.«
Sie gab ihm einen zarten Kuss auf die Lippen. »Lass uns immer nur einen Tag nach dem anderen angehen, Terry. Vor uns liegt wahrscheinlich ein steiniger Weg, aber solange wir einander haben, werden wir es schaffen.«
Ihr Kopf ruhte wieder an seiner Schulter, ihre Hand auf seinem überbordenden Herzen. Sie hatten das Schlimmste überstanden. Mit Sandra an seiner Seite würde er die Prüfungen und Widrigkeiten bestehen, die mit der Leitung eines Buschkrankenhauses am Ende der Welt verbunden waren.
Inzwischen war es Spätnachmittag, und der Regen war vorbei. Jane sah Hughs Augenlider flattern und griff nach seiner Hand. »Ich bin da«, versicherte sie
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