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Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bergner
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schoss auf Cheung . Jedoch ließ sich Cheung gekonnt nach hinten fallen und wich dem gleißenden Schuss aus. Wie eine Sprungfeder richtete sich der Asiat sogleich auf und zielte selbst mit der Waffe, die er diesem Riesen abgenommen hatte. Ein zweiter Schuss fiel. Der junge Schütze wurde getroffen.
    Er blieb noch ein paar Sekunden mit trüben , verdrehten Augen stehen, bevor er nach hinten kippte.
    Mein Gott , dachte Caitlin. Er hat ihn erschossen! Heilige Scheiße !
    Der Lauf von Cheungs Waffe zuckte derweil zwischen dem Rest des Sicherheitsteams und allen anderen Zuschauern hin und her. Selbst Caitlin und Janine schien er kurz zu streifen und Caitlin fragte sich, ob Cheung in seinem Zustand auch sie erschossen hätte, wenn sie eine falsche Bewegung machen würden. Caitlin traute sich nicht einmal, ihn direkt anzusehen. Sein Atem war viel zu schnell, er war der Hyperventilation nahe, wahrscheinlich wäre jeder normale Mensch bereits umgefallen.
    Und diese Situation schien ewig zu dauern, nur konnte Caitlin sich nicht im Entferntesten vorstellen, wer sie nun aufzulösen konnte.
    Doch g lücklicherweise mischte sich der erste Offizier ein:
    „Stopp!“, schrie die schlanke Frau.
    Ihre Stimme verbreitete etwas, das der Stimme eines Deus ex machina dermaßen ähnlich war, dass Charlton Heston sich wahrscheinlich in die Hose gemacht hätte.
    Cheung blickte überrascht zu ihr, richtete aber nicht die Waffe auf sie. Er konnte sich ihrer Stimme nicht entziehen, selbst wenn er dadurch seine Deckung den anderen Sicherheitsleuten gegenüber aufgab. Doch auch diese standen nur wie angewurzelt da und sahen Stein ehrfürchtig an.
    „Es ist vorbei“, sagte die Frau, aber ihre Stimme klang diesmal wesentlich weltlicher. „Es gibt eine Lösung! Wir haben eine Abwehr gegen die Insekten.“
    „Was?“, hauchte Janine ungläubig und sah Caitlin verständnislos in die Augen.
    „Nehmen Sie jetzt alle ihre Waffen herunter! Zwei Tote sind mehr als genug“, sprach sie weiter.
    Zwei Tote ? Caitlin war zuerst verwundert, doch dann konnte sie erkennen, dass der erste Schuss, der Cheung nur um Haaresbreite verfehlt hatte, in den kleinen Mann eingeschlagen war. Derjenige, der sie zuerst von der Brücke entfernen sollte und Jason dabei angesehen hatte, als wäre er komplett durchgedreht. Der Kleinwüchsige war tot, der fehlgeleitete Schuss hatte ziemlich mittig seinen Kopf getroffen und durchbohrt. Eine verkohlte, kreisförmige Stelle ließ rußigen Qualm aufsteigen.
    Dem Riesen hätte ein solcher Schuss bestimmt höchstens das Knie verletzt , dachte Caitlin und schämte sich sofort dafür. Schließlich war dieser arme Mann ihretwegen gestorben. Ihre Borniertheit hatte zwei Menschen das Leben gekostet und Caitlin wusste nicht einmal, wer sie waren. Caitlin war den Tränen nah und hoffte, dass es jetzt wirklich vorbei war.
    Cheung war es letztlich, der als erster seine Waffe sinken ließ. Seine Augen bargen dabei wieder Leben und es wirkte sogar, als trugen sie Ekel in sich. Ekel über das, was er gerade getan hatte.

Nemesis
     
    „Das war um Haaresbreite , Mikael“, atmete Lisa Stein am anderen Ende auf, aber Johannson begriff noch immer nicht, wovon sie sprach.
    Als er sie vor einigen Minuten gerufen hatte, war sie kaum zu verstehen gewesen. Im Hintergrund hatte er Schreie gehört und etwas, das wie ein Schuss geklungen hatte. Inzwischen – nach einer kurzen Unterbrechung – war es aber ruhiger geworden.
    „Was war denn bei euch los?“
    „Erkläre ich dir gleich.“ Ihre Stimme war gedämpft und irgendwie betrübt. Ob das noch immer mit ihm oder mit dem zu tun hatte, was auf der Brücke auch immer geschehen war, konnte er nicht deuten.
    „Du musst deine Ergebnisse gleich ein paar Leuten präsentieren. Wir kommen zu dir. Wieder L12?“
    „Natürlich.“
    Dann war die Verbindung unterbrochen.
    Johannson war irgendwie unwohl bei dem Gedanken, Lisa wiederzusehen, hatte er sich doch seit geraumer Zeit davor gedrückt, sich mit ihr zu konfrontieren. Oft hatte er ihre Rufe nicht beantwortet und wenn, dann war er unheimlich beschäftigt. Zu beschäftigt, um das Thema allzu nah an sich heranzulassen. Doch inzwischen glaubte er, er könne irgendwie mit ihr umgehen. Himmel, ein unterbewusster Teil freute sich sogar auf sie.
    Ja, v ielleicht sollte er doch einmal auf diesen Teil und nicht auf seine Zweifel hören!
    Aber vielleicht hatte sie auch bereits mit ihm abgeschlossen und es gab nichts mehr, worüber er sich Gedanken machen

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