Das Leben dahinter (German Edition)
musste.
Na, wir werden es ja sehen…
Noch immer schwirrten die veränderten Insekten – ihre sogenanntes Team zwei – im Labor herum und suchten nach ihren menschenfressenden Vettern. Johannson hatte inzwischen die Schleuse verlassen und beobachtete das Treiben wieder durch die Scheibe. Die Tiere hatten keine Anstalten gemacht, ihm zu folgen. Und warum auch? Er war ja nicht ihr Ziel.
Sie hatten zur Sicherheit eine halbe Million Tiere für Team zwei gezüchtet, die nun in einer wirren Wolke das Labor in Beschlag nahmen. Vorher hatten sie eine gefährlich hohe Anzahl der originalen Brut diesmal auf Johannson losgelassen. Auch er war in einem dicken Anzug eingepackt gewesen, den der erste Schwarm natürlich zunächst zu zersetzen begonnen hatte. Johannson konnte sich dabei leicht vorstellen, wie sich Korhonen seinerzeit gefühlt hatte; ganz allein zwischen einer Schar unsichtbarer Fressmaschinen, die sein Visier verdunkelten und ihm ans Leder wollten.
Doch dann hatte n die jungen Leute begonnen, die genetisch veränderten Tiere zu produzieren, und als dieser zweite Schwarm in etwa die Größe des ersten angenommen hatte, begannen sie glücklicherweise, ihre Nemesis anzugreifen. Erstaunlicherweise genügten dabei wesentlich kleinere Schwarmteile, um ein einzelnes Tier als Feind zu identifizieren. Nach etwa zehn Minuten bereits, war die mikroskopische Schlacht geschlagen und Team zwei hatte gesiegt. Johannson hatte dann ganz unspektakulär wieder die Schleuse betreten und war triumphierend aus dem Labor gekommen.
Eigentlich hatte er fest vorgehabt, die neue Züchtung umgehend wieder zu entfernen. Doch nun behielt er sie einfach, wo sie war. Sie war ja harmlos.
Korhonens Leute waren jetzt in Feierlaune und überlegten gerade, wohin sie nun gehen sollten, um ihren überschwänglichen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Allerdings waren die Möglichkeiten an Bord sehr begrenzt, was Siegesfeiern anging, weshalb man sich letztlich für die Messe entschied.
„Warten Sie bitte noch einen Augenblick“, sagte Johannson zu Klaus, der gerade im Begriff war, als Vortänzer den Raum zu verlassen.
„Worauf?“ , fragte er.
„ Irgendwas war gerade auf der Brücke los und es scheint, als will sich die Schiffsführung unsere Ergebnisse noch einmal ansehen.“
Klaus zuckte mit den Schultern.
„Machen Sie doch“, sagte er eigensinnig. „wir gehen jetzt trotzdem feiern!“
„ Also gut“, meinte Johannson. „die Aufzeichnungen sollten ja auch reichen.“
„Eben. “
Die Partygemeinde wollte gerade gehen.
„Ach Leute“, setzte Johannson schnell nach und lächelte aufrichtig und stolz. „verdammt gute Arbeit!“
„Danke“, antwortete Klaus glücklich. Die anderen klopften ihm auf die Schultern und verließen dann grölend und jubelnd den Raum. Einer sang sogar dieses wirklich uralte Lied:
„ We are the champions… “
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Frank Pauli war mittlerweile auf Wad’Akh’Wian gelandet und stand nun mitten in Neu Berlin. Und er war allein. Der Platz in der Innenstadt, auf dem er gelandet war und der eigentlich um diese Zeit mit hunderten Menschen angefüllt sein sollte, verbreitete eine unheimliche Stille. Hinter ihm stand sein Shuttle wie ein Mahnmal seiner triumphalen Heimkehr. Grau und Weiß, als bestand es aus Marmor, kühlte es langsam aus. Dahinter reihten sich einige Bäume aneinander, um einen kleinen Teich zu säumen. Vögel schwirrten leise kreischend über ihm. Der Wind rauschte. Aber nicht eine menschliche Stimme war zu vernehmen.
Träume ich vielleicht wieder, ohne es zu wissen?
Doch es fühlte sich nicht wie einer dieser luziden Träume an, die ihn in letzter Zeit sooft heimgesucht hatten. Das Gefühl der Realität war einfach zu stark, zu direkt, zu detailliert. Außerdem war er noch immer müde. Er konnte sich nicht erinnern, in seinen Träumen je müde gewesen zu sein.
Aber wo waren dann die Menschen?
Pauli hatte die Idee so stark verdrängt und als Unmöglichkeit abgetan, dass es tatsächlich stimmen könnte, was ihm über den Tod der Bevölkerung auf dem Planeten gesagt worden war, dass sie inzwischen nicht einmal seinen Geist streifte. Nach seiner Meinung versteckten sie sich nur in ihren Wohnräumen und warteten auf ihn. Er würde heimkehren und seine Familie würde auf ihn warten und wie bei einer Überraschungsparty herausspringen, wenn er durch die Tür käme.
Also setzte er sich in Bewegung, durchstreif te die leeren Straßen der Stadt, lief an verwaisten Fahrzeugen und
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