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Das Leben ist ein Baumarkt

Das Leben ist ein Baumarkt

Titel: Das Leben ist ein Baumarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirko Trompetter
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trennen, so muss ich schließlich doch weiterziehen und ihn zurücklassen. Denn inzwischen habe ich Hunger bekommen und begebe mich daher langsam in Richtung Kasse, um zunächst meinen Grill zu bezahlen. Auf dem Weg dahin fällt mir allerdings ein, dass ich unbedingt noch einen Unkrautvernichter kaufen muss. Denn das Zeug wuchert inzwischen in meinem ganzen Garten. Anfangs habe ich es noch mit Auszupfen probiert, aber es kommt einfach immer wieder und wächst viel schneller als alles andere, das dort eingepflanzt ist. Also lasse ich meinen Einkaufswagen in der Nähe der Kasse stehen und flitze schnell in die Gartenabteilung, um mir ein solches Mittel zu besorgen. Nach kurzer Suche werde ich fündig. Nur leider wird der Unkrautvernichter hinter einer verschlossenen Glastür aufbewahrt. Das wiederum heißt, dass man erst einen Mitarbeiter finden muss. Allerdings nicht irgendeinen Mitarbeiter. Nein. Man muss schon den einen ganz speziellen finden, der den Schlüssel für diesen Schrank hütet. Witzig finde ich, dass die Pflanzenschutzmittel zwar alle verschlossen aufbewahrt werden müssen, das Rattengift aber direkt daneben offen im Regal stehen darf. Diese Logik verstehe ich ehrlich gesagt nicht wirklich. Macht aber auch nichts. Denn schließlich habe ich ja ein ganz anderes Problem. Ich brauche die Schlüsselfigur. Und wenn man so jemanden sucht, gibt es zwei Möglichkeiten, es zu tun. Entweder läuft man wild umher und fragt jeden Mitarbeiter oder man bleibt einfach dort stehen, wo man gerade ist, und hofft, dass diese Person irgendwann vorbeikommt. Da ich keine große Lust habe, lange umherzuirren, entscheide ich mich für die zweite Möglichkeit. Nach ein paar Minuten – einer gefühlten halben Stunde – kommt die Mitarbeiterin auf mich zu, die mir auch schon den Grill angedreht hat, und fragt: »Haben Sie noch etwas vergessen?«
    Ich sage: »Ja, ich brauche noch was gegen Unkraut«, und bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass jetzt die Sucherei nach dem Schlüssel losgeht. Doch weit gefehlt. Sie zückt sofort den Schlüssel, schließt den Schrank auf und meint: »Wissen Sie schon, welches Mittel Sie brauchen?«
    »Ja, das in der grünen Flasche. Ich nehme gleich eine große.«
    Sie gibt mir die Flasche und drückt mir gleich dazu noch eine kostenlose Belehrung über das Mittel ins Ohr. »Das weiß sie also«, denke ich, »aber einen Grill richtig aufbauen geht gar nicht.«
    »Ja, alles klar«, sage ich, »ich hab das schön öfter hergenommen. Also keine Angst, dass ich mich oder die Umwelt damit umbringe.«
    Mit dem Unkrautmittel in der Hand komme ich kurz darauf wieder zur Kasse. Allerdings kann ich jetzt meinen Wagen nicht mehr finden. Wie ich feststellen muss, hat irgendein Spaßvogel meinen Grill auf einem Stapel Werkzeugboxen abgestellt und sich mit meinem Einkaufswagen aus dem Staub gemacht. »Nur gut, dass da kein Euro, sondern nur ein Plastikchip drin war«, denke ich. Weil mir jammern jetzt auch nicht unbedingt weiterhilft, nehme ich den Grill einfach unter den Arm und stelle mich an der Kassenschlange an. Während ich darauf warte, endlich bezahlen zu dürfen, verspüre ich plötzlich ein Stechen in der Wade. Ein Blick nach hinten verrät mir auch die Ursache des plötzlichen Stechens. Hinter mir steht nämlich ein Kunde mit seinem oder vielleicht auch meinem Einkaufswagen. Oben im Korb hat er ein paar Schrauben, etwas Folie und einige Silikonkartuschen. Auf die untere Ablage hat er ein paar Pakete Laminat aufgeladen. Diese stehen schön vorne über und stoßen jedes Mal, wenn er ein Stück weiterfährt in meine Waden. Während ich noch überlege, ob ich etwas sagen soll, und mir vorstelle, was ich mit ihm machen würde, wenn ich sicher wüsste, dass es auch noch mein Einkaufswagen ist, bin ich auch schon an der Reihe. Die Kassiererin deutet auf den Grill und sagt: »Da muss ich aber jetzt mal schnell reinschauen. Der war ja schon mal offen.«
    »Klar war der schon mal offen«, erwidere ich. »Ihre Kollegin musste ja unbedingt noch nachsehen, ob die Aufbauanleitung dabei ist.«
    In aller Ruhe zieht sie nun ein Teil nach dem anderen aus dem Karton, um sicher zu sein, dass ich da auch nichts hineingetan habe, was da nicht hineingehört. Nachdem sie sich endlich sicher genug ist, bringt sie leider nicht mehr alles wieder in dem Karton unter. »Das ist wahrscheinlich die Quittung für die Sache mit der Aufbauanleitung«, denke ich resigniert und muss über mich selbst ein wenig schmunzeln. Denn wäre der

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