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Das Legat der Toten

Das Legat der Toten

Titel: Das Legat der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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spannend machen oder einfach mit der Tür ins Haus fallen?
    An einer Tür blieb sie stehen. Für Susan war sie immer etwas schwer zu öffnen. Sie hatte schon nach der Klinke gegriffen, als sie den dunklen Wagen bemerkte, der nicht weit von ihr entfernt abgestellt worden war.
    Sie wartete noch. Das Auto kannte sie nicht. Außerdem war es in der Dunkelheit nicht richtig zu erkennen. Aber es war ein großes Auto. Größer als der Wagen, den ihr Vater fuhr. Das war nur ein kleiner Kombi, wie er immer sagte.
    Und noch etwas fiel Susan auf.
    Sie verzog die Nase. Sie schnüffelte. Das war es, das einfach nicht paßte. Wieder zog sie die Nase hoch und drehte sich vom Wagen weg wieder der Kirchentür entgegen.
    Es brannte etwas.
    Ja, so roch es nur, wenn es brannte. Aber sie sah außen kein Feuer. Das mußte in der Kirche sein.
    Plötzlich hatte Susan schreckliche Angst um ihren Vater. Das Mädchen begann zu zittern. Susan wollte schreien, doch ihre Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. Sie zitterte in den Knien, und der Rauch drang unter der Türritze hindurch. Aber sie sah ihn auch an den Seiten hervordringen.
    »Daddy...«, jammerte sie.
    Susan umfaßte den Griff mit beiden Händen. Als sie die Tür öffnete, knarrte sie in den Angeln.
    Der Rauch drang ihr entgegen. Er war nicht so dicht, wie Susan gedacht hatte. Deshalb konnte sie auch nach vorn sehen, wo der Tannenbaum lichterloh brannte.
    Da zuckten und tanzten die Schatten ebenso wie die Helligkeit. Susan hatte gute Augen. Sie sah die Frau, die sie besucht hatte, und sie sah zwei fremde Männer, die dunkle Kleidung trugen. Alle hielten sich am Altar auf. Die Frau drehte sich jetzt zur Seite und gab den Blick auf ihn frei.
    Dort lag ihr Vater!
    Er stand nicht, er lag. Sie hatte sich nicht geirrt. Sie ahnte mehr, als daß sie es wußte, aber da kam etwas Schreckliches auf sie zu. Etwas Furchtbares war geschehen. Die volle Wahrheit erfaßte sie nicht, aber es war vorbei mit ihrer Beherrschung.
    Susan Ferguson konnte nicht anders. Sie schrie auf, und dieser Schrei hallte durch die Kirche. Bisher hatten die drei Fremden sie noch nicht gesehen. Nach dem Schrei war es anders. Da fuhren sie herum. Im Widerschein aus Feuer und Licht sahen sie aus wie Gespenster oder wahrgewordene Alpträume.
    Susan glaubte, daß sich die Frau in eine Hexe verwandeln würde. Sie war so böse, und sie schrie auch etwas. Keine Sekunde länger blieb Susan auf der Schwelle zur Kirche stehen. Es hatte sie wie ein Peitschenhieb erwischt. Susan wußte instinktiv, was sie zu tun hatte. Auf der Stelle machte sie kehrt, und dann gab es für sie nur mehr eins.
    Weg – die Flucht!
    Susan Ferguson rannte los, als wäre der Teufel hinter ihr her. Irgendwie stimmte das dann auch...
    ***
    Ja, wir würden für Sir James erreichbar bleiben, aber nicht mehr in der Einöde. Keiner von uns glaubte daran, daß sich die Bischöfe irgendwo auf dem Land trafen. Nein, das würde schon mitten in der Stadt passieren. Deshalb wollten wir auch wieder nach London hinein, wenn Sir James uns die Nachricht gab.
    Diesmal hatte Suko das Steuer übernommen. Er beschäftigte sich gedanklich ebenso mit dem Fall wie ich, und er sagte: »Wenn wir es heute nacht nicht schaffen, John, dann packen wir es nie. Dann hat die andere Seite gewonnen.«
    »Warum sagst du das?«
    Er schüttelte den Kopf. »Du weißt selbst, daß ich nicht dem christlichen Glauben angehöre, aber ich kenne mich inzwischen aus. Ich weiß, welche Mächte sich da gegenüberstehen. Wenn Booker es schafft, hochrangige Vertreter der Kirche zu beseitigen oder der Hölle zuzuführen, wie auch immer, könnte das Signalwirkung haben. Dann wäre in London zur Jahrtausendwende wirklich der Teufel los, das möchte ich mal festhalten.«
    »Du hast recht.«
    »Ja, ja.«
    Ich wunderte mich über meinen Freund. Er reagierte selten so emotional, doch dieser Fall mußte ihm an die Nieren gehen. Er wollte nicht, daß irgendwelche Werte kippten, die von den Menschen hochgehalten werden sollten. Für ihn und auch für mich durfte die Ordnung nicht zerstört werden.
    Wir fuhren in Richtung Süden und dabei dieser schwachen Lichtglocke zu, die unter dem dunklen Himmel schwebte. Eine gewaltige Stadt wie London war nie dunkel. Auch in der Nacht zeigte sie eine gewisse Faszination, das hatte ich immer dann erlebt, wenn ich des Nachts mit dem Flugzeug landete und die Stadt wie einen mächtigen Teppich unter mir liegen sah.
    Das Licht der Scheinwerfer schien die Dunkelheit zu fressen. Suko

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