Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben
Pantani am 9. Februar 2004 ein Zimmer im Hotel »Le Rose« anmietet, steckt er tiefer im Drogensumpf als je zuvor. Sein sportlicher Abstieg und seine anhaltende Kokainabhängigkeit haben den einstigen Siegertyp in tiefe Depressionen gestürzt. Wortkarg füllt er an der Rezeption das Anmeldeformular aus. Danach zieht er sich in sein Zimmer zurück. Er verlässt es noch einmal kurz für rund zwanzig Minuten, um seine Kokainvorräte aufzufüllen. AnschlieÃend vegetiert er die nächsten drei Tage ohne jeden Kontakt zu seiner Umwelt in dem kleinen Zimmer. Als das ukrainische Zimmermädchen Lorissa am Morgen des 13. Februar 2004 wie üblich frische Handtücher in sein Bad bringt, spricht Pantani sie das erste Mal an. »Wie sehe ich aus?«, fragt er seltsam entrückt. Doch Lorissas Italienischkenntnisse sind nur unzureichend vorhanden. Sie versteht den ehemaligen Radrennfahrer nicht. »Ich kenne Sie nicht«, antwortet sie mit starkem ukrainischen Akzent. Pantani lächelt daraufhin nur lakonisch. Am Nachmittag desselben Tages bestellt er an der Rezeption ein Omelette auf sein Zimmer. Pietro Buccellato leitet die Bestellung telefonisch an die wenige Meter entfernte »Rimini Key Pizzeria« weiter. Als Pizzeria-Chef Oliver Laghi erfährt, wer die Bestellung aufgegeben hat, lässt er es sich nicht nehmen, das Omelette mit Schinken und Pilzen selbst auszuliefern. Laghi ist ein ambitionierter Amateurradrennfahrer, er freut sich auf die Begegnung mit dem umjubelten Tour-de-France-Sieger. Doch als Pantani ihm die Hotelzimmertür öffnet, ist Laghi zutiefst schockiert. Aus dem Zimmer schlägt ihm abgestandene, stickige Luft entgegen. Der einstige Volksheld Pantani ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Er sieht niedergeschlagen und müde aus. Ungewaschen und mit schlechtem Atem nimmt er Laghi das Essen ab. »Das Omelette geht natürlich auf mich«, stottert der Pizzeria-Chef verstört. Pantani schlägt ihm müde lächelnd auf den Rücken und murmelt: »Wir sehen uns morgen wieder, dann werden wir ein wenig feiern.« Doch Oliver Laghi wird ihn nicht noch einmal zu Gesicht bekommen. Pantani schlieÃt die Tür, isst das Pilz-Schinken-Omelette und widmet sich wieder seinem weiÃen Pulver.
Als das Zimmermädchen Lorissa am nächsten Morgen an seine Zimmertür klopft, herrscht er sie durch die geschlossene Tür an, ihn in Ruhe zu lassen. Es ist das letzte Lebenszeichen des abgestürzten Radprofis. Am späten Nachmittag beginnt Pietro Buccellato, sich Sorgen um den prominenten Gast zu machen. Er greift mehrfach zum Hörer und ruft in Pantanis Zimmer an. Doch stets ist nur das Besetztzeichen zu hören. Gegen 21 Uhr schnappt sich Buccellato zwei Handtücher, steigt die Treppen hoch und schlieÃt Pantanis Hotelzimmertür mit einem Nachschlüssel auf. Direkt hinter der Tür sind Sessel und Stühle gestapelt. Buccellato muss sie erst entfernen, um das Zimmer betreten zu können. Dann sieht er Pantani neben dem Bett auf dem Boden liegen. Sein kahlköpfiger Schädel ist geschwollen, seine Arme und Beine sind seltsam verdreht. Auf dem Nachttisch liegen geöffnete Packungen Antidepressiva, darüber ist weiÃes Pulver gestäubt. Buccellato greift sofort zum Telefonhörer und verständigt einen Rettungswagen. Doch der wenig später eintreffende Notarzt kann Marco Pantani nicht mehr helfen. Der ehemalige Superstar ist bereits seit mehreren Stunden tot. Er starb an einer Ãberdosis Kokain, die zu einem Hirn- und Lungenödem führte.
Omelette »Elefantino«
Zutaten: (für 1 Person) 100 g Champignons, 2 Eier, 2 Scheiben Schinken, 2 Tomaten, 2 EL Mineralwasser, Schnittlauch, Salz, Pfeffer, Ãl, Thymian
Zubereitung: Champignons und Tomaten putzen und vierteln. Eier, Mineralwasser, Salz und Pfeffer verquirlen. Schnittlauch in Röllchen schneiden und einen Teil davon mit zu der Eiermasse geben. Ãl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Eiermasse dazugeben und auf kleiner Flamme ca. 5 Minuten stocken lassen.
Schinken in Streifen schneiden. Champignons in einer Pfanne dünsten, mit Thymian, Salz und Pfeffer würzen. Die Schinkenstreifen dazu geben. AnschlieÃend das Omelette auf einen Teller geben und die Champignon-Schinken-Gewürzmischung darauf verteilen. Mit den restlichen Schnittlauchröllchen bestreuen und die Tomaten als Garnitur beigeben.
Papst Alexander VI.
1430 â 1503
Für
Weitere Kostenlose Bücher