Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das letzte Kind

Das letzte Kind

Titel: Das letzte Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Hart
Vom Netzwerk:
es nicht nötig ist? Sie haben vorher gewusst, dass er Ihre Fragen nicht beantworten würde. Er kann Sie nicht ausstehen.«
    Hunt starrte ihn an. Sein Blick war unergründlich.
    »Oh, Scheiße ...«
    »Steigen Sie ein«, sagte Hunt.
    Sie setzten sich in den Wagen, und die Windgeräusche verstummten. »Er wird seine Leute anrufen«, sagte Yoakum. »Er ist so.« Hunt startete den Motor. »Wahrscheinlich hängt er in diesem Augenblick schon am Telefon.«
    »Kann sein.« Hunt schob den Schalthebel nach vorn, warf einen Blick in den Rückspiegel und fuhr los.
    »Sie haben ihm eine Falle gestellt«, sagte Yoakum. »Er wird seine Leute anrufen, und Sie kriegen ihn wegen Behinderung der Ermittlungen dran.«
    Hunt sagte nichts.
    Er nahm Kurs auf die Mall.
    Die Mall war ein Monolith aus Beton und Putz. Düstere Plattenwände ragten in den dunklen Himmel. Glastüren blitzten abwechselnd grau und violett, als die Leute eilig herausströmten, um noch vor dem Gewitter nach Hause zu kommen. Hunt schlängelte sich durch den Verkehr zur Rückseite. Als er um die Ecke bog, klatschten ein paar harte Regentropfen auf die Scheibe. Sie fuhren an Containern, an Laderampen und alten Autos vorbei zur Rückfront, als Hunt plötzlich scharf bremste. Er stieß die Tür auf und war aus dem Wagen gesprungen, bevor Yoakum rufen konnte: »Was haben Sie vor?«
    Hunt war bereits losgerannt. »Ma'am?«, rief er einer Frau zu, die gebückt am äußeren Rand der nächsten Laderampe stand. »Ma'am?« Die Frau war in den Sechzigern und sah attraktiv aus. Silberweißes Haar wippte über dem Kragen ihres teuren Kleids. Hunt setzte sein freundlichstes Lächeln auf. »Hey. Detective Hunt.« Er ließ seine Dienstmarke aufblitzen. »Entschuldigen Sie die Störung.«
    »Kann ich Ihnen helfen?« Sie war schmalgliedrig und elegant.
    Der Zwei-Karäter an ihrem Hals sah echt aus.
    Immer mehr Regentropfen landeten auf dem Asphalt. »Ich hab zufällig gesehen ...« Er deutete auf das, was sie in der Hand hielt.
    »Thunfisch.« Verlegen hielt sie die Dose schräg. Sie war offen, und der Thunfisch war verdorben. Sie zeigte zum Rand der Rampe, wo sie soeben eine frische Dose aufgestellt hatte. »Da ist eine hinreißende Katze. Ich kann es nicht ertragen zu sehen, wie sie im Müllcontainer wühlt.«
    »Und sie hat keine Lust auf Thunfisch?« Er deutete mit dem Kopf auf die Dose mit dem verdorbenen Fisch.
    »Ich habe sie seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen.«
    »Wie sieht sie aus?« Die Frau machte ein verwirrtes Gesicht und zögerte. Hunt lächelte noch einmal. »Sagen Sie's mir. Ich bin auch ein Katzenliebhaber.«
    Sie strahlte und kam einen Schritt näher. »Braun getigert, mit goldenen Augen und zwei weißen Pfoten.« Sie hob die Schultern und strahlte. »So voller Leben.«
    Hunt stieg auf die Laderampe. »Dürfen wir durch Ihr Geschäft gehen ?«
    »Ich weiß nicht —«
    »Ich muss darauf bestehen.«
    Es war ein Modegeschäft. Hunt und Yoakum drängten sich durch den Lagerraum und vorbei an den Umkleidekabinen. Frauen blickten erschrocken auf, aber Hunt ignorierte sie und lief auf die Rolltreppe zu. »Clyde, nicht so schnell«, rief Yoakum.
    Trotz des aufziehenden Unwetters war die Mall noch voll. Familien, Kinder — eine Woge aus Farbe und Lärm. »Clyde!« Hunt bahnte sich einen Weg durch die Menge, und Yoakum blieb hinter ihm. »Das ist der Kerl.«
    »Welcher Kerl? Von wem reden Sie?«
    »Es war die Katze, die bei Johnny vor dem Haus abgelegt wurde. Braun getigert, mit zwei weißen Pfoten. Das ist unser Mann.«
    »Wer denn ?«
    »Der Wachmann, der hier eine Waffe trägt.«
    »Johnnys Cop.«
    Hunt lief die Rolltreppe hinauf. Auf der Lebensmittelebene stürmte er zwischen ein paar Einkaufsbummlern hindurch auf die Tür mit der Aufschrift SECURITY zu. Sie war verschlossen. Hunt drückte auf den Summer.
    »Security.«
    Hunt erkannte die Stimme. »Steve. Detective Hunt hier. Machen Sie auf.«
    »Gibt's ein Problem?«
    Hunt schlug wütend gegen das kalte Metall. »Sie sollen diese Scheißtür aufmachen.«
    Der Summer ertönte, und Hunt rannte — immer zwei Stufen auf einmal — die Treppe hinauf. Yoakum galoppierte hinter ihm über den Beton. Als sie den Treppenabsatz umrundeten, hatten sie ihre Waffen in der Hand. Steve erwartete sie oben; die Tür hinter ihm stand einen Spaltbreit offen. »Zur Seite, Steve.«
    »Hoo. Hey.« Steve hob die Hände, als er die Pistolen sah.
    Sie stürmten in die Sicherheitszentrale. Ein fetter Wachmann saß vor den Monitoren, ein

Weitere Kostenlose Bücher